Auferstehung now
mit Lissy Eichert aus Berlin
30.03.2024 22:45

Guten Abend.

Es ist Osternacht. Die Nacht, in der diese Drehung passiert vom Tod zum Leben. Jesus stirbt elendig am Kreuz – das war Karfreitag. Seitdem nur Totenstille. Doch heute Nacht soll das Wunder geschehen: die Auferstehung.

Auferstehung - jetzt? Inmitten der Kriege, Katastrophen, Krankheiten? Wie viele leiden, wie viele trauern. Auch jetzt. Heute Nacht.

Wird am Ende trotzdem alles gut?

Diese bange Frage, wenn das Schicksal zuschlägt, mit einer Krebsdiagnose zum Beispiel. Wie bei Philipp Mickenbecker, einem jungen Mann, dessen Lebensgeschichte verfilmt wurde.

Mit seinem Zwillingsbruder startet Philipp 2017 den YouTube-Kanal „The Real Life Guys“. Die beiden Jungs sind Tüftler und herrlich durchgeknallt. Machen witzige Erfindungen - eine Raketen-Badewanne zum Beispiel oder ein Fahrrad mit Propeller.

Ihre Botschaft: „Do something“ - Mach was! Raus aus der virtuellen Welt, rein ins reale Leben: Ideen entwickeln, hämmern, schweißen... Mit ihrer Lebensfreude und ihrem Spaß am Experimentieren reißen sie andere mit.

 

Dann wird Philipp krank. Krebs. Die Therapie schlägt an. Phillip wird gesund. Aber der Krebs kommt zurück. Und wird wieder besiegt. In dieser Zeit zwischen Hoffen und Bangen findet Philipp zurück zum Glauben. Er ist überzeugt: Gott wird ihn heilen.

Dann - die dritte Krebsdiagnose. Die Hoffnung wackelt. Philipp geht es richtig schlecht – und trotzdem: Er hält an Gott fest. Sagt, man „kann Gott eben nicht komplett erklären. Basta“.

Seine Freunde staunen über so viel Gottvertrauen. Denken: Jesus darf ihn doch nicht elendig verrecken lassen. Sie wollen sehen, dass Jesus jetzt für ihn da ist. Ihn heilt.

Das Wunder – es bleibt aus. Philipp Mickenbecker stirbt. Bis zum Schluss blieb er zuversichtlich. Er hatte seinen Frieden im Glauben gefunden. In seiner letzten Videobotschaft sagt er: „Und ich freue mich, Euch alle in der Ewigkeit wiederzusehen.“ Für ihn war auch der Himmel „real life“, ein Teil der Wirklichkeit.  

Ich kenne diesen inneren Frieden, seit ich selbst eine Krebsdiagnose zu verkraften hatte. Inmitten aller Sorge war ich getragen, bin nicht in ein Loch gefallen: GOTT sei Dank. Auch Philipps Freunde sind wieder aufgetaucht aus ihrer Trauer. Sie leben und glauben und tüfteln weiter.

Philipps Auferstehungshoffnung hinterlässt Spuren.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Ostern.

Sendeort und Mitwirkende

Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)

Redaktion: Ulrike Bieritz

Kontakt zur Sendung

Katholischer Rundfunkbeauftragter für den RBB

Joachim Opahle (RBB)

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