Talk am Sonntag mit Mehdi Maturi
Mehdi Maturi wurde in Iran geboren und als Säugling von seinem Vater nach Deutschland verschleppt. Er glaubt, seine Mutter sei tot, bis ihn als junger Erwachsener eine Nachricht erreicht, die das Gegenteil beweist. Um sie kennenzulernen, macht er sich zu Fuß auf den Weg in den Iran. Papiere fehlen, um eine Flugreise anzutreten. „Die vom Konsulat oder auch von der Botschaft haben gemeint, du wirst niemals legal in den Iran einreisen dürfen.“ Mahdi macht sich auf den Weg, nimmt die Flüchtlingsroute, aber in die entgegengesetzte Richtung. Es wird eine lebensgefährliche Reise voller Härten, aber auch der unerwarteten Nächstenliebe: „Mir hat ein griechischer Soldat geholfen, über die Grenze von Griechenland in die Türkei zu kommen. Er hat mir seinen Pass geliehen, damit er mich nicht aus dem Fluss ziehen muss, falls ich es darüber versuchen würde.“ Denn über den Grenzfluss zwischen Griechenland und der Türkei wollte Maturi um jeden Preis.
Mehdi schafft es zu Fuß in den Iran, nur um festzustellen, dass er auch zurück wieder den Landweg nehmen muss. Diesmal reist er gemeinsam mit den Flüchtlingen und erlebt die harte Realität an den Grenzen Europas. „Für die Schlepper bist du einfach eine Ware. Die werden bezahlt, um dich von A nach B zu bringen. Und so behandeln die dich auch. Die Menschen werden teilweise wie Vieh behandelt.“ Schlimmer noch: „Ich habe hautnah erlebt, wie Kinder von ihren Eltern getrennt wurden.“
Waghalsige Reise in den Iran zu Fuß
Am Sonntag ist der aus dem Iran stammende Autor Mehdi Maturi zu Gast bei der von uns im Auftrag von EKD und Sat.1 produzierten Talksendung „So gesehen – Talk am Sonntag“.
Eikon-Nord
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„Flüchtlinge sind auf der Suche nach einem besseren Leben und fliehen nicht zum Spaß. Sie wollen einfach nur in Sicherheit leben und ihre Kinder großziehen.“