Sendung zum Nachlesen
"The mountain" ist der Kampfname der furchterregendsten Figur bei Game of Thrones. Sein normaler Name ist Gregor Clegane. Aber was ist an ihm schon normal? Seit Game of Thrones schieben sich bei mir die Bilder und Geschichten von Gregor Clegane – "the Mountain" und die von Goliath in der Bibel übereinander.
Dieser Goliath war die Kampfmaschine der Philister. Er baute sich vor dem israelitischen Heer auf und rief: "Warum zieht ihr ins Feld? Bestimmt einen von euch. Der soll zu mir herunterkommen. Wenn er in der Lage ist, gegen mich zu kämpfen, und mich erschlägt, werden wir eure Sklaven. Wenn ich gegen ihn kämpfen kann und ihn erschlage, dann werdet ihr unsere Sklaven und werdet für uns arbeiten." (1. Samuel 17,8f.)
David meldete sich freiwillig. Vielleicht ein klein bisschen übermütig. Sein König Saul zögerte, denn David war augenscheinlich das Gegenteil eines Kriegers. "Er war rötlich, mit schönen Augen und sah gut aus", berichtet die Bibel. (1. Samuel 16,12) Schließlich gab Saul seinen Segen: "‚Geh, und Gott soll mit dir sein.‘ Saul kleidete David mit seinem Gewand ein, setzte ihm einen bronzenen Helm auf und bekleidete ihn mit einem Panzer." (1Sam 17,37b.38)
Leider konnte der schmächtige David damit keinen Schritt gehen. Und nun? "David zog alles wieder aus." (1Sam 17,39b)
Der Rest ist Geschichte. Goliath wird von einem Steinchen aus Davids Zwille gefällt. David siegt. Die Schlacht entfällt.
Und ich bin kein neutraler Beobachter, der sich die Szenerie von oben anschaut. Ich will wissen, wie hat er das gemacht? Wie hat David gegen Goliath gewonnen?
Saul hatte ihm nicht nur sein OK gegeben. Er hatte ihm auch den Segen Gottes gewünscht: "Geh, und Gott soll mit dir sein!"
David tat das, was er immer tat und gut konnte: Rumrennen und mit Steinchen schießen. Er konnte vieles nicht. Schwertkampf, Kraftsport, Bogenschießen. Bescheidenheit scheint auch keine Stärke von ihm gewesen zu sein.
Aber rumrennen und mit Steinchen schießen. Das kann er. Und tut es. Und das reicht.
Das heißt es für mich, unter dem Segen Gottes zu stehen. Nicht mehr sein zu müssen. Nicht perfekt sein zu müssen. Nicht alles wissen zu müssen. Das, was du kannst, ist genug. Rumrennen und mit Steinchen schießen. Das kann manchmal tatsächlich Berge versetzen.
Und "the mountain" fällt um.
Es gilt das gesprochene Wort.