ZDF-Gottesdienst aus Exter

ZDF-Gottesdienst aus Exter
Immer auf Achse
11.07.2010 - 08:30
20.02.2013
Von Stephan Fritz

In der modernen Welt ist sie das Symbol für Mobilität und Geschwindigkeit: die Autobahn. Sie steht aber auch für den gehetzen und gestressten Menschen, für Aggressionen - und all zu oft den Unfalltod. Die Autobahnkirche ist ein Rastplatz für die Seele und bietet den Reisenden die Möglichkeit aus dem Rausch des Verkehrs auszusteigen und sich für eine Weile mental zu besinnen und zu regenerieren. Dabei kam schon so manchem Gast die Erkenntnis, dass man seinen Weg gelegentlich verlassen muss, um ans Ziel zu kommen.

 

Mitten im dichten Verkehr auf der Autobahn zwischen Köln und Berlin taucht kurz vor der Abfahrt Exter ein Schild auf, das die Reisenden zu einer besonderen Rast einlädt. Es weist auf die Kirche von Exter hin, die vor fünfzig Jahren zur ersten evangelischen Autobahnkirche in Deutschland wurde.


Der kleine Umweg lohnt sich. Denn die liebevoll restaurierte alte Dorfkirche wirkt wenige Meter neben der Autobahn wie eine Oase, ein Rastplatz für die Seele.

Der Fernsehgottesdienst aus der Autobahnkirche Exter nimmt die Mobilität, die unser modernes Leben kennzeichnet, in den Blick. Sehr verschiedene Menschen kommen zu Wort: Der Pfarrer, der als Notfallseelsorger zuweilen zum Einsatz auf die Autobahn muss. Ein Mann, der beruflich viele tausend Kilometer unterwegs ist. Ein Autobahnpolizist und eine Mutter, die sich auf die beginnende Urlaubsreise freut.

 

Jeder von ihnen hat auf andere Weise mit der Autobahn zu tun. Gemeinsam ist ihnen jedoch die Erfahrung, dass man seinen Weg zuweilen verlassen muss, um ans Ziel zu kommen.

Für die musikalische Gestaltung sorgen die Highway-Singers, der Bläserchor der Gemeinde und die Organistin Han-Kyong Park-Oelert.

 

Dieser Gottesdienst ist der Teil der Fernsehgottesdienste im ZDF, die 2010 unter dem Motto „typisch Mensch“ stehen. Typisch menschlich ist es, sich selbst zu betrachten und Fragen nach sich selbst zu stellen. Die Antworten sind vielfältig und beschreiben ein weites Spektrum. Und oftmals ist der Mensch sich selbst das größte Rätsel. Der christliche Glaube hält diese Spannung offen. Zum einen beschreibt er den Menschen als das Ebenbild Gottes, als sein Gegenüber und somit als ein Wesen von unendlicher Würde. Zum anderen weiß er aber auch um die Fehlbarkeit und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und bewahrt ihn damit vor Selbstüberschätzung. Insgesamt siebenundzwanzig evangelische Fernsehgottesdienste stellen sich existenziellen Fragen und laden die Zuschauer an Orte ein, wo die Kirche an der Seite von Menschen in ihren besonderen Lebenssituationen steht

20.02.2013
Von Stephan Fritz