Wie ein Licht in dunkler Nacht

Wie ein Licht in dunkler Nacht
Die Madonna von Stalingrad
18.12.2010 - 17:29

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Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine ganz gewöhnliche Kohlezeichnung: Schützend hält eine Frau ihr Neugeborenes im Arm. Und doch ist dieses Bild um die Welt gegangen. Denn es stammt aus dem Kessel von Stalingrad.

 

Es ist 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg. Nach schlimmen Gefechten mit vielen Toten hatte die Rote Armee deutsche Soldaten eingekesselt – bei Stalingrad in Russland. Überall war unendliches Leid, Entbehrung und Kälte – und es wurde Weihnachten.

 

Am Heiligen Abend zeichnet der Truppenarzt und Pastor Kurt Reuber die Stalingradmadonna auf die Rückseite einer russischen Landkarte. Licht, Leben und Liebe schreibt er daneben und stellt ein kleines Licht darunter. Später schreibt er in einem Brief an seine Frau: Gebannt, andächtig und ergriffen standen meine Kameraden vor diesem Bild: Glanz mitten im Dunkel.

 

Heute hängt die Stalingradmadonna in der Berliner Gedächtniskirche. An vielen Orten, auch in Russland, gibt es Reproduktionen. Das Bild ist zur Mahnung gegen den Krieg geworden. Und ein Zeichen: das Weihnachtslicht stärker ist als alles Leid dieser Welt.