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Malik stammt aus Gambia in Westafrika. Das Land gilt als eines der Ärmsten der Welt, aber auch als friedlich. Der Gambier ist über die gefährliche Route über das Mittelmeer nach Sizilien gelangt. Seit 2017 lebt er hier. Malik treffe ich in einem Restaurant in der verwinkelten Altstadt von Palermo. Der 21-Jährige ist ein großer, schlanker Mann, der zunächst ein wenig schüchtern lächelt. An die Überfahrt von Libyen aus, erinnert er sich nicht gerne.
Malik:
I was sick in the sea. I was seasick. So I was worried all the time. I don’t remember; I couldn’t even move myself. I will not recommend it to anyone to do the same journey.
Ich war krank auf dem Meer, schlimm seekrank. So war ich die ganze Zeit in Not. Ich konnte mich nicht einmal bewegen. Ich werde niemandem raten, den gleichen Weg auf sich zu nehmen.
Das Restaurant, in dem wir sitzen, ist Teil des Projektes "Moltivolti", das Geflüchtete und Einheimische auf Augenhöhe zusammenbringen will. [] An vielen Tischen und in weiteren Räumen sitzen junge Leute mit ihren Laptops. Restaurant und Co-Working-Space gehören zusammen. Geflüchtete arbeiten hier im Restaurant. Zudem haben einige auch die Möglichkeit als Stadtführer zu arbeiten. Sie zeigen Touristen Palermo aus ihrem Blickwinkel. Aus dem Italienischen übersetzt heißen diese Stadtführungen "Durch meine Augen". Auch Malik arbeitet als Guide.
Malik:
I like this kind of work, because it gives me a lot. For me it’s just like asking the cultures in the sense that I like talking to other people, then there I also will know more about those kind of people. Someone from America, someone from England – talking to those guys, I give them and they give me. I talk about my experience, my journey, my life. But I also ask them some questions about their culture.
Ich mag diese Arbeit, sie gibt mir viel. Ich spreche gerne mit anderen Menschen, sodass ich dadurch mehr über sie erfahre. Jemand aus Amerika, jemand aus England – wenn ich mit ihnen rede, gebe ich ihnen etwas und sie geben mir etwas. Ich erzähle von meiner Erfahrung, meinem Weg, meinem Leben. Aber ich stelle auch Fragen zu ihrer Kultur.
Manchmal kann Malik sich auch ein wenig Geld in anderen Restaurants verdienen oder in einem Supermarkt. Das alles ist für ihn eine große Herausforderung. Aber er bekommt durch das Projekt viel Unterstützung für sein neues Leben, erzählt er.
Malik:
It is a bit complicated, because it’s not easy to learn two different (things) together at the same time in the sense that I have to learn the language and I have to learn the culture, too. It was not much easy, but now I see that I’m going on step by step.
Es ist etwas kompliziert, zwei Dinge gleichzeitig zu lernen. Ich muss die Sprache lernen – und gleichzeitig die Kultur. Schwierig. Aber jetzt sehe ich, wie ich Schritt für Schritt vorankomme.
Malik erzählt von Gambia und warum er sich nach Europa aufgemacht hat. Seine Eltern und ein Bruder sind gestorben. Er suchte nach neuen Möglichkeiten. Zunächst wollte er im Nachbarland etwas mit Computern lernen, berichtet er. Aber dann ging seine Reise weiter, 25 Monate lang. Erst in den Senegal, dann nach Mali, Burkina Faso, Niger bis Libyen. In Libