Vom Wert der Arbeit

Gemeinfrei via Unsplash/ Dominik Scythe

Vom Wert der Arbeit
01.05.2023 - 07:05
27.01.2023
Almut Bellmann

von Pfarrerin Almut Bellmann

Über die Sendung:

Es muss mehr als Alltag geben! Mehr als funktionieren von Schicht zu Schicht, von morgens bis abends, „from 9 to 5“... Der Maifeiertag – und auch jeder Sonntag - kann uns daran erinnern: Die Arbeit ist um des Menschen willen gemacht
und nicht der Mensch um der Arbeit willen. So variiert die Autorin die Aussage Jesu über den Schabbat, frei nach Markus 2,27. Und sie spricht über das Thema Arbeit mit Mitarbeitenden in einer Pflegeinrichtung.

Der "Feiertag" im DLF zum Nachhören und Nachlesen.

 

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Montag – für viele ist das nicht gerade der Lieblingstag der Woche. Heute aber ist Tag der Arbeit – und damit eine gute Gelegenheit zum Durchatmen und zum Nachdenken: Was bedeutet Arbeiten für mein Leben.

– Zumindest für diejenigen, die nicht im Feiertagsdienst sind – wie gut, dass es auch heute Menschen gibt, die arbeiten und viele wichtige Dienste tun an diesem Montag!

Der Wert der Arbeit lässt sich unterschiedlich bemessen oder beurteilen.

Wenn das Kriterium die Entlohnung ist – dann muss ich mich fragen, was unbezahlte Arbeit wert ist und ob schlecht bezahlte oder unbezahlte Arbeit wirklich weniger wert sind als die Arbeit, die besser bezahlt wird. Oder hängt der Wert der Arbeit nicht eher an ihrer Bedeutung für die Gesellschaft, für andere Menschen?

Wie viel Arbeit im persönlichen Leben wert ist, hängt oft damit zusammen, wie viel Spaß die Arbeit macht, wie gut das Arbeitsklima ist und ob das eigene Arbeiten als sinnvoll erlebt wird, ob andere es wertschätzen und ob Menschen sichtbar etwas davon haben.

Ich habe mich mit Dörte Maungue, sie ist Ergotherapeutin in einer Pflegeeinrichtung, darüber unterhalten, was Arbeit für sie bedeutet:

 

Für mich ist Arbeit einfach auch 'n Teil des Lebens.

Also, natürlich dient die Arbeit einerseits dazu Geld zu verdienen, aber andererseits ist es ja auch 'n Beitrag in der Gesellschaft, den man leistet. Damit Gesellschaft funktioniert. Damit ein Miteinander funktioniert. Dafür ist Arbeit da.

 

Ein Pflegehelfer aus derselben Einrichtung erzählt, wie die Freude an der Tätigkeit und die Qualität der Arbeit für ihn zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen:

 

Arbeit für mich ist: Was du machst, was du wirklich magst, also, und Freude hast zu arbeiten. Also so seh ich für mich arbeiten so.

Die Freude, deine Tätigkeit zu machen.

Wenn man keine Freude hat, dann die Arbeitsqualität geht nach unten.

 

Der Pflegehelfer, mit dem ich mich unterhalten habe, heißt Solano Torres. Er arbeitet seit fast vier Jahren auf der Demenzstation der Pflegeeinrichtung. Seine Arbeit dort ist herausfordernd, körperlich anstrengend und oft monoton. Gerade deswegen ist ihm die Freude an der Arbeit so wichtig. Und es gibt einiges, das ihm persönlich Freude bereitet:

 

Was möge ich gerne bei meinem Job, ist – mit den Bewohnern.

Also ich arbeite im Pflegeheim in meine Station mit den Bewohnern, ist, weil

Jeder sind unterschiedlich und sie unterschiedliche Geschichten. - Sogar dass es Demenzbereich ist.

Aber es gibt so ne – kommt immer ein kleines Stück Erinnerung – ist wie in so ne kleine Bibliothek – ich nehm so mein kleine Bücher ab und ne – und ja, das ist meine Freude... 
Man kriegt sofort so eine Dankeschön ... eine Wertschätzung.

