Kirchenmusik

Kirchenmusik

Dresdner Trompeten Consort

Die Kirchenmusik der Stadt hatte seit dem Mittelalter ihren Mittelpunkt an der Kreuzkirche mit den heute noch bestehenden Musikerstellen von Kreuzkantor und Kreuzorganist, die über Jahrhunderte hinweg auch die Chormusik in der Frauenkirche mit versorgten, bevor an dieser um 1900 neben einer schon länger bestehenden Organistenstelle ebenfalls eine Kantorenstelle eingerichtet wurde. Zu besonderer Bedeutung gelangten die Kreuzkantoren Gottfried August Homilius im Barockzeitalter, Oskar Wermann und Rudolf Mauersberger im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert, wobei letztere den Weltruhm des noch heute bestehenden Knabenchores begründeten. Große Beachtung fanden vor allem seit dem 19. Jahrhundert die schon damals lange bestehenden, sonnabendlichen Vespern in der Kreuzkirche. Von den bedeutenden Organisten der Stadt Dresden wird an anderer Stelle die Rede sein.Die Kirchenmusik am Hof war zunächst an der evangelischen Hof- oder Sophienkirche (seit dem zweiten Weltkrieg Ruine, 1963 abgerissen) von großer Bedeutung. Herausragende Meister der Hochblüte der evangelischen Kirchenmusik am Dresdner Hof bis zur Barockzeit sind u.a. die Hofkapellmeister Johann Walther und Heinrich Schütz.

 

In der Ausstellungskapelle finden seit Jahrzehnten immer wieder wechselnde Ausstellungen statt.

 

 

Musik im Gottesdienst

 

Dresdner Trompeten Concort

 

Dem Dresdner Trompeten Consort gehören die Trompeter Matthias Schmutzler, Tobias Willner, Volker Stegmann, Gerd Graner, Sven Barnkoth – alle Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden – und Frank Hebenstreit und Christoph Reiche (a. G.) sowie Simon

Lauer (a. G.) und Christian Langer, der Pauker der Staatskapelle, an. Das Ensemble wurde 2003 von Mathias Schmutzler mit dem Ziel gegründet, die höfisch-sächsische Trompeter und Paukerkunst zu beleben und fortzusetzen. Konzerte werden überwiegend in Kirchen

und Schlössern sowie bei festlichen Anlässen wie dem Dresdner Semper Opernball gespielt.

 

Gastsolisten wie Ludwig Güttler und Allen Vizzutti bereichern die Konzerte ebenso wie das Zusammenspiel mit Kreuzorganist Holger Gehring. Die Mitglieder des Dresdner Trompeten Consort sind darüber hinaus Mitglieder verschiedener Kammermusikensembles, so dem Blechbläserensemble Ludwig Güttler, den Virtuosi Saxoniae, Semper Brass Dresden, den Dresdner Kapellsolisten u. a. und haben zum Teil Lehraufträge an der Dresdner und der Leipziger Musikhochschule inne. CD-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen ergänzen

ihre Tätigkeit.

 

 

Dresdner Kreuzchor

Der Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten und berühmtesten Knabenchöre der Welt. Auch nach fast 800 Jahren besteht seine wichtigste Aufgabe darin, die Vespern und Gottesdienste in der Kreuzkirche musikalisch zu gestalten. Über das gesamte Kirchenjahr hinweg bestreitet der Kreuzchor die Hälfte aller liturgischen Dienste in dem berühmten Gotteshaus.


Die Kreuzkirche dient gleichermaßen als eindrucksvoller Bau für die Chorkonzerte, die von bis zu 3000 Zuhörern besucht werden. Der Dresdner Kreuzchor prägt damit als älteste städtische Kulturinstitution das musikalische Leben Dresdens in besonderer Weise, zählt er doch zu den künstlerisch höchst anerkannten Ensembles seiner Art. Den exzellenten Ruf der Kulturmetropole verbreitet er als einer ihrer profiliertesten Botschafter in alle Welt. Mehrmals im Jahr begibt er sich auf nationale und internationale Konzerttourneen. In mehr als 80 Jahren sind über 800 Tonaufnahmen entstanden.

 

 

Kreuzorganist Holger Gehring

 

Holger Gehring wurde 1969 in Bielefeld geboren und erhielt dort u. a. bei Herbert Wulf seine erste musikalische Ausbildung. Er studierte Kirchenmusik an den Musikhochschulen in Lübeck (Orgel bei Martin Haselböck, Cembalo bei Hans-Jürgen Schnoor) und Stuttgart (Orgel und Cembalo bei Jon Laukvik). Anschließend studierte er künstlerisches Orgelspiel bei Daniel Roth an der Musikhochschule Frankfurt und danach Solistenklasse Orgel bei Ludger Lohmann Musikhochschule Stuttgart. Zeitgleich studierte er an der Schola Cantorum in Basel bei Jesper Christensen Cembalo, Generalbass und Ensemble für Alte Musik. Meisterkurse führten ihn zu Marie-Claire Alain, Luigi Ferdinando Tagliavini, Andrea Marcon und Michael Radulescu. Er ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation.

 

Nach seiner kirchenmusikalischen Tätigkeit an der  Friedenskirche Ludwigsburg und als Assistent des württembergischen Landeskirchenmusikdirektors war er als Kantor der Stadtkirche Bad Hersfeld tätig, zudem Dozent an der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte Schlüchtern sowie Orgelsachverständiger der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

2004 wurde er zum Kreuzorganisten an die Kreuzkirche Dresden berufen und 2005 zum Orgelsachverständigen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens ernannt. Darüber hinaus ist er als Lehrbeauftragter für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation an den Staatlichen Musikhochschulen in Leipzig, Dresden und Frankfurt/Main, an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und des Dresdner Kreuzchores tätig. Er ist außerdem künstlerischer Leiter der Konzertreihe an der Silbermannorgel und der Schlosskonzerte in Reinhardtsgrimma und Dozent auf Meister- und Fortbildungskursen. Publikationen über Orgelspiel und Orgelbau, Noteneditionen, CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen ergänzen seine Tätigkeit. Regelmäßig arbeitet er mit renommierten Orchestern wie der Dresdner Philharmonie oder den Musikern der Sächsischen Staatskapelle Dresden zusammen und begleitet den Kreuzchor auf seinen internationalen Konzertreisen. Eine rege solistische Konzerttätigkeit als Organist und Cembalist führt ihn durch das In- und Ausland.