Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Walderseestraße Hannover

Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Walderseestraße Hannover

1843 kommt der wandernde Handwerker Heinrich Schimmel nach Hannover und wird hier missionarisch tätig. Kurz darauf findet eine erste Taufe im Ricklinger Holz statt. Versammlungen einer 10-12köpfigen Gruppe in einer Privatwohnung schließen sich an.

 

1851 nach anfänglich starkem staatlichen Druck erhält die Gruppe das öffentliche Versammlungsrecht. Heinrich Bolzmann nimmt als 1. Pastor seinen Dienst auf. Nach einiger Zeit nehmen die Repressalien durch die Regierung und Staatskirche wieder zu und es kommt zu Drohungen, Verhaftungen und Verurteilungen.

 

1854 konstituiert sich die mittlerweile knapp 40 Personen große Gruppe unter Vorsitz von Johann Gerhard Oncken zu einer eigenständigen Baptistengemeinde Hannover.

 

1863 bezieht die Gemeinde größere Versammlungsräume in der Osterstraße. In den Folgejahren entstehen eine Sonntagsschule und Vereine für junge Männer und Frauen.

 

1872 kauft die jetzt 91köpfige Gemeinde ein Grundstück in der Semmernstraße 5 und beginnt mit dem Bau eines eigenen Gemeindehauses.

 

1889 zählt die Gemeinde mittlerweile 213 Mitglieder.

 

1891 erhält die Gemeinde durch die königlich preußische Regierung die Korporationsrechte (Körperschaft) und darf nun unter dem Namen der Gemeinde im Rechtsverkehr auftreten.

 

1892 wird die erst 19 Jahre alte Kapelle abgerissen, um ein größeres Gebäude mit 450 Plätzen zu errichten.

 

1914 Die Ereignisse der Kriegsjahre treffen die Gemeinde schwer. Etliche Mitglieder fallen an der Front.

 

1925 Trotz hoher Arbeitslosigkeit, die auch die Mitglieder der Gemeinde betrifft, bleibt die Gemeinde existenzfähig. Der Besuch der Versammlungen ist überaus erfreulich.

 

1930 In den 30er Jahren evangelisiert die Gemeinde mit großem Engagement.

 

1939 Zu Beginn des 2. Weltkrieges kann das Gemeindeleben zunächst „normal“ weitergehen. Ab und zu müssen Versammlungen wegen Fliegeralarm unterbrochen werden.

 

1943 Das Haus der hannoverschen Gemeinde in der Semmernstraße wird durch Bomben vollständig zerstört. Die Gottesdienste finden vorläufig in einem kleinen Saal der Landeskirchlichen Gemeinschaft statt.

 

1946 bekommt die Gemeinde vom Weltrat der evangelischen Kirchen eine ehemalige Militärbaracke gespendet. Diese Baracke wird im Stadtwald Eilenriede als „Notkirche“ errichtet.

 

1950 Zwei große Zeltevangelisationen finden auf dem Welfenplatz und Waterlooplatz statt. In den Folgejahren gründet die Gemeinde etliche weitere Gemeinden in und um Hannover u.a. in Goltern/Barsinghausen, Celle, Langenhagen, Neustadt a. Rbg., Lehrte, Südstadt, Roderbruch, Isernhagen, Burgdorf, Kronsberg, Wunstorf u.a.

 

1955 endlich kann das heutige Gemeindegebäude in der Walderseestraße 10 eingeweiht werden. Charakteristisch für den hellgelben Klinkerbau ist zu diesem Zeitpunkt die große Freitreppe zum erhöhten Gottesdienstsaal.

 

1979 erfolgt nach mehreren kleineren Renovierungsarbeiten ein größerer Umbau des Gemeinde-hauses. Die bisherige festinstallierte Hochkanzel an der Stirnwand weicht einer mobilen Kanzel. Die im Halbrund angeordneten Klappsitze werden durch eine flexible Bestuhlung ersetzt. Ein großes graues Holzkreuz wird zum unübersehbares Blickpunkt.

 

In den 1980iger Jahren wächst der Gottesdienstbesuch stark an. Teilweise besuchen über 900 Menschen in drei verschiedenen Gottesdiensten die Sonntagsversammlungen.

 

1992 führt der starke Zuwachs der vergangenen Jahre zu einer grundlegenden Umgestaltung des Hauses. In den Gottesdienstraum werden zusätzlich zur rückwärtigen Empore zwei Seitenemporen eingezogen und ermöglichen ein Platzangebot für bis zu 500 Personen. Die bisherigen Gruppenräume werden erweitert und eine Großküche für Gemeindefeste und Familienfeiern installiert. Anstelle der großen Freitreppe wird ein gläsernes Foyer mit eleganter Treppenführung errichtet. Dieses Foyer wird zum neuen Erkennungszeichen des Hauses und prägt bis heute seinen Charakter: Einladend, transparent und offen präsentiert sich die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in der Walderseestraße den Menschen im Stadtteil List und in der Region Hannover.

 

2003 wird das Raumangebot besonders für die zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen zu klein. Die Suche nach neuen Möglichkeiten mündet in den Kauf des bisherigen Bauordnungsamtes in der Waldstr. 47, des heutigen Kinder- und Jugendhauses ViWA. Nach aufwändigen Umbauarbeiten haben nun die 6 verschiedenen Kindergottesdienste am Sonntag, die Pfadfindergruppen, Kinderzirkusproben, Jugendbands, das offenes Jugendcafé, die Musikalische Früherziehung uvm. ihren Platz.

 

Im Sommer 2010 erfährt der Gottesdienstraum eine weitere Veränderung. Mit einem erhöhten und erweiterten Podium, sowie neuer Audio-, Video- und Lichttechnik soll der fast 20 Jahre unveränderte Saal für die gestiegenen Anforderungen des nächsten Jahrzehnts fit gemacht werden.