Als Luis Teichmann nach seinem Abitur beim Rettungsdienst anfängt, hätte er nicht gedacht, dass er acht Jahre später dort immer noch arbeiten würde. Doch er liebt die abwechslungsreichen Herausforderungen seines Jobs: „Ich komme morgens hin und weiß nicht, was werde ich abends gemacht haben? War ich auf der Autobahn, war ich in der anderen Stadt? War ich bei einer Explosion von einem Wohnhaus? Da gibt es ja alles. Und deshalb ist es ein extrem faszinierender, erfüllender und abwechslungsreicher Beruf.“
Was nach großem Abenteuer klingt, hat aber auch Schattenseiten: Unbezahlte Überstunden, mangelnde Einheitlichkeit unter den Bundesländern und immer wieder Einsätze, bei denen kein Rettungsdienst notwendig gewesen wäre, erschweren den Beruf enorm. Ein Beispiel: „Viele Menschen glauben, dass man nur mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme kommt, bzw. dass man mit uns schneller drankommt. Und das ist ein typischer Trugschluss.“ Daher möchte er mit Videos und aktuell mit seinem Buch „Einsatz am Limit“ aufklären und zu der Verbesserung des Rettungsdienstes beitragen. Und das äußerst erfolgreich, mehr als eine Million Fans folgen ihm bei TikTok.
Aber dass er Menschen als Rettungssanitäter das Leben retten kann, bleibt für Teichmann das Wichtigste. „Wenn man zehn Einsätze fährt und man fährt neunmal vielleicht den Betrunkenen einfach nur ins Krankenhaus und dieser zehnte Einsatz ist dann der, wo man wirklich gebraucht wird, dann reden alle nur noch über diesen zehnten Einsatz und dann war das einfach eine erfolgreiche Schicht.“
„Möchte ich, dass jeder Patient in Deutschland, egal wo er sich befindet, die gleiche hochqualitative Versorgung erhält? Dann wird jeder sagen: Ja. Dann muss ich fragen: Warum ist das dann nicht so? “
12. Februar 2023, 08:40 Uhr in SAT.1