Bodenständig aufgewachsen in Norddeutschland, zog es Niels Petersen nicht nur der Liebe wegen nach Kolumbien. Schnell dreht sich sein Leben dort um Partys, Rausch und Kriminalität. „Ich hatte den Traum, Millionär zu werden. Das waren so die ersten Schritte. Wie ich dahin komme, war noch ein bisschen offen in jüngeren Jahren, aber es hat sich dann mehr und mehr abgezeichnet, dass das dann doch über diese Schiene lief, über den Drogenhandel“, berichtet Petersen über sein Leben damals. Und das war nicht so rosig, wie es von außen den Anschein hat: „Ich bin in einer Welt angekommen, wo ein Menschenleben keinen Wert hat, ich Dinge mitbekommen habe, die grausam waren, wo Partner, Freunde erschossen, erstochen worden sind, habe Kidnapping miterlebt und bin selber fast einem Kidnapping entgangen.“ Als er schließlich beim Drogenschmuggel erwischt wird, ist Petersen endgültig ganz unten angekommen, in La Modelo, einem der schlimmsten Gefängnisse der Welt. Doch für Petersen wird die Zeit im Gefängnis die Wende zum Guten: „Dort habe ich einen Mithäftling, der jeden Tag dort gepredigt hat, das erste Mal in meinem Leben das Evangelium predigen hören, also die gute Botschaft von Jesus Christus.“ Es verändert sein Leben.
Nach Verbüßung seiner Strafe baut Petersen sich ein neues Leben auf, ohne Drogen. Er gründet eine Familie und will von nun an Andere davon abhalten, die gleichen Fehler wie er zumachen. Auch indem er als Gospel-Rapper offen mit seiner Lebensgeschichte umgeht.
18. Februar 2024, 08:40 Uhr in SAT.1