Am Sonntag ist Eliyah Havemann zu Gast bei der von uns im Auftrag von EKD und Sat.1 produzierten Talksendung „So gesehen – Talk am Sonntag“.
„In Deutschland erkennt man ein jüdisch genutztes Gebäude daran, dass Polizei vor der Tür steht.“
Während seiner Kindheit hat Eliyah Havemann nie das Gefühl irgendwo dazuzugehören. Ein Heimatgefühl erlebt er erst während Aufenthalten in Israel. Havemann entscheidet sich daher gemeinsam mit seiner Frau, dorthin auszuwandern, oder wie er sagt: „einzuwandern“. Um in Israel ganz und gar dazuzugehören, beschließt er, zum Judentum zu konvertieren. Dabei sagt er über sich: „Ich habe kein bisschen an Gott geglaubt.“ Während des langen Prozesses der Aufnahme merkt er: „Es ergibt Sinn, dass es einen Gott gibt und dass wir seine Gesetze beachten sollen. Und diese Gesetze gaben mir auch einen Halt, den ich vorher nicht hatte.“
Besonders auf Reisen erlebt Havemann den Zusammenhalt, den ihm das Judentum bietet: „Dieses vertrauensvolle Verhältnis zu Menschen, die du nie gesehen hast in deinem Leben, nur weil einen sozusagen diese Religion oder diese Volksgemeinschaft verbindet ist schon schön.“
Die Situation von Juden in Deutschland macht Havemann Sorgen: „Die Bedrohungslage ist real und es gibt viele Menschen, die Juden nach dem Leben trachten“, so Havemanns Überzeugung. Seine Kinder möchte er vor Antisemitismus bewahren und ist daher froh, in Israel und nicht mehr in Deutschland zu leben.
Eliyah Havemann bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderator Julian Sengelmann
03. Oktober 2021, 07:55 Uhr in SAT.1