Könnten Sie vergeben, wenn sich herausstellt: Ihr Bruder, Ihr Kollege, Ihre Frau hat Sie bespitzelt? Hat Ihr Leben an den Staat verraten? Hat Ihr Vertrauen missbraucht und Sie belogen? Für viele DDR-Bürger wurde diese Frage Realität.
Was in der DDR geschehen ist, muss aufgeklärt werden. Der erste Schritt wurde vor 25 Jahren gemacht. Damals erstürmten wütende Bürger die Berliner Zentrale für Staatssicherheit. Die Wahrheit sollte nicht im Aktenschredder landen. Bis heute können Opfer nachlesen, was die Stasi dokumentiert hat.
Solch ein Vertrauensbruch ist Sünde. Terror, Unterdrückung und Misstrauen in eine Gesellschaft zu tragen, ist Sünde. Seitdem ist viel geschehen. Menschen haben sich getrennt oder sich vergeben. Viele Täter glauben immer noch, dass sie das Richtige getan haben.
Nicht jedes Opfer konnte seinen Verwandten oder Freunden vergeben. Das ist auch für Christen schwer, die Gottes Vergebung kennen. Aber ohne Wahrheit wäre immer auch Misstrauen da. Deshalb kann es nur mit der Wahrheit Frieden geben.