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Babel in der Bibel
Der Mythos Babylon
09.02.2025 07:05

Sie war eine der ersten Metropolen der Menschheit: Babylon. Ihr Image schillert zwischen Größe und Größenwahn. In der Bibel kommt sie schlecht weg. Die Erforschung Babylons wirft ein neues Licht auf die biblischen Erzählungen. 

Sendung nachlesen:

 

13. Januar 1902. In der Berliner Singakademie, heute das Maxim-Gorki-Theater, hält der weltbekannte Assyriologe Friedrich Delitzsch einen Lichtbildvortrag über "Babel und Bibel". Der deutsche Kaiser ist anwesend. Sogar er will mehr über die aufregenden Entdeckungen aus der assyrischen und babylonischen Kultur erfahren und was sie mit der Bibel zu tun haben. Delitzsch beginnt:

 "Wozu diese Mühen im fernen, unwirtlichen, gefahrvollen Lande? Wozu dieses kostspielige Umwühlen viel tausendjährigen Schuttes bis hinab auf das Grundwasser, wo doch kein Gold und kein Silber zu finden? Wozu der Wetteifer der Nationen, sich je mehr je lieber von diesen öden Hügeln für die Grabung zu sichern? Und woher andererseits das immer steigende opferfreudige Interesse, das diesseits und jenseits des Ozeans den Grabungen in Babylonien-Assyrien zuteilwird? Auf beide Fragen nennt eine Antwort… Ursache und Zweck: die Bibel. Die Namen Ninive und Babylon, die Erzählungen von Belsazar und den Weisen aus dem Morgenland umwebt von unserer Jugend auf ein geheimnisvoller Zauber…"

Delitzsch zeigt die faszinierenden Zusammenhänge zwischen biblischer Urgeschichte und babylonischen Ursprungserzählungen auf. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte man die Wiege der Kultur im Zweistromland und fand tausende Tontafeln und Inschriften. Als man die Keilschrift endlich entziffert hatte, erstand eine bis dahin unbekannte Welt wieder, von der man nur andeutungsweise aus der Bibel wusste.

Anfangs galten die Funde aus Ninive und Babylon als Belege für die Richtigkeit der biblischen Erzählungen. Delitzsch geht nun in seinem Vortrag einen Schritt weiter: Die Bibel sei weitgehend abhängig von den babylonischen Schriften. Diese sind das Origi-nal, die Bibel klappt nach. Ohne Babylon würde es weder den biblischen Schöpfungserzählung noch die Sintflutgeschichte geben. 

Kurz: Delitzsch wertet das Alte Testament ab, sieht in ihm nur noch ein historisches Dokument der Religionsgeschichte, das aber keine Offenbarungen enthält. Damit löst Delitzsch den sogenannten Babel-Bibel-Streit aus. 
Es gibt tausende Zuschriften und hunderte von Artikeln in den Zeitungen im In – und Ausland. Jüdische und christliche Theologen protestieren.

Tatsächlich war Delitzsch zu weit gegangen. Zum einen sind Parallelen in Geschichten nicht automatisch Abhängigkeiten. Vor allem aber mischten sich in Delitzsch‘ Vorträge und Bücher persönliche Vorurteile gegen das Judentum. Erst als der Kaiser sich von ihm distanzierte, ließ das Interesse an Delitzsch und dem Streit nach. 

Was aber blieb – auch beim deutschen Kaiser -, war die große Begeisterung für Babylon. Und nirgends war sie so groß wie in Berlin. Denn - entsandt von der Deutschen Orientgesellschaft - gelang es dem Archäologen Robert Koldewey, die Stadt Babylon auszugraben. 

Von dieser ersten Großstadt der Weltgeschichte mit bis zu 200.000 Bewohnern legte er Paläste und Prachtstraßen frei. Das riesige, mit blauen Ziegeln verkleidete Ischtartor ließ Koldewey nach Berlin verschiffen, wo es rekonstruiert bis heute im Pergamonmuseum zu bewundern ist. Außerdem fand Koldewey die Fundamente des Turms zu Babel.