 

Hier ist deutlich zu spüren, wie wichtig die persönlichen Aspekte sind: als Person wahrgenommen zu werden, den eigenen Einfluss zu spüren in der Gestaltung von Tätigkeiten und Arbeitsbeziehungen.
Die persönliche Anerkennung und Wertschätzung spielt eine wichtige Rolle dafür, wie sinnvoll, wirkungs- und wertvoll das eigene Tun erlebt wird – und letztlich auch dafür, wie gern oder ungern jemand zur Arbeit geht. Auch der empfangene Lohn kann dafür natürlich von Bedeutung sein und dazu motivieren, arbeiten zu gehen.

Als ich die Ergotherapeutin Dörte Maungue danach fragte, welche Rolle die Bezahlung für sie spiele, antwortete sie:

 

Also, ist schon auch gut, wenn Arbeit so bezahlt wird, dass man davon leben kann, dass es zum Leben reicht.

Aber gibt so, gibt so ne Wechselbeziehung, also wenn die Arbeit auch zufrieden macht und sich sinnvoll anfühlt, dann kann es auch in Ordnung sein, wenn das Geld jetzt nicht so viel ist, also das Geld ist für mich jetzt nicht der größte Motivationsfaktor.

 

Durch die Pandemie sah in den vergangenen Jahren für viele Menschen der Arbeitsalltag ganz anders aus als normal. Viele Selbstverständlichkeiten waren in Frage gestellt, Abläufe unterbrochen, Verlässlichkeit und Sinnstiftendes wurden brüchig.

Ob eine Arbeit wie üblich ausgeübt werden konnte, wurde danach entschieden, wie bedeutsam sie ist für die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems oder der Grundversorgung. Das Wort „systemrelevant“ hat eine wichtige Rolle gespielt. (1)

Für die befragte Ergotherapeutin in der Pflegeeinrichtung war es von Vorteil, dass ihre Arbeit als systemrelevant eingestuft wurde:

 

Das war schon auch ganz schöner Luxus, dadurch hatte man ja eigentlich einen relativ normalen Alltag. Also war dann so gesehen unsere Einrichtung oder das Arbeiten in so ner Einrichtung auch ein Inseldasein im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft.

 

Und bei all dem Positiven, was Dörte erlebt hat, sahen sich die Pflegekräfte zugleich auch besonderen Herausforderungen gegenüber, wie Solano Torres berichtet:

 

Ich hab viel Leute, also viel Bewohner gesehen, die sind wegen Corona verstorben und ja, war keine schöne Zeit. Und bei Demenzbereich war die Frage auch: die Quarantäne – die Bewohner mussten im Zimmer bleiben – wie kannst du zu Dementen sagen, jetzt bleibst du jetzt 24 Stunden im Zimmer, weil du kannst schlecht erklären und ja, war sehr... war 'n bisschen heftig, war keine schöne Zeit.

Zum Glück, Gott sei Dank, ist vorbei, ist wieder zur Normalität und ja, es gibt viel zu tun, es gibt viel zu tun...

 

Während in der Pflegeeinrichtung die Arbeit unter veränderten Bedingungen weiterlief, gerieten Beschäftigte etwa in Kunst, Kultur und Gastronomie bei der Frage nach der Systemrelevanz ins Hintertreffen – dabei ist doch auch ihr Tun so wichtig und sinnvoll für ein wertvolles, ein schönes Leben.

So wichtig: zwischendurch das Leben zu genießen, dankbar zu sein, Zeit auch zum Hoffen und Träumen...

Es muss doch schließlich mehr als Alltag geben! Mehr als funktionieren von Schicht zu Schicht, von morgens bis abends, „from 9 to 5“...

 

Der heutige Feiertag – und auch jeder Sonntag kann uns daran erinnern: Die Arbeit ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um der Arbeit willen. (frei nach Markus 2,27)

„Die Arbeit ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um der Arbeit willen“, mit diesem Satz habe ich eine Aussage aus dem Neuen Testament abgewandelt. Dort geht es um die Bewertung des wöchentlichen Feiertages. Der Schabbat ist um des Menschen willen geschaffen, sagt Jesus, und nicht andersrum. In seiner jüdischen Tradition war es immer schon wichtig, dass nicht jeder Tag gleich abläuft, dass es nicht nur Alltag gibt. Es braucht auch Feste und Feiertage – und diesen einen Tag der Woche, der dem Alltag enthoben ist, zweckfrei und ohne die übliche Tagesstruktur, für den Sprung aus dem Hamsterrad heraus.

Es gibt den Feiertag, damit Zeit bleibt für Erholung; und um wahrnehmen zu können, was ist, um zu erkennen, was gelungen ist und was weniger – um dann beides anzunehmen, vielleicht sogar beides in Dankbarkeit.

Der Benediktinerpater und Autor Anselm Grün schreibt dazu:

 

Viele haben gar keine Zeit, auf das zu schauen, was sie gearbeitet haben. Dann aber bleibt ihre Arbeit unvollkommen. Denn das Ausruhen und das Schauen auf das Werk und das Gefühl von Dankbarkeit und Freude, dass alles gut und schön ist, was wir getan haben, gehören wesentlich zur Arbeit. Wer das vor lauter Arbeit vergisst, der kann die Arbeit nie genießen. Für den bekommt sie eher den Charakter von Sklavenarbeit. … Im Reflektieren haben wir das Gefühl, dass es sich gelohnt hat zu arbeiten: Wir haben für Gott und für die Menschen gearbeitet. Und es ist gut und schön, was wir geschaffen haben.

 

Schon zu biblischer Zeit waren sich Menschen bewusst, wie wichtig es ist, Erholung und zweckfreie Zeit regelmäßig einzuüben. Um dann das Strukturgebende der Arbeitstage auch wieder positiv betrachten zu können. Und natürlich gibt der Feiertag auch Gelegenheit für kleine Träume und große Visionen. Auch für die Frage, die ich dem Pflegehelfer Solano Torres gestellt habe: Was würden Sie tun, wenn Sie ganz viel Zeit hätten und kein Geld verdienen müssten:

 

Was würde ich tun? (Lacht.) Wenn ich kein Geld verdienen müsste... Ein kleiner Haus-Bauernhof, ein paar Schweine und vielleicht ein Fischerdorf wohnt und Strand, Bier und meine Familie und meine hübsche Frau neben mir. So... Ganz einfach... (Lacht.)

 

Einen sehr bildhaften Lebenstraum hat er da beschrieben. Und der macht deutlich, wie sehr er sich oft sehnt nach Freiheit und Ruhe und nach einem natürlichen Lebensrhythmus.

In der Bibel wird erzählt, dass auch Gott sich nach getaner Schöpfungstätigkeit ausruhte, am Schabbat. Das ist im ersten Schöpfungsbericht (Gen 1) und im zweiten Buch Mose (Ex 20) die Begründung für den Ruhetag (Ex 20,8-11).

An anderer Stelle heißt es, dass da alle, die arbeiten, egal unter welchen Bedingungen, auch die Gelegenheit haben sollen, die Arbeit ruhen zu lassen. Egal, ob sie Herren sind oder Sklaven, Sklavinnen. So sagen es die Zehn Gebote im 5. Buch Mose (Dtn 5,12-15).

Dort wird die Sabbatruhe verbunden mit der Erinnerung an die göttliche Befreiungstat: Der Schabbat gilt allen im Haus, allen in der Gesellschaft. Und er ist vorgesehen für die dankbare Erinnerung: Gott hat das Volk Israel befreit aus dem Zuviel an Arbeit, aus der mit Gewalt verknüpften Arbeit als Sklavinnen und Sklaven.

Darum sollen auch weiterhin am Feiertag nicht nur die Herren, sondern auch die Dienenden die Arbeit ruhen lassen. – Das war nicht selbstverständlich damals, in biblischer Zeit. Es liegt etwas Revolutionäres darin, für einen Tag das Verhältnis von Dienenden und Bedienten aufzulösen und sie insofern einander gleich zu stellen.

Und ich glaube, die Idee dahinter ist, dass so ein Tag in der Woche das Verhältnis zwischen beiden auch im Alltag verändert und die Sicht aufeinander: das Verhältnis zwischen denen, die Macht haben, und denen, die wenig oder gar keinen Einfluss haben.

Ich denke, so ein regelmäßiger Tag der Gleichwertigkeit würde auch heute wieder ganz guttun: Einmal erleben, wie das aussieht, wie es sich anfühlt, auf einer Stufe zu stehen, egal, wie mächtig oder schwach die Position, egal, ob im Alltag eher dienend oder eher „bedient“, egal, wie gut oder schlecht oder gar nicht bezahlt für die Arbeit, die wir täglich tun.

Ich glaube, es braucht mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse und den Wert derer, die unter schwierigen Bedingungen arbeiten, auch heute. Wenn wir miteinander die Perspektive wechselten, vielleicht nur für einen Tag, wer weiß, wie wir den Wert unserer Arbeit dann gegenseitig einschätzen würden...

Arbeiten zu gehen, kann helfen, das Leben zu strukturieren. Es gibt dann idealerweise einen geregelten Tagesablauf mit einem klaren Anfang und Ende, es gibt Kolleginnen und Kollegen für den Austausch am Arbeitsplatz und in den Pausen. Wer arbeiten geht, hat dann auch meist geregelte freie Tage, Feiertage und Urlaub. Und es gibt regelmäßige Ortswechsel: einen Weg hin zur Arbeit und wieder nach Hause. Es gibt innere oder verschriftlichte Listen von Dingen, die zu tun sind und auf denen sich erledigte Aufgaben abhaken lassen. Im besten Falle gibt es auch noch Vorgesetzte oder Klienten, die dir Wertschätzung entgegenbringen, wenn etwas gut gelungen ist. Herausfordernder kann es werden, wenn etwas von diesen Dingen fehlt. Das wissen die vielen, die in den vergangenen Jahren unfreiwillig ins Homeoffice wechseln mussten, wo all das Strukturierende auf einmal fast ganz wegfällt. Und die vielen, die unbezahlter Arbeit nachgehen, die wissen es umso mehr: Da ist selten jemand da, um Danke zu sagen oder an eine Pause zu erinnern. Ob etwas gut gelungen ist, bemerkt oft niemand. Arbeit als sinnstiftend und wertvoll zu erleben, fällt schwer:

Wenn die Liste von Aufgaben nie endet, die Arbeit nie fertig ist.

Wenn der Eindruck überwiegt,

dass die Gesellschaft den Wert des eigenen Tuns zu wenig anerkennt, zu gering achtet.

Oder wenn die Chefin mit Wertschätzung spart

oder es ständig Stress gibt unter Arbeitskollegen.

Dann kann die Arbeit schnell zur Last, zur Dauerbelastung werden.

Groß ist der Unterschied zwischen der heutigen Arbeitswelt und dem Traumland Fantasia, das ich mir in meiner Kindheit vorgestellt habe – besonders, wenn ich das folgende Lied mitgesungen habe: …

 

Warst du schon da? Warst du schon da?

In Fantasia. In Fantasia

Hier weiß man nichts von Stunk und Neid

Und nichts von fester Arbeitszeit

Wer lustig ist, der schafft etwas

Denn Arbeit macht hier immer Spaß

(Evtl. Schnitt auf Wiederholung Refrain

Warst du schon da? Warst du schon da?

Warst du in Fantasia?

Warst du schon da? Warst du schon da?

In Fantasia. In Fantasia)


Es gibt Menschen, die diesen Unterschied zwischen der Arbeitswelt und dem Traumland nicht als gegeben hinnehmen wollen, sondern nach einer Annäherung streben zwischen der Wirklichkeit und einem Dasein wie in „Fantasia“.

Immer mehr vor allem junge Menschen suchen den Sinn oder die Verwirklichung ihres Lebens nicht mehr vorrangig in der Arbeit. Daher möchten sie lieber weniger arbeiten, um mehr Zeit und Energie zu haben für anderes.

Eine Studie besagt: „Fast jeder Zweite im Land würde gern in Teilzeit wechseln, 56 Prozent erklärten gar, sie würden ihren Job sofort aufgeben, wenn sie sich das finanziell leisten könnten“. (2)

In vielen Ländern auf der Welt ist vor allem unter jungen Menschen ein Trend zu beobachten: „Weniger arbeiten, weniger sparen.“ Es wirkt vielleicht so, als steckte dahinter die Frage: „Warum sich Mühe machen, wenn es ohnehin zu nichts führt.“ (3)

Man kann das als Lifestyle, als weltfremd und als spätpubertär abtun, um sich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen.

Doch ein genaueres Hinsehen besagt:

„Es geht tiefer, und es ist ernster: Zu fundamental haben sich die ökonomischen Ausgangsbedingungen gewandelt.

Sich von einem System abzukehren, in dem für einen selbst nur noch wenig zu holen ist, ist nicht nur psychologisch nachvollziehbar: Wem das System kaum noch etwas bietet, der zahlt nicht ein. Wer nichts mehr für sich erwartet, der beteiligt sich nicht.“ (4)

Hintergrund solcher Entwicklungen sind die andauernden Krisen der vergangenen Jahre: Pandemie, Klimakrise, Inflation, … Da kann man sich schon fragen: „wozu das Privatleben strapazieren, während die Welt sowieso in den Abgrund reitet?“ (5)

Eine von denen, die am liebsten gar nicht mehr arbeiten wollen, ist Mariya Merkusheva. Sie schreibt:

 

„Es geht mir nicht darum, mich vor Arbeit zu drücken, die gemacht werden muss. Nur wird diese Arbeit nicht immer bezahlt. Auch Care-Arbeit, emotionale Arbeit, Hausarbeit und der dazugehörige „Mental Load“, freiwillige Arbeit, Aktivismus und Selbstfürsorge sind Formen von Arbeit. Sie alle brauchen Zeit und Energie.

 

Es geht mir darum, meine Zeit mit Dingen zuzubringen, die wichtig sind und die Welt bereichern – nicht mit profitmaximierender Beschäftigungstherapie. Nicht jede Arbeit, die gemacht werden muss, wird bezahlt – und bei Weitem nicht jede bezahlte Arbeit muss auch wirklich gemacht werden.“ (6)

Merkusheva ist seit einiger Zeit arbeitslos und hat in dieser Zeit alles andere getan als „rumzusitzen“: Sie hat sich in der Hilfe für Geflüchtete engagiert, programmieren gelernt, einen Blog aufgebaut, hat angefangen zu malen und viel Zeit mit Freunden und mit ihrer Oma verbracht. (7) - Alles sinnvolle Tätigkeiten, die ihr selbst und größtenteils auch anderen gut tun. Das erinnert mich an eine Äußerung der Ergotherapeutin Dörte, als ich sie fragte, was sie tun würde, wenn sie kein Geld verdienen müsste:

 

Ich glaub, ich würde ziemlich ähnliche Dinge tun, die ich jetzt auch tue. (Lacht.)

Weil, das sind meine Stärken. Also, ich hab nicht nen Traum, was ganz anderes zu machen.

Also, würde Dinge organisieren, mit Menschen spielen, mit Menschen Sport machen, Freude haben auch am Andachten und Gottesdienste gestalten, mit Ehrenamtlichen mir Projekte ausdenken, vielleicht würd ich dann auch mal wieder öfter mit Kindern was machen, aber das kann ich ja hier auch machen.

Also so viel anders würde es nicht aussehen.

 

Heute ist für viele ein Feiertag - Raum für Utopien oder Gelegenheit zum Ausruhen und Tagträumen ...

Für andere, die heute doch arbeiten müssen, gibt es vielleicht zumindest zwischendurch eine Gelegenheit für eine kurze Pause. Wie gut, sich ab und an mal Zeit zu nehmen für einen Blick auf größere Zusammenhänge, für einen Hauch von Hoffnung und Dankbarkeit, Zeit für kleine und große Träume. Manchmal können sie Dinge in ein neues Licht rücken - und sogar verändern.

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Anmerkungen: 

(1) Definition „Systemrelevanz“ siehe Gabler Wirtschaftslexikon: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/systemrelevanz-122548

(2) Laut einer YouGov-Studie, zitiert nach https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus

(3) https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus/seite-2

(4) https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus/seite-2

(5) https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus

(6) Mariya Merkusheva in dem Artikel „Hört auf zu arbeiten!“ auf https://krautreporter.de/4749-hort-auf-zu-arbeiten

(7) Vgl. https://krautreporter.de/4749-hort-auf-zu-arbeiten

 

Musik dieser Sendung:

  1. Monday Monday – The Mamas and the Papas
  2. „9 to 5“ – Dolly Parton
  3. Alexis Ffrench – Sheep May Safely Graze
  4. Fantasia - Gerhard Schöne
  5. „Keine Maschine“ – Tim Bendzko
  6. Alexis Ffrench – Bluebird

Literatur dieser Sendung:

  1. Gabler Wirtschaftslexikon:  https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/systemrelevanz-122548
  2. https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus
  3. https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus/seite-2
  4. https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus/seite-2
  5. https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus
  6. Mariya Merkusheva in dem Artikel „Hört auf zu arbeiten!“ auf https://krautreporter.de/4749-hort-auf-zu-arbeiten
  7. https://krautreporter.de/4749-hort-auf-zu-arbeiten
27.01.2023
Almut Bellmann