Millionen von Menschen haben sich in der letzten Woche gefragt: Woran glaubst du? Diese Frage ist die Überschrift derARD Themenwoche. „Woran glaubst du?“
Wenn ich mit meinen Konfirmanden genau diese Frage bespreche, dann gucken wir uns einen alten Text des christlichen Glaubens an, das Glaubensbekenntnis. Und dann schauen sich diese Mädchen und Jungen, 12 und 13 und 14 Jahre alt, diesen Text an und überlegen: Welche Worte kann ich glauben? Und die streichen dann, was sie nicht glauben können. Die streichen Worte wie „allmächtig“ oder „Schöpfer“ oder „Jungfrau“.
Oder: „auferstanden“.
So streichen die Jugendlichen Worte. Und sie ergänzen auch welche. Worte wie „Hoffnung“ oder „Freundschaft“. Heraus kommen dann ganz eigene Glaubenstexte. Oder es bleibt nur noch ein ganz kurzes Bekenntnis übrig. Ein Konfirmand hatte mal einfach nur stehen: „Ich glaube“. Punkt.
Woran glaubst du?
In der ARD Themenwoche haben auch Prominente geantwortet.
Jeanette Biedermann sagt (zum Beispiel): Ich glaube an die Liebe und an die Kraft der Liebe, die uns stark macht.
Und Heinz Rudolf Kunze sagt: Ich glaube, fürchte ich, an recht wenig. Ich will aber glauben, dass nicht alles Zufall ist, sondern es einen Plan gibt.
Ich habe auch in meinem Freundeskreis und meiner Gemeinde gefragt: Woran glaubst du?
Thomas antwortet: Ich glaube an die Hoffnung. Sie kann ein unglaublicher Motor sein.
Frida schreibt mir: Ich glaube, dass Herzensentscheidungen gut sind. Und Loslassen sich lohnt.
Und Friederike sagt: Ich glaube, dass ich behütet bin. Und ohne Gott nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Und ich wünsche mir, dass ich meinen Kindern das mitgeben kann. So wie mich der Glaube meiner Oma geprägt hat.
Woran glaubst du?
Die Antworten auf diese Frage sind bunt.
Viele glauben an Gott. Manche an Wunder. Oder an sich selbst.
Einige glauben an gar nichts. Und damit wenigstens daran.
Manche suchen den Glauben.
Andere können kraft ihres Glaubens Berge versetzen.
Jeder beantwortet die Frage anders. Persönlich.
Es gibt sehr viel, woran ich glaube.
Ich glaube zum Beispiel daran, dass der Sommer ohne Erdbeeren ärmer wäre.
Und dass wir es brauchen, jeden Tag angelächelt zu werden - und zurück zu lächeln.
Ich glaube, dass Musik Frieden bringt.
Und dass Klatschmohn und Ranunkeln die schönsten Blumen sind.
Ich glaube solche Dinge.
Doch da hört es für mich noch nicht auf.
Mein Glaube hält mein Leben im Innersten zusammen.
Er ist nicht selbstverständlich immer da. Oft ist er auch angefochten. Von meinem Zweifel.
Mein Glaube ist der, den Christen seit Jahrhunderten bekennen. An Gott, den Vater, der alle und alles machte, an Jesus Christus, das Gesicht Gottes, und an den Heiligen Geist, der tröstet.
Ich glaube,
dass ich nicht allein bin,
und dass ich gewollt bin auf dieser Welt.
Ich glaube,
dass keiner allein sein soll.
sondern dass wir füreinander da sind.
Ich glaube,
dass er, den wir Gott nennen, da ist.
Überall und in jedem.
Wie Heimat.
Ich glaube,
Gott ist ein Gott zum Anfassen;
und ich kann ihm alles sagen.
Und ich glaube,
er kommt zu mir und dir.
Immer wieder.
Die Arme offen.
Ich glaube,
dass der Himmel weit ist,
viel weiter als ein Auge sehen kann.
Und dass er offen ist,
für mehr als sich das Herz vorstellen kann.
Daran glaube ich.
Und - woran glaubst Du?
Norddeutscher Rundfunk
Redaktion: Eberhard Kügler (NDR)