Christiane zu Salm am 08.12.. in "So gesehen - Talk am Sonntag"
„Der Glaube hilft vielen Menschen, wenn sie sterben.“
08.12.2013 08:00

Als eine der wenigen Frauen in Deutschlands Vorstandsetagen ist Christine zu Salm mutige Entscheidungen gewohnt. Trotzdem war es für sie ein großer Schritt als sie sich entschloss, eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin zu machen. „Ich hatte eine gehörige Portion Angst davor, aber irgendwann überwog die Neugier die Angst.“ Dabei hat der Tod schon immer einen Platz in ihrem Leben gehabt. Als sie sechs Jahre alt war, starb ihr kleiner Bruder vor ihren Augen bei einem Unfall. „Meine Eltern haben es geschafft, den Schmerz über den Verlust in eine positive Haltung dem Leben gegenüber zu verwandeln. Das hat mich geprägt“ Ihr Rat: „Ich habe alle wichtigen Entscheidungen aus der Sterbebettperspektive getroffen. Dann trifft man die Entscheidungen gelassener, bewusster, denn vieles wird plötzlich unwichtig. Probieren Sie es mal aus“
Für ihr Buch bat sie Sterbende, einen Nachruf auf das eigene Leben zu verfassen. Auch wenn viele Menschen ihr Leben anfangs zu normal fanden, um niedergeschrieben zu werden, kamen die meisten der Bitte gern nach. „Jede einzelne Geschichte hat mich ganz, ganz intensiv berührt und mir kamen nicht selten die Tränen beim Aufschreiben, vor allem wenn es um Dinge im Leben ging, die aus Angst oder aus Scham nicht getan werden konnten. Ich empfinde dieses Nachrufe als Geschenk an Lebende, die die Dinge noch ändern können.“ Nach vielen Gesprächen als Sterbebegleiterin weiß sie: „Der Glaube hilft vielen Menschen, wenn sie wissen, dass sie sterben müssen.“


„Die Ausbildung zur Sterbebegleiterin war die wunderbarste Erfahrung in meinem Leben.“


Christiane zu Salm im Gespräch mit Julia Scherf.

„So gesehen - Talk am Sonntag“

08. Dezember 2013, 09:00 Uhr in SAT.1

So gesehen: Talk am Sonntag