Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

St. Katharina

Der älteste Stadtteil Podol brannte am 09. Juli 1811 in einer furchtbaren Feuerbrunst ab. Mit dem Podol verbrannte auch die erst vor siebzehn Jahren errichtete hölzerne lutherische Kirche.
Die neue hölzerne Kirche wurde 1812 auf dem sogenannten »Deutschen Berg« errichtet, wo sich später viele Deutsche Häuser bauten. Die Gemeinde hatte damals bei den städtischen Behörden ein großes Grundstück gekauft. Später wurde hier auch ein Friedhof angelegt und ein Pfarrhaus, ein Armenhaus, ein Schulhaus und Wirtschaftsgebäude kamen in den folgenden Jahren dazu.
Die Gemeinde zählte nach den ersten fünfzehn Jahren der Tätigkeit von Pastor Eismann noch immer in der Stadt nur etwa 300 Seelen.

1838 wurde der erst seit 26 Jahren genutzte Friedhof der Gemeinde weggenommen. Es sollten dort Festungswerke angelegt werden. Der neue Platz, der der Gemeinde übergeben worden war, lag auf dem Baikowschen Berg.
Pastor Abel kam im Januar 1843 nach Kiew und wurde im Auftrag der geistlichen Obrigkeit am 13. Februar durch den Kirchenrat eingeführt.
Die finanziellen Verhältnisse der Kirche besserten sich seit dem Dienstantritt Abels
erheblich.


Das Wachstum der Gemeinde während dieser Zeit schlug sich auch in der Zahl der kirchlichen Amtshandlungen nieder. Pastor Abel hielt durchschnittlich 65 Taufen und 36 Beerdigungen im Jahr. Die Zahl der jährlichen Konfirmanden lag zwischen 17 und 53, Trauungen wurden jährlich von 8 bis 23 Paaren erbeten. Ein bedeutendes Ereignis im Leben der Gemeinde war der Bau der steinernen Kirche, die im August 1857 eingeweiht werden konnte.

 

Als Stalin die Macht im Staat ergriffen hatte, wurde das sozialistische Programm auf allen Lebensgebieten rigoros durchgeführt. Der erste Fünfjahresplan von 1928 bis 1933 traf vor allem die wohlhabenden Bauern und die Intelligenz in den Städten. Die Glieder der evangelischen Gemeinden – in den Städten wie Kiew und Odessa sowie in den großen Dörfern entlang der Schwarzmeerküste – gehörten überwiegend zu diesem Personenkreis.
Genau in dieser Situation begann der letzte Pastor der Kiewer Gemeinde vor ihrer Auflösung seinen Dienst: Johann Göhring.  Nach der Ordination war er von 1929 bis 1935 (?) Pastor in Kiew. Das genaue Jahr seiner Verhaftung steht nicht fest; eine Quelle nennt 1935, andere Nachrichten lassen das Jahr 1936 oder 1937 vermuten. Er wurde zum Tode verurteilt und später zu 10-jähriger Verbannung nach Karelien begnadigt. Dort erblindete er und verhungerte schließlich.

 

1998 Rückgabe des Kirchgebäudes an die Kirchengemeinde und Wiederaufbau. Im Oktober 2000 nahm die Gemeinde ihr altes, neues Kirchgebäude wieder in den Dienst als Gotteshaus.