Arbeitsbedingungen und Probleme in der Pflege

Arbeitsbedingungen und Probleme in der Pflege
Intensivpfleger Ricardo Lange über den Alltag in der Pflege
03.04.2022 - 08:55

"Wir brauchen Gesundheit als Schulfach”

Ricardo Lange ist seit 12 Jahren Intensivpfleger in Berlin und eigentlich liebt er seinen Beruf. Eigentlich, denn: „Missstände in der Pflege gab es schon vor Corona“. Doch durch die Pandemie haben sie sich massiv verstärkt. „Das Hauptproblem in der Pflege ist der Personalmangel“, so Lange. Seit Beginn der Corona-Krise äußert er sich öffentlich zu den Problemen und ist mittlerweile zum Gesicht der Pflege in Deutschland geworden. Spätestens als er im letzten Jahr zur Bundespressekonferenz eingeladen wird, erlangt Lange bundesweite Bekanntheit. Dort spricht er über seinen Arbeitsalltag auf Intensivstationen und das, was im Krankenhaus seit Jahren Normalität ist: katastrophale Arbeitsbedingungen, permanente körperliche und emotionale Überlastung, Personalmangel. Eins steht für ihn fest: „Symbolisches Klatschen bringt uns nichts“.

Ricardo Lange hat in den vergangenen zwei Jahren so viel gearbeitet wie noch nie zuvor und gleichzeitig wurde er so viel angefeindet wie noch nie zuvor: „Jeder hat das Recht, mich scheiße zu finden. Jeder hat das Recht, eine andere Meinung zu haben, aber niemand hat das Recht, mich zu Hause zu besuchen und mir irgendwelche Zettel in den Briefkasten anonym zu stecken. Teilweise auch mit Drohungen.“

 

Warum Krankenpfleger trotzdem immer noch sein Traumberuf ist, was ihm zu weit geht und was er an Verbesserungen vorschlägt, das erzählt Ricardo Lange Julian Sengelmann

bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ am 03.04.2022 um 08:40 Uhr in Sat.1