Amazing Grace

Amazing Grace

Foto: Thomas Schruff

Die Geschichte John Newtons ist das zentrale Element des Gottesdienstes. Daher sollte sie auch auf der Website vorkommen.

 

Das gleiche gilt für das neue Musical über John Newton, aus dem einige Lieder des Gottesdienstes entnommen sind.

 

 

Die Geschichte John Newtons:

John Newton – ein unbekannter „Gospelstar“

Er hat den Text von Amazing Grace geschrieben - und sein Leben in den Dienst der Sklavenbefreiung gestellt. Durch sein künstlerisches und menschliches Werk ist einer der - wenig bekannten - "Stars" des Gospel. Dabei war der Sohn eines Kapitäns zunächst Sklavenhändler und -Kapitän. Seine weltbekannten Liedzeilen erzählen auch von seiner Wandlung. Ein neues Musical erzählt ab Herbst 2014 seine Geschichte.


„I once was lost, but now I am found. Was blind, but now I see.” (Ich war verloren, aber jetzt bin ich gefunden worden. Ich war blind, aber jetzt sehe ich). Diese Zeilen gehen nicht auf Erlebnisse zurück, wie es sie in einem langen Leben viele gibt. Sie spiegeln zwei dramatische Wendungen im Leben John Newton wider, die ihn – zweimal – völlig verändert haben.

 

I once was lost, but now I am found

John Newton hat eine kurze Kindheit. Er verliert seine Mutter früh, die Stiefmutter hasst ihn. Mit elf Jahren wird er Schiffs junge. Er verliebt sich in seine Cousine Polly – und verpasst das Schiff, auf dem er seinen Dienst antreten soll. Eine Presspatrouille der Royal Navy rekrutiert ihn zwangsweise für ein Kriegsschiff . John Newton ist streitsüchtig, aufsässig und hochnäsig. Die Navy tauscht ihn, einem Sklaven gleich, auf Madeira gegen zwei Matrosen eines Handelsschiff es ein. So gelangt er nach Sierra Leone und wird Aufseher eines Sklavenlagers. Seinen schlechten Charaktereigenschaften lässt er zügellosen Lauf: Er nimmt sich, was er will und vergeht sich an Sklavinnen.
Er ist unzufrieden und krank, kann sich aber nicht selbst aus diesem Zustand befreien. Sein Vater lockt ihn unter dem falschen Vorwand nach England, dass er der Erbe eines Schiff es sei. Auf dieser Reise findet er zurück zur Familie, zu seiner geliebten Polly und: zum Glauben seiner Kindheit. Am 10. Mai 1748, mitten im Sturm auf dem Nordatlantik, bekehrt er sich. Ladung und Besatzung gehen zum großen Teil verloren; es ist ein Wunder, dass das Schiff nicht untergeht. John Newton hat diese Rettung nicht als eigene Leistung verstanden – sondern als wunderbare Gnade („Amazing Grace“) Gottes.

 

Die zweite Bekehrung: „I was blind, but now I see“.

So sehr John Newton sich als Christ fühlte – die Sklaverei ist für ihn kein Unrecht. Er fährt auf Sklavenschiff en und wird sogar Kapitän. Erst im Laufe von drei langen Fahrten steigert sich die Ablehnung. Angewidert und entnervt gibt er auf und wird Hafenmeister. Doch erst die Begegnung mit John George Whitefield verändert ihn vollständig. Das ist 1755, Newton ist 30 Jahre alt. Ihm wird klar, dass es Glaube ohne Konsequenzen für das eigene Leben nicht gibt. Es ist, als ob sich ihm plötzlich die Augen geöffnet hätten. 1764 wird er Geistlicher. Sein Erlebnisbericht „An Authentic Narrative“ wurde ein Bestseller in England und den USA, er wird öffentlich bekannt. Er wird zum Gegner der Sklaverei: Seine Berichte über die Zustände auf den Schiff en verändern die öffentliche Meinung. Außerdem bringt er den Politiker William Wilberforce – dem er als Seelsorger und väterlicher Freund verbunden ist – dazu, in der Politik zu bleiben und die Abschaffung der Sklaverei als ihm von Gott gestellte Aufgabe zu verstehen.
Der Mann, der selbst Sklave war und an versklavten Menschen viele Verbrechen beging, wurde zu einem ihrer prominenten Fürsprecher, und das bis über den Tod hinaus. Denn auch seine Grabinschrift erinnert an „Amazing Grace“ – und die Menschen, denen er die Freiheit bringen wollte: „Hier ruht John Newton, früher einmal ein Ungläubiger und Wüstling, ein Diener der Sklaven in Afrika, wurde durch die reiche Gnade unseres Herrn und Retters Jesus Christus erhalten, wiederhergestellt und begnadigt.“ Als er 1807 starb, war der Sklavenhandel auf englischen Schiff en bereits einige Monate verboten.

 

 

 

Amazing Grace – Musical

Amazing Grace – Ein Chormusical von Andreas Malessa und Tore W. Aas

Das Lied “Amazing Grace” ist der bekannteste Gospelsong der Welt. Ein Weltkulturerbe in Musik. Am Sonntag nach dem 11. September 2001 sangen es Christen, Muslime und Juden gemeinsam bei der Trauerfeier für die New Yorker Terroropfer. Martin Luther King machte es neben „We shall overcome“ zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung.

Die berührende Melodie komponierten unbekannte schwarze Farmarbeiter. Den Text schrieb 1773 ein britischer Sklavenkapitän – John Newton. Dieses Musical erzählt die dramatische Geschichte, wie John Newton zum Pfarrer der anglikanischen Kirche wurde, was ihn zum Gegner der Sklaverei machte und wie er ihre Abschaffung mit seinem Freund William Wilberforce 1807 im Parlament durchsetzte - all das wird in mitreißenden Gospels und unvergesslichen Balladen gesungen, getanzt und gespielt von Topstars der deutschen Musical- und Theaterszene.

 

 

Termine:

Minden am 24./25.01.2015

Karlsruhe am 08.02.2015

 

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