Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche
Rust am Neusiedlersee, Blick auf evangelische Kirche und Fischerkirche

Foto: Walter Henisch

Rust am Neusiedlersee, Blick auf evangelische Kirche und Fischerkirche

Bereits in den Jahren 1649 bis 1651 hatte die evangelische Pfarrgemeinde Rust am Neusiedlersee eine Kirche erbaut. Im Zuge der Gegenreformation wurde sie aber 1674 enteignet und dient heute als römisch katholische Stadtpfarrkirche.

Das Jahr 1781 brachte den Evangelischen in der österreichisch-ungarischen Monarchie ein Toleranzpatent, keineswegs Gleichberechtigung, aber Duldung. In Ortschaften, in denen sich mindestens 500 Personen zum evangelischen Glauben bekannten, durften aufgrund dieses Erlasses Bethäuser errichtet werden, die freilich von außen nicht als Gotteshäuser erkenntlich sein durften. Sie durften keine Türme und Glocken und keinen Eingang, der direkt auf die Straße ging, haben.

So entstand in Rust in den Jahren 1783 bis 1785 ein Bethaus in klassizistischem Stil. Eine Besonderheit dieses Baus liegt darin, dass eine Reihe von Bänken im vorderen Teil des Raumes nicht – wie üblich – auf den Altar, sondern – um besser zuhören zu können - auf die Kanzel ausgerichtet sind.

Die Kirche besitzt eine Orgel, die 1788 von einigen Bürgern gespendet und von dem bekannten Orgelbauer Johann Gottfried Malleck installiert wurde. Ob sie auch von ihm gebaut wurde, konnte noch nicht zweifelsfrei bewiesen werden.

Zum 1000-Jahre-Jubiläums Ungarns 1896 vollendete ein Turmbau in neobarockem Stil die evangelische Kirche in Rust. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen hatten sich geändert, die evangelische Kirche der römisch katholischen schon in vielem gleichberechtigt und so konnten auch die Gebäude, die bisher das Bethaus von der Hauptstrasse separierten abgerissen und der entstandene Kirchenvorplatz als Park gestaltet werden.