Matthias Claudius

Matthias Claudius
Der Mond ist aufgegangen
20.03.2021 - 16:58

„Der Mond ist aufgegangen…“ Dieses Volkslied wird nach über 200 Jahren noch unverändert gesungenund gespielt. Weil es die Singenden und die Hörenden tröstet und beruhigt, mit seiner unaufgeregten Melodie. Mit diesem Abendlied bin ich aufgewachsen, mein Vater hat es mir am Bett mit der Flöte vorgespielt oder vorgesungen und heute singe ich es meinen kleinen Söhnen. Es ist mir in den vergangen Monaten sogar wichtiger geworden, denn am Ende klingt das Lied wie ein Gebet: da heißt es: „Und lass uns ruhig schlafen und unseren kranken Nachbarn auch.“

Was klingt, als wäre es in Zeiten der Pandemie verfasst, das hat Matthias Claudius im 18. Jahrhundert geschrieben. Hier in Wandsbek, einem Hamburger Stadtteil, war er zu Hause. Er verdiente kaum Geld mit seiner Zeitung, dem „Wandsbecker Bothen.“ Und er dabei hatte gemeinsam mit seiner Frau Rebecca 11 Kinder durchzufüttern. Auch wenn es nicht immer leicht war, bewahrte sich Mattias Claudius seinen unerschrockenen Glauben.

Das Zeichen dafür ist der Mond, der über allen steht. Und er geht immer wieder auf.