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Er war Schlagerstar und Teenie-Idol, hat mit Harald Juhnke gedreht und schließlich eine Weltkarriere als Tenor gemacht – René Kollo ist weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Scheinbar mühelos wechselt der Sänger zwischen Unterhaltungsmusik und der Welt der klassischen Oper. Doch was so leicht aussieht, war für Kollo harte Arbeit. Nahezu tägliche Proben und abendliche Aufführungen sind körperlich und psychisch anstrengend. „Sie sind immer in Klausur. Sie sind immer unter dem Druck: Kann ich das morgen noch? Wird das klappen? Wird das gut sein?“
Musik berührt ihn nach all den Jahren noch immer zutiefst: „Der Anfang der Matthäus-Passion ist für mich ein Wunder.“ Und auch Glaubensfragen faszinieren ihn: „Die Ambivalenz von Gut und Böse ist
das Thema eigentlich in allen großen Opern, die Frage: sind wir aufgeklärt und wollen alles wissen oder können wir einfach glauben?“ Seine Antwort: „Das lernt man ja auch in seinem Leben, dass man
Momente hat, wo man sich sagt: Wieso? Wo kommt das her?“
Mit seiner letzten CD „Großer Gott, wir loben dich“ ist Kollo seit Jahren immer wieder auf Tour. Besonders schätzt er Kirchen als Auftrittsort. „In der Oper sehen Sie nichts vom Publikum, da ist der riesige Orchestergraben dazwischen. In den Kirchenkonzerten haben Sie das Publikum ganz persönlich vor sich.“
„Musik ist etwas Göttliches, etwas Unerklärliches.“
René Kollo bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderatorin Julia Scherf
29. April 2012, 09:00 Uhr in SAT.1