Porträt der Evangelischen Kirchengemeinde Königsbrunn

Porträt der Evangelischen Kirchengemeinde Königsbrunn

Lange blieb Königsbrunn eine eher ärmliche bäuerliche Siedlung. Durch Zuzug vor allem durch die Fluchtbewegungen in Folge des 2. Weltkriegs  wuchs die Bevölkerung Königsbrunns in den 60ger Jahren auf 11000 mit etwa 4500 Evangelischen an.

 

1975 wird eine zweite Pfarrstelle eingerichtet und 1981 in einem Neubaugebiet ein zweites Gemeindezentrum mit einem schönen Gottesdienstraum (Martin-Luther-Haus) fertig gestellt. Königsbrunn ist ein Zuzugs- und Baugebiet. Viele Pendler, die in Augsburg oder München arbeiten, kaufen in Königsbrunn günstig Eigenheime. Die Einwohnzahl strebt 30000 entgegen.

 

Weiterhin betreuen mehrere Pfarrer (1. und 2. Pfarrstelle, erst eines, später  dann zwei Pfarrvikariate) die im Jahr 2000 beinahe 7000 Mitglieder zählende Kirchengemeinde gemeinsam in Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Kirchenvorstand. Am Sonntag werden Gottesdienste um 9 Uhr in der St. Johanneskirche und um 10.30 im Martin-Luther-Haus gefeiert.

 

Im März 2010 entscheidet der Kirchenvorstand einstimmig nach langen Beratungen, die beiden Gottesdienststätten unterschiedlich zu „profilieren“. Die 150 Jahre alte St.Johanneskirche soll Gottesdienstheimat für Menschen sein, die den traditionellen lutherischen Gottesdienst mit Orgel, Liturgie und klassischer Kirchenmusik lieben.

 

Das Martin-Luther-Haus soll Gottesdienstheimat für Menschen sein, die sich mit traditionellen Formen schwer tun. Jeden Sonntag soll eine Band (statt Orgel) modernes geistliches Liedgut, kreative Elemente, eine hohe Beteiligung von Gemeindegliedern, eine höhere Emotionalität Menschen mittleren Alters (30 – 50 Jahre), die den Gottesdiensten bisher eher fern geblieben sind, ansprechen.

 

Durch diese unterschiedlichen Angebote für verschiedene Zielgruppen erhofft sich der Kirchenvorstand eine Bereicherung und Verlebendigung des geistlichen und gottesdienstlichen Lebens in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Es wird in Renovierung und Umbau (Technik) im Martin-Luther-Haus investiert.

 

In der Gemeinde wird dieser neue Versuch kontrovers diskutiert. Viele Menschen nehmen die Idee positiv auf und lassen sich einbinden in die Teams, die ab dem 1. Advent 2010 die Gottesdienste im Martin-Luther-Haus vorbereiten und mitgestalten.