Predigt zum Nachlesen
Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer, „Ich habe einen Traum.“ Martin Luther Kings kurzer Satz aus seiner Rede von 1963 ist berühmt geworden. Er träumte davon, dass eines Tages aller Rassismus überwunden sein wird, dass sich Orte der Ungerechtigkeit und Unterdrückung in Oasen der Gerechtigkeit verwandeln. Er träumte davon, dass seine Kinder in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt. Sein Traum von damals bewegte seither unzählige Menschen, sich für Gerechtigkeit und gleiche Rechte für alle Menschen einzusetzen. Träume und Visionen motivieren uns. Sie setzten uns in Bewegung und geben uns Kraft, um unser Leben in die Hände zu nehmen und die Welt, in der wir leben, zu gestalten. Sie geben uns ein Ziel vor für unser Tun und Lassen und auch für ein Aushalten und Dranbleiben. Wie notwendig es ist, nicht nachzulassen, für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit die Stimme zu erheben, sehen wir zur Zeit in den USA. Wieder wurde ein Mensch wegen seiner Hautfarbe getötet. Rassenunruhen sind aufgeflammt. Denn die Diskriminierung Schwarzer ist wieder einmal auf tragische Weise zutage getreten. Martin Luther Kings Traum muss immer wieder neu geträumt und umgesetzt werden. Ich habe die Hoffnung, dass das friedliche Eintreten für diesen Traum eines Tages Früchte zeigen wird.
Ich habe einen Traum
Sie geht jeden Sonntag in die Kirche. Ihre Kirche. Ohne Gottesdienst, findet sie, ist es nicht richtig Sonntag. Viele Sonntage war das nun nicht möglich. Sie hat sich im Internet die Online-Gottesdienste ihrer Kirchengemeinde angeschaut und freute sich, ihren Pfarrer oder ihre Pfarrerin und den vertrauten Kirchenraum zu sehen. Aber es war nicht das Gleiche, kein wirklicher Ersatz. Nun könnte sie wieder in die Kirche gehen. Es gibt wieder Gottesdienste. Aber alles ist anders. Einmal hat sie es probiert. Am Pfingstsonntag. Einerseits war es schön, wieder einmal in ihrer Kirche zu sitzen. Andererseits fühlte sie sich total unbehaglich. Mit Mund- und Nasenschutz, mit zwei Metern Abstand zu allen anderen in der großen Kirche. Sie kam sich verloren vor. Und unsicher. Und ein wenig Angst hatte sie auch. Am meisten hat ihr das gemeinsame Singen gefehlt. Sie träumt davon, dass es wieder Gottesdienste gibt, in denen sie sich zuhause fühlt. Sie träumt von einem Gottesdienst, in dem sie wieder aus ganzem Herzen mitsingen und frei atmen kann. Sie träumt davon, ihre Freundin zur Begrüßung zu umarmen und hinterher mit ihr zum Kirchenkaffee zu gehen, um noch ein wenig zu reden und lachen. Wann wird sie wieder die Vertrautheit und Nähe in ihrer Kirchengemeinde spüren? Wann wird sie wieder die Gemeinschaft erleben, die sie braucht und die ihr gut tut?
Ich habe einen Traum
Er betreibt ein Restaurant. Das war schon immer sein Traum. Nach der Ausbildung zum Koch, nach Lehr- und Wanderjahren war es so weit. Er konnte ein Restaurant übernehmen, baute sich nach und nach einen Ruf auf. Letztes Jahr hatte er endlich das Geld zusammen, den Kredit bewilligt bekommen, um die Räumlichkeiten nach seinen Vorstellungen umzugestalten und alles auf den neuesten Stand zu bringen. Die Wiedereröffnung war ein voller Erfolg. Und dann kam die Corona-Pandemie und der Shutdown. Stillstand. Leere. Er fühlt sich wie gelähmt. All seine Energie, alles was er investiert hat. War das jetzt umsonst? Und dann Aufatmen. Er darf wieder öffnen, wenn auch mit weniger Plätzen. Wird er seinen Traum weiterleben können? Wird er es schaffen? Wird er irgendwann wieder aus den roten Zahlen herauskommen?
Ich habe einen Traum
Sie hatten eine Traumhochzeit geplant. Die kunstvoll gestalteten Einladungskarten an ihre 120 Gäste sind längst verschickt. Mit der Pfarrerin hatten sie ein langes, intensives Gespräch zur Vorbereitung des Gottesdienstes. Das Catering war für den Festsaal bestellt, die Hochzeitsreise gebucht. Zwei Familien fieberten diesem großen Ereignis entgegen. Wie schön, dass der Uropa mit seinen fast 100 Jahren das noch erleben kann und dabei sein wird, wenn seine Urenkelin heiratet! So hatten sie gedacht.
Und dann kam Corona. Alles musste abgesagt werden. Der Traum von der Traumhochzeit ist zerplatzt. Welch eine Enttäuschung! Werden sie das Fest zu einem anderen Zeitpunkt nachholen können? Doch wann werden Feste wieder möglich sein, wie man sie vor Corona gefeiert hat? Wird der Uropa das noch erleben? Sie sind verunsichert und enttäuscht. Wie werden sie gemeinsam mit dem geplatzten Traum und der Enttäuschung umgehen? Wie wird die gemeinsame Zukunft aussehen? Werden sie ein Herz und eine Seele bleiben? Wie viele Träume werden noch zerplatzen? Werden sie ihre anderen Lebensträume gemeinsam leben können?
Ich habe einen Traum.
Welchen Traum haben Sie, liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer? Der Evangelist Lukas hat einen Traum. Eine Vision, wie Leben in der Gemeinde aussehen könnte. Diesen Traum sieht er in der christlichen Gemeinde in Jerusalem erfüllt. Deswegen erzählt er in der Apostelgeschichte von diesem Idealbild einer Gemeinde. Hören Sie den Predigttext für den heutigen Sonntag aus Apostelgeschichte 4.
„Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.
Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.
Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – das heißt übersetzt: Sohn des Trostes –, ein Levit, aus Zypern gebürtig, der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.“
Lukas stellt uns das Bild seiner Traum-Gemeinde vor Augen. Alle leben in Harmonie zusammen. Sie teilen alles, was sie haben. Sie sind füreinander da, so dass niemand zu kurz kommt und niemand Not leiden muss – weder seelisch noch materiell. Das klingt für mich, als erlebten sie damals schon ein Stück Reich Gottes auf Erden.
Für mich klingt das eher zu schön um wahr zu sein. Zu ideal. Zu paradiesisch. Manche Wissenschaftler bezweifeln, dass es damals wirklich so war. Sie legen nahe, dass Lukas hier eher seinen Wunschtraum, sein Idealbild von Gemeinde beschreibt. In der Realität funktioniert so was doch nicht.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Christen in Jerusalem so zusammengelebt haben. Schließlich waren sie noch ganz nah an dem dran, was Jesus gelebt hatte. Er hatte sich besonders den Armen und Benachteiligten zugewandt. Dem Evangelisten Lukas war das besonders wichtig. Immer wieder hat er in seinem Evangelium betont, dass Jesus zu denen gegangen ist, die am Rand der Gesellschaft standen. Er hat ihnen Hoffnung gegeben und gezeigt, dass Gott sie nicht vergessen hat. „Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer“, hat er gesagt. Und so wie Jesus es vorgelebt hat, so wollten sie es in der Jerusalemer Gemeinde eben auch tun.
Ab und an etwas zu spenden, auch mal eine größere Summe, wenn ich mir das leisten kann, klar, davon lebt Kirche und auch Hilfsorganisationen und Vereine. Aber all mein Hab und Gut zu verkaufen und loszulassen, ohne etwas in der Rückhand zu behalten, das wäre mir doch ein zu großes Risiko.
Gerade deshalb finde ich es faszinierend, wenn die Christen damals – und später dann Bettelorden, Kommunitäten wie Taizé und Glaubensrichtungen wie die Hutterer und Mennoniten - auf persönliches Eigentum verzichten. Ich finde es bewundernswert, wenn sie sich ganz in dieses gemeinsame Leben hineingeben im Vertrauen auf die Gemeinschaft und auf Gott.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute damals kurz nach Pfingsten einfach total begeistert waren – von Gottes Geist erfüllt, bewegt und getragen – mit großen Idealen und Träumen und voller Elan und Dynamik. „Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen“, so schreibt es Lukas. Diese Kraft heißt auf Griechisch „Dynamis“. Verändernde Kraft, bewegende Kraft, ja geradezu Sprengkraft hatte dieser Glaube, von dem sie alle erfüllt waren. Er hat eine neue Dynamik in ihr Leben gebracht. Man muss sich das ja mal vorstellen in der damaligen Gesellschaft: da war Oben und Unten eigentlich sehr klar definiert. Das Imperium Romanum gründete sich in weiten Teilen auf Großgrundbesitz, Sklaverei und Militärgewalt. Die Reichen und die Armen kamen normalerweise nicht zusammen. Und auch nicht Menschen unterschiedlicher Herkunft. In der christlichen Gemeinde war das komplett anders. Für die Menschen, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren, änderte sich das Leben radikal. Was in der Gesellschaft des Römischen Staates üblich war, galt unter den Christen nicht. Sie haben erlebt, dass sie alle ohne Unterschied zu dem einen Leib Christi gehören, wie Paulus es im Brief an die Galater schreibt: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus.“ (Gal 3,28)
Zu Beginn hat das ja vielleicht ganz gut funktioniert. Aber das ging doch nur, weil sie in der Erwartung standen, dass Jesus bald schon wiederkommen würde, dass Gottes Himmelreich auf Erden anbrechen würde. Wenn ich nur für kurze Zeit planen muss, nicht vorsorgen muss für den Ruhestand oder die Ausbildung der Kinder, kann ich mein Geld leicht weggeben.
Vielleicht war diese Naherwartung mit ein Grund, sich leichter von seinem Besitz trennen zu können. Und trotzdem: Lukas beschreibt eine Solidarität, die mich fasziniert. Wenn es auch nur annähernd so war mit dem gemeinschaftlichen Eigentum, erleben wir hier eine gelebte Nächstenliebe ganz im Sinne Jesu. Der hat den reichen Jüngling aufgefordert: „Verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ Und genau dem ist dieser Josef Barnabas gefolgt, der in dem Abschnitt als gutes Beispiel erwähnt wird. Er hat seinen Acker verkauft und der Gemeinde den Erlös zu Verfügung gestellt. Auf diese Weise konnten die Armen, konnten Witwen und Waisen versorgt werden, so dass niemand Hunger leiden musste. So hatte es Gott ja nach dem 5. Buch Mose im Zusammenhang mit dem Erlassjahr gefordert. Denn es sollte keine Armen unter dem Volk Gottes, ja unter allen Menschen geben.
Aber auf die Dauer ist das doch utopisch, völlig realitätsfremd. Schon ein Kapitel weiter in der Apostelgeschichte erzählt Lukas selbst, dass es nicht immer eitel Sonnenschein war. Hananias und Saphira, ein Ehepaar aus der Gemeinde, haben so getan, als ob sie all ihren Besitz der Gemeinde schenken. Sie behielten jedoch heimlich einen Teil für sich. Das hatte schlimme Folgen.
Und die Jerusalemer Gemeinde bekam auch bald schon zu spüren, dass dieses Modell des Gemeinschaftseigentums seine Tücken hatte. Als die Äcker und der Besitz verkauft waren, mit dem die Eigentümer Einnahmen erwirtschaftet hatten, und als der Erlös verbraucht war, gerieten die Jerusalemer Christen in finanzielle Nöte. Und dann waren sie auf die Hilfe anderer angewiesen. Paulus setzte sich für sie ein und bat bei seinen Reisen um Spenden für die Jerusalemer Gemeinde. Er forderte die anderen Gemeinden auf, solidarisch zu sein und die Christen in Jerusalem finanziell zu unterstützen.
Das Jerusalemer Modell hat auf Dauer nicht funktioniert. Aber die Kollektensammlung des Paulus zeigt, dass der Gedanke, sich gegenseitig zu unterstützen, bei den Christen damals ankam. Er wurde als gut und richtig beurteilt. Dabei kannten sich die Leute untereinander gar nicht. Die Christen in Korinth, Mazedonien und Galatien hätten ja sagen können: Was gehen uns denn die in Jerusalem an. Die sollen doch selbst schauen, wie sie zurechtkommen.
Ja, sie haben mit ihren Spenden gezeigt, dass sie zusammengehören und füreinander verantwortlich sind. Auch heute brauchen Menschen, die in Not geraten sind, unsere finanzielle Unterstützung. Sie brauchen unsere konkrete Hilfe und unsere Gebete. Es gehört für uns als christliche Kirche einfach dazu, über unseren eigenen Tellerrand zu schauen und Menschen zu unterstützen, mit denen wir durch Jesus Christus eins sind. Wir hier in Pfullingen haben Partnergemeinden in Afrika und spenden für das Gustav-Adolf-Werk. Aber geschieht es nicht doch oft genug, dass wir nur um uns und unsere eigenen Befindlichkeiten kreisen und nur unsere eigenen Sorgen wichtig finden? Ist es nicht oft so, dass wir diejenigen völlig aus dem Blick verlieren, die unter ganz anderen Bedingungen als wir ihren christlichen Glauben leben? Christliche Kirchen und Gemeinschaften überall auf der Welt haben es schwer. Sie brauchen unsere Solidarität, unser Drandenken und unsere Gebete.
Weil wir durch unseren Glauben an Christus zusammengehören, sind wir weltweit füreinander verantwortlich. Ich denke, es ist im Sinne Jesu und seines Gebotes der Nächstenliebe, dass wir nicht nur andere Christen unterstützen, sondern alle Menschen, die Hilfe brauchen – z.B. wenn wie derzeit eine Heuschreckenplage die Ernte in Ostafrika und Südasien vernichtet und die Menschen dort auf eine Hungersnot zusteuern.
Füreinander Geld zu sammeln und damit Notleidende zu unterstützen oder gar vor Hungersnot zu bewahren, ist die eine Seite. Daneben finde ich es aber mindesten genauso wichtig, dass ich mich mit meinen Begabungen, meinem sogenannten immateriellen Vermögen, meiner Zeit für andere einsetze. Nicht alle Menschen haben so viel Geld, dass sie großzügige Spenden machen können. Doch gerade jetzt, seit dem Shutdown der Corona-Zeit beobachte ich große Hilfsbereitschaft. So haben sich bei uns CVJM und Sportverein zusammengetan und organisieren nachbarschaftliche Einkaufshilfe.
Statt der gewohnten Besuche bei älteren Menschen, nehmen Frauen und Männer im Besuchsdienst telefonisch Kontakt auf und werfen einen Gruß in den Briefkasten. Andere sind bereit, ihre Zeit einzubringen, um mit Menschen zu telefonieren, die einsam sind und einen Gesprächspartner suchen. Ich finde, das sind ermutigende Beispiele, dass Menschen die Not der anderen sehen und sich einbringen, um zu helfen.
Und deshalb hoffe ich, dass diese Erfahrungen von Solidarität, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, die wir seit März in besonderer Weise erleben, unser Zusammenleben in Zukunft noch stärker prägen. Wäre das nicht traumhaft, wenn die Liebe Gottes zu den Menschen jeden Tag ganz konkret in unserem Handeln erfahrbar würde? Mein Traum ist es, dass wir immer mehr erkennen, dass nicht das Anhäufen von Besitz unser Leben reich macht. Mein Traum ist es, dass wir einander wahrnehmen, dass wir Anteil nehmen an den Sorgen und Hoffnungen des anderen, dass wir in Kirche und Gesellschaft füreinander einstehen und miteinander teilen.
Für mich ist die Gütergemeinschaft der ersten Christen ein starker Impuls, vertrauensvoll und zugleich verantwortlich mit unseren finanziellen Ressourcen umzugehen. Bedingt durch den Shutdown kommen auch auf uns als Kirche finanziell schwierigere Zeiten zu. 20 Prozent weniger Kirchensteuereinnahmen werden im Moment geschätzt. Wir werden sehr viel stärker überlegen müssen, was wir – noch - finanzieren können. Es ist nicht mehr alles machbar, was wir uns wünschen. Und auch auf „auf Sicht fahren“ ist keine Option. Wir müssen Prioritäten setzen und dabei an die Zukunft denken. Eine Hilfe, ein Kriterium dafür findet sich für mich in unserem Predigttext: Jeder in der Gemeinde erhielt, „was er nötig hatte“. Unser Denken und Handeln sollte sich noch stärker daran ausrichten: was ist nötig? Was brauchen wir als Kirchengemeinde – mittel- und langfristig - in Zukunft? Was können wir auf später verschieben oder gar aufgeben? Das gibt uns den nötigen Gestaltungsspielraum. Mein Traum ist es, dass wir uns nicht von Sorgen und Befürchtungen bestimmen lassen. Sondern dass wir unser Leben als Kirchengemeinde im Vertrauen darauf gestalten, dass Gott unsere Kirche baut und erhält als seine Kirche, die für die Menschen da ist.
Ich träume von einer Kirche, die wie damals mit großer Kraft und Dynamik Jesus Christus verkündet im Reden und im Handeln; von einer Kirche, die Menschen begeistern kann für die gute Botschaft, dass Gott uns liebt und jeden und jede annimmt, wie er oder sie eben ist. Mein Traum ist eine Kirche, die für wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit eintritt – in Europa und über seine Grenzen hinweg. Ich träume von einer Kirche, die nicht nur um sich selbst kreist, sondern sich für Flüchtlinge einsetzt und in allen Bereichen Anwältin der Schwachen und Benachteiligten ist.
„Ich habe einen Traum“, formulierte Martin Luther King vor fast 57 Jahren. Manchmal dauert es lange, bis Träume in der Realität Früchte tragen. Sein Traum ist immer noch längst nicht überall Realität geworden. Aber es lohnt sich, nicht locker zu lassen, sich dafür einzusetzen und dabei einen langen Atem zu haben.
Unsere Träume eines guten Miteinanders zu leben, dazu gebe uns Gott Kraft, Liebe und Vertrauen. Amen.
Es gilt das gesprochene Wort.