John Cook und Hagen Decker - beide Gäste sprechen über die Gefahren von Drogen und Sucht

John Cook und Hagen Decker - beide Gäste sprechen über die Gefahren von Drogen und Sucht
"Du fährst mit voller Kanne in deinem Auto auf die Schlucht zu und da ist keine Brücke. Und du fährst aber und denkst, wenn ich da bin, ist die Brücke schon gebaut. Aber die wird nie da sein. Und am Ende stürzt man runter."
07.05.2023 - 08:40

"Du fährst mit voller Kanne in deinem Auto auf die Schlucht zu und da ist keine Brücke. Und du fährst aber und denkst, wenn ich da bin, ist die Brücke schon gebaut. Aber die wird nie da sein. Und am Ende stürzt man runter. Und ich bin gefallen, sehr tief und bin froh, dass ich noch hier sitze. Und wir versuchen eben den Menschen vorher das Stoppschild, was da schon steht, sichtbar zu machen. Dass man sich eher Hilfe sucht, weil man kann sich viele Jahre ersparen, weil man eher merken kann, dass ein Problem da ist. Und daran wollen wir wirklich arbeiten."

Sie waren beide lange abhängig von Kokain, kennengelernt haben sie sich in der Entzugsklinik und heute sind John Cook und Hagen Decker seit etwa einem Jahr clean. Wie schnell man in eine Sucht rutschen kann, berichtet uns Hagen Decker, dem die Droge zuerst in einem Club angeboten wurde: "Ich habe es nie wieder weggelassen nach diesem ersten Konsum. Das ist natürlich ganz individuell und trifft nicht auf jeden zu. Aber bei mir war es eben genau die falsche Substanz, die ich hätte niemals berühren dürfen."

Um an Geld für die teure Droge zu kommen, wurden auch Partnerinnen und Freunde beklaut. Hagen Decker dazu: «Man hat ja immer ein Ziel und das Ziel ist erneuter Konsum. Und das Ziel ist wie das Märchenschloss in im Märchen. Da will ich hin und wenn ich da bin, ist alles gut. "Allerdings hält dies nur von kurzer Dauer. «Man schämt sich für alles, was man tut. Und dann, um dem wieder zu entrinnen, konsumiert man wieder erneut, wenn man so tief drin ist in der Sucht."

In ihrem Podcast „Sucht und süchtig“ klären sie auf über Drogenkonsum, über Therapien und über die Parallelen von Suchterkrankten. "Einfach von so vielen Menschen zu wissen, dass wir nicht allein sind, dass die nicht alleine sind, ist natürlich ein Weg, den wir einfach zusammengehen. Und das gibt mir sehr, sehr viel Kraft und auch eine große Motivation, immer weiterzugehen", so John Cook.

Auf die Frage, wer er sein möchte, findet John Cook klare Worte: "Also ich sage immer, ich möchte ein verantwortungsvoller und zuverlässiger Vater, Bruder, Sohn und Partner sein. Und das ist, was ich möchte. All die Rollen, die ich auf dieser Bühne des Lebens spiele, die möchte ich so ausfüllen, wie ich sie bisher nicht ausfüllen konnte aufgrund der Substanz."

7. Mai 2023, 08:40 Uhr in SAT.1