Daniel Alter, Rabbiner
„Antisemitismus ist niemals rational erklärbar“
20.01.2013 08:00

###f03###Den 28. August 2012 wird Rabbiner Daniel Alter wohl nie vergessen: An diesem Tag war er mit seiner sieben Jahre alten Tochter unterwegs und wurde auf offener Straße von Jugendlichen bedroht und zusammengeschlagen. Mit einem Jochbeinbruch kam er ins Krankenhaus. „Das Schlimmste für mich an dem Überfall war, dass meine Tochter alles miterleben musste.“
Mittlerweile hat Alter den Schock gut überstanden. Dabei geholfen haben ihm die große Anteilnahme und das Mitgefühl aus der Bevölkerung. „Meine ganze Familie und ich, wir sind getragen worden von einer unheimlich großen Welle gesellschaftlicher Solidarität, die aus der gesamten Deutschen Gesellschaft gekommen ist. Das war vor allem für die Kinder sehr hilfreich.“
Rabbiner Daniel Alter möchte als Antisemitismusbeauftragter auch anderen Juden helfen, die mit Antisemitismus konfrontiert wurden. Denn dass das Ausleben des jüdischen Glaubens in Deutschland nicht einfach ist, weiß Alter selbst nur zu gut. „Es gehört für mich und für alle jüdischen Menschen in Deutschland zur Realität, dass wenn wir unsere Religion, unsere Spiritualität leben wollen, wenn wir zum Beten gehen, das wir das hinter Panzerglas, bewaffneten Bodyguards und Metalldetektoren tun.“
Für die Zukunft wünscht sich der Rabbiner für seine Töchter vor allem eins: „Dass sie mit ihren Kindern nie das erleben müssen, was ich mit meinen Kindern am 28.8.2012 erlebt habe.“
„Antisemitismus ist niemals rational erklärbar“
Daniel Alter bei
„So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderatorin Julia Scherf
20. Januar 2013, 09:00 Uhr in SAT.1

So gesehen: Talk am Sonntag