Künstler, Literaten, Architekten und auch Politiker, sie alle schwärmten für Babylon. Babylon als Ursprung der Kultur war das Vorbild für Berlin, die Hauptstadt des jungen deutschen Kaiserreiches. Und nach dem Ersten Weltkrieg ließ der Babylon-Hype in Berlin nicht etwa nach. Er bekam nur eine ganz andere Note in der Weimarer Republik: die der Hure Babylon. Die alles verschlingende Großstadt, das Sündenbabel, bewundert und gefürchtet. 

Der Untergang der eigenen Stadt sowie das Ende der derzeitigen Gesellschaftsform schwangen immer mit. Das Babylon Berlin ging dann mit dem Nationalsozialismus tat-sächlich unter. Die Vieldeutigkeit Babylons verdankt sich der Mischung aus biblischer Negativerzählung über zweieinhalb Jahrtausende und der Wiederentdeckung einer großartigen Zivilisation, von der man so viel Pracht und Wissenschaft nicht erwartet hätte.

Unzählige Romane und Spielfilme, Fernsehserien wie "Babylon Berlin", Brett- und Videospiele sind nach Babylon oder Babel benannt. Babylon selbst war zweitausend Jahre untergegangen. Es existierte nur als Chiffre, als Metapher und Symbol. In Religion, Literatur und Kunst spielen bis heute meistens drei Aspekte eine Rolle. 

Die drei Aspekte sind
•    der Turmbau zu Babel und die Sprachverwirrung sowie
•    Babylon als die Mutter aller Gräuel, die sogenannte Hure Babylon aus dem 
biblischen Buch der Offenbarung und
•    das Exil der Bevölkerung Judäas in Babylon, nachdem die Babylonier 
Jerusalem zerstört hatten.

Der Song "Rivers of Babylon" wurde in dieser Version der Gruppe Boney M. 1978 ein Welthit. Er zitiert den 137. Psalm aus der Bibel. Dieser ist ein Klagelied über das Exil der Einwohner Judäas in Babylon.

"An den Kanälen von Babylon,
da saßen wir und weinten,
als wir an den Zion dachten.
Unsere Leiern hatten wir weggehängt
an die Pappeln mitten in der Stadt.
Denn dort verlangten unsere Bewacher:
Wir Kriegsgefangenen sollten singen.
Unsere Peiniger zwangen uns zur Fröhlichkeit:
»Singt uns eines von euren Zionsliedern!«
Doch wie könnten wir für den Herrn singen
in einem Land, das fremden Göttern dient?
Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem,
soll meine Hand das Saitenspiel verlernen!
Meine Zunge soll am Gaumen kleben,
wenn ich mich nicht an dich erinnere –
wenn ich nicht in mir wachrufe,
dass Jerusalem der Gipfel meiner Freude ist!

Tochter Babylon, du Zerstörerin!
Glücklich sei, wer dir heimzahlt,
was du uns angetan hast.
Glücklich sei, wer deine Kinder packt
und sie am Felsen zerschmettert. (BasisBibel, Psalm 137)"


Der babylonische König Nebukadnezar II. hatte 597 vor Christus Jerusalem erobert und einige tausend Bewohner ins Exil nach Babylon verschleppt. Als zehn Jahre später Jerusalem abermals Widerstand leistete und die Tributzahlungen verweigerte, ließ er Jerusalem samt Tempel schleifen und schickte weitere ins Exil, siedelte sie an den Bewässerungskanälen in der Nähe Babylons an. 

Es ging nicht allen Verschleppten so schlecht, wie der Psalm glauben machen will. Viele integrierten sich in den 70 Jahren, die das Exil dauerte. Als die Perser Babylon besiegt hatten und den judäischen Exulanten die Rückkehr nach Jerusalem erlaubten, kehrten längst nicht alle zurück. 

In der eigenen Glaubensgeschichte der Israeliten hat das Exil enorm viel bewirkt. Zu-nächst waren da die Fragen: Wie kann ihr Gott zulassen, dass sein Tempel und seine Stadt zerstört werden? Ist er schwächer als andere Götter? Sollte man zu den babylonischen Göttern überlaufen? Wie kann man den Glauben ohne Tempel praktizieren? 

Und dann war da für die Exulanten auch noch die Begegnung mit der babylonischen Wissenschaft, ihrer exakten Himmelsbeobachtung, ihrer Weisheitslehre, ihren Schöpfungserzählungen und, und, und. Die Einschätzung von Delitzsch ist ja anfangs deutlich geworden: Das Alte Testament habe nichts wirklich Eigenes geschaffen, die originäre Kultur- und Religionsleistung erbrachten die Babylonier. 

Zunächst einmal sind die alttestamentarischen Erzählungen, die Schöpfungsgeschichte, Sintfluterzählung, die Weisheitstexte, die Theologie, ja selbst die Gottesvorstellungen von der Umwelt Israels mit beeinflusst. Daran gibt es gar nichts zu rütteln. Ob es die direkten Nachbarvölker waren oder Einflüsse aus Ägypten oder eben aus dem Zweistromland. 

Mose kam aus Ägypten und die Erzeltern des biblischen Israel, Abraham und Sara, kamen aus Ur in Chaldäa, also aus dem Zweistromland. Da ist es mit Händen zu greifen, dass sie Vorstellungen und Lebensmuster aus dieser Region mitbrachten. Israel war – von der Zeit der Könige David und Salomo mal abgesehen - ein weltgeschichtlich ziemlich unbedeutender Zwergstaat, noch dazu in den Bergen gelegen. Es war ständig von Norden und Süden durch Großmächte bedroht, denen es selbst kaum etwas entgegenzusetzen hatte. 
Die Frage ist also nicht, ob es Einflüsse von außen gab. Die Frage ist: Wie konnte das Wunder geschehen, dass dieses kleine Volk trotz der übermächtigen Einflüsse, trotz der vielen Niederlagen und der jahrhundertelangen Unselbständigkeit eine ganz eigene Gottesvorstellung bewahrte und weiterentwickelte, die alle anderen Kulturen überlebte? Geschichtlich gesehen ist sie das jüdisch–christliche Erbe, für glaubende Menschen dieser Religionen aber bis heute lebendige Erfahrung.

Das babylonische Exil war zunächst eine Katastrophe. In und aus ihm erwuchsen aber Vorstellungen und Praktiken, die Gott auf neue Weise erfahrbar machten. Gott wurde jetzt als universaler und einziger Gott verstanden, nicht mehr nur als der Gott Israels. Texte und Lieder wurden viel wichtiger. Man lernte, Gottesdienste ohne Tempel und ohne Opfer zu feiern. Und als der Tempel 70 nach Christus erneut zerstört wurde – dieses Mal von den Römern - und die Juden sich in alle Welt zerstreuten, wurde das Zweistromland über Jahrhunderte ein wichtiges jüdisches Zentrum. Dort entstand der babylonische Talmud, der maßgebliche jüdische Kommentar zur biblischen Lehre.

Die bekannteste Geschichte zu Babel in der Bibel ist der sogenannte Turmbau. Er wird schon am Anfang der Bibel erzählt. Die Geschichte enthält tiefe Wahrheiten. Leider wurde sie viele Jahrhunderte falsch gelesen. Um sie richtig zu verstehen, muss man gedanklich nach Mesopotamien und Babylon reisen, sich quasi wie Gott in der Ge-schichte den Turm und die Stadt näher anschauen. In der Bibel steht: 

"Damals hatten alle Menschen
nur eine einzige Sprache –
mit ein und denselben Wörtern.
Sie brachen von Osten her auf
und kamen zu einer Ebene im Land Schinar.
Dort ließen sie sich nieder.
Sie sagten zueinander:
(…)
"Los! Lasst uns eine Stadt mit einem Turm bauen!
Seine Spitze soll in den Himmel ragen.
Wir wollen uns einen Namen machen,
damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen."
Da kam der Herr vom Himmel herab.
Er wollte sich die Stadt und den Turm ansehen,
die die Menschen bauten.
Der Herr sagte: 2Sie sind ein einziges Volk
und sprechen alle dieselbe Sprache.
Und das ist erst der Anfang!
In Zukunft wird man sie nicht mehr aufhalten können.
Sie werden tun, was sie wollen.
Auf! Lasst uns hinabsteigen
und ihre Sprache durcheinanderbringen!
Dann wird keiner mehr den anderen verstehen."
Der Herr zerstreute sie von dort über die ganze Erde.
Da mussten sie es aufgeben, die Stadt weiterzubauen.
Deswegen nennt man sie Babel, das heißt: Durcheinander.
Denn dort hat der Herr
die Sprache der Menschen durcheinandergebracht.
(…)
(BasisBibel, 1. Mose 11)"

Das Land Schinar ist Mesopotamien. Der griechische Begriff Mesopotamien bedeutet "zwischen den Flüssen". Dort liegt die Stadt Babylon zwischen Euphrat und Tigris. 

Die beiden Flüsse bilden, bevor sie in den Persischen Golf münden, eine große und äußerst fruchtbare Tiefebene. Hier steht eine Wiege menschlicher Kultur. Hier wurde die Schrift erfunden, das erste Bier gebraut, die meisten Haustiere domestiziert, die ersten großen Städte gebaut. Babylon war nur eine davon. 

Hier entstanden die ersten Großreiche. Man kann über diese einzigartige, Kultur-gebärende Landschaft, die seit Jahrtausenden besteht, nicht sagen, sie hätten dort mal versucht einen hohen Turm zu bauen, darüber wurde Gott sauer und hat sie des-halb zerstreut und ihnen die einheitliche Sprache genommen. Das verkennt die historischen Gegebenheiten. Und das steht in der biblischen Geschichte so auch gar nicht. Es geht nämlich gar nicht um den Turmbau. Es geht um ein viel größeres Projekt. 

Der Turm selbst ist übrigens längst ausgegraben. Er ist eine sogenannte Zikkurat, eine babylonische Stufentempelanlage. Diese babylonische Zikkurat, der Turm zu Babel, war nicht rund, sondern quadratisch im Grundriss, 90 Meter breit, 90 Meter lang und 90 Meter hoch. Damit war diese Zikkurat in Babylon, die die Israeliten im Exil fertiggestellt vor Augen hatten, die höchste von allen. 

Die erste Zikkurat im Zweistromland wurde schon im 5. Jahrtausend vor Christus gebaut. Und es gab sie dort in jeder bedeutenden Stadt, diese Zikkurats. Das "bis zum Himmel hoch" ist gar nicht das Problem, sondern das, wofür Stadt, Turm und einheitliche Sprache stehen. Die Menschen mussten auch nicht aufhören, den Turm zu bauen, sondern die Stadt mit dem Turm. 

Über viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende entwickelten sich in Mesopotamien Stadtstaaten, die sich mal besser, mal schlechter vertrugen. Und dann entstanden die ersten Großreiche und um die geht es in der biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel. Großreiche, die Schmelztiegel sind, Megastädte und -paläste bauen, andere Völker unterwerfen und versklaven. 

Allein die Stadtmauer in Babylon war teils 30 Meter hoch. Großreiche brauchen funktionierende Befehlsketten, um bauen zu können, um militärisch erfolgreich zu sein und eine funktionierende Verwaltung und Ausbeutung zu betreiben. Sie brauchen eine Amtssprache. Das meint die einheitliche Sprache in der Erzählung der Bibel, nicht eine fiktive Ursprache. 

Diese Großreiche kamen und gingen in ziemlich rascher Folge: Akkadier, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Neubabylonier, Meder, Perser, um nur einige aufzuzählen. Sie alle aber wollten sich einen Namen machen. Das ist auf allen Inschriften, die gefunden wurden, klar abzulesen. Und es wurden viele Inschriften gefunden. 

Alle Großherrscher versuchten, noch schönere und größere Paläste zu bauen, alle vorherigen zu übertrumpfen. Babylon wurde die schönste dieser Hauptstädte und die größte Stadt der damaligen Welt. 

Die Babelgeschichte in der Bibel hat keine wirkliche Lösung, wie man mit Großmächten vernünftig umgehen kann. Anders als die biblische Erzählung behauptet, hat der Name "Babel" nichts mit dem hebräischen Wort "balal" zu tun, das "Verwirren" bedeutet. Babylon heißt übersetzt "Tor der Götter". 

Aber die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel erzählt davon, wie Großreiche anmaßend werden und sich überheben. Sie plädiert für ein menschliches Maß, für kleinere funktionierende Einheiten mit je eigener Sprache. Das ist die bleibende Wahrheit, die bis heute bedenkenswert ist. 

Zerstreuung ist hier nicht negativ, sondern bietet Vielfalt und ist im Schnitt viel weniger grausam und machtlüstern. Die Babelgeschichte der Bibel kritisiert nicht die Höhe von Gebäuden, sondern totalitäre Strukturen und ungezügelten Machthunger. 

Babylon war schön und erschreckend zugleich. Zur Zeit Jesu war nur die Erinnerung an ihre furchtbaren Seiten geblieben. Denn das wirkliche Babylon war längst Geschichte. Aber als grausame Unterdrückerin war sie in den Köpfen von Juden und Christen präsent. So wird Babylon im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, zur Chiffre für Rom. Denn jetzt ist der Kaiser von Rom der Unterdrücker. 

So entwirft die Offenbarung das Bild von der Hure Babylon, die auf einem siebenköpfigen Tier sitzt. Gemeint sind die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut ist. Dieses römische Babylon liegt am Tiber, nicht am Euphrat. Dieses Babylon ist die Mutter aller Gräuel und wird vernichtet werden. Die bedrängten Christengemeinden sollten daraus Kraft und Trost schöpfen und weiter ausharren. 

In der langen Wirkungsgeschichte der Texte aus dem Neuen Testament trug das erheblich zum Mythos Babylon und dem Spiel zwischen Größe und Größenwahn, Kulturoase und Moloch bei. Das Spiel mit diesen zwei Gesichtern faszinierte das Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts am intensivsten.

In der Bibel ist Babylon immer auch Gegenbild zu Jerusalem, ja deren Feindin. Das antike Jerusalem ist in Größe und Pracht mit der antiken Großstadt Babylon gar nicht zu vergleichen. Doch im Buch der Offenbarung wird Jerusalem zur wunderbaren und kommenden himmlischen Stadt Gottes. 
Liest man die Schilderungen der Alleen und Prachtstraßen und die riesigen Ausmaße, die das himmlische Jerusalem haben soll, dann fühlt man sich unwillkürlich an Babylon erinnert. 

Zwar übertrifft das himmlische Jerusalem Babylon bei weitem: Statt gebrannter und glänzender blauer Lapislazuli-Ziegel wie in Babylon ist die Mauer Jerusalems aus Jaspis und die Stadt selbst aus reinem Gold. Doch architektonisch sind sich das Jerusalem in der Vision der Offenbarung und das antike Babylon letztlich recht ähnlich - mit einem wichtigen Unterschied: Das neue Jerusalem hat und braucht keinen Tempel mehr, denn Gott selbst ist da und wohnt bei den Menschen. Und es herrscht dauerhaft Friede, die Tore stehen immer offen.

Es gilt das gesprochene Wort


Musik dieser Sendung:
1.    Boney M., Rivers of Babylon
2.    Clair Omar Musser (1901 - 1998), Konzert-Etüden op. 6 - Nr. 9 in H-Dur 
3.    11 Keiko Abe, Frogs 
4.    Konzert für Marimba und Streichorchester Nr. 1- I. Saudacao


Literatur dieser Sendung:
1. www.projekt-gutenberg.org/delitz/babel/chap001.html
 

Sendungen von Pfarrer Dr. Thomas Dörken-Kucharz