Mit gerade einmal 24 Jahren gelingt Lou Bega das, wovon viele Musiker ein Leben lang nur träumen können: mit „Mambo No. 5“ schreibt er einen weltweiten Nummer 1 Hit. Im Leben des damaligen Paketzustellers ändert sich alles. „Von dem Tag an konnte ich nicht mehr in den Supermarkt gehen, ohne erkannt zu werden. Ich war dann auf der anderen Seite auf einmal. Davor war ich der, der auf der Couch saß und geguckt hat und danach war ich quasi der, der zu gucken war. Und das war ein bisschen viel für den 24-jährigen Kopf.“
„Mit Geld kann man viele Probleme covern, aber nicht alles. Und es hat sich trotzdem nicht diese Ruhe, dieser Frieden eingestellt bei mir. Und das hat mich erstaunt.“
Bega reist für seine Konzerte um die Welt und führt das Leben eines Megastars. Er hätte glücklich sein müssen, doch er ist trotzdem nie wirklich zufrieden. „Meine Religion damals war M.E.H.R.: mehr Partys, mehr Alkohol, mehr Autos, mehr Mädels, mehr von dem Zeug, von dem die Welt dir sagt, es macht dich glücklich. Also wie so ein schwarzes Loch, das gefüllt werden muss. Aber dass es ein Loch ist, das nie gefüllt werden kann, habe ich vielleicht geahnt, aber nicht gewusst. Und ich fülle es über die Jahre eben und komme an Punkt, wo ich sage, hey, das bringt alles nichts.“
Seine Rettung ist – die Bibel, für Bega eine große Überraschung: „Ich hatte immer so das Gefühl, das ist nicht das Buch, das ich lesen sollte. Ich verstehe es nicht. Ich habe es bestimmt mal probiert, aber irgendwie war da kein Zugang für mich. Hat sich herausgestellt, an diesem Abend hatte ich den Zugang und lese diese eine Seite, Johannes drei, fünf. Die bleibt bei mir jetzt am meisten kleben und die hat mich verändert“.
Lou Bega bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderator Julian Sengelmann am 16. Oktober 2022, 08:40 Uhr in SAT.1