Es sind die Bretter, die die Welt bedeuten, sagt man. Und fast hätte ich selber mein Leben auf ihnen verbracht. Bevor ich Pastor wurde, war ich Schauspieler am Theater.
Heute verbinde ich gern beides. Vor kurzem stand ich auf der Bühne in Schwerin – für eine Theaterpredigt. Die Schauspieler spielten Szenen aus Shakespeares Sommernachtstraum. Und ich war für einen kurzen Moment Teil des Stücks. Die Botschaft der Inszenierung wird zu einem Teil meiner Predigt.
Theater – das ist immer schon ein Ort für die großen Fragen. Was macht uns Menschen aus? Wann sind wir glücklich? Warum ist die Welt so oft ungerecht? Wie könnte eine bessere Welt aussehen? Und die Aufgaben der Kirche sehe ich genauso! Sie stellt die großen Fragen. Sie bietet die Hoffnung auf eine neue, gerechtere Gemeinschaft, auch für die Schwachen, die Nächstenliebe brauchen.
In der Kirche wird nicht Theater gespielt und im Theater wird nicht gepredigt. Aber von beiden Orten können wichtige Diskussionen ausgehen. Weil hier Menschen ernstgenommen werden, mit allen Träumen und Sorgen. Kirche und Theater – beide brauchen wir für eine lebendige Gemeinschaft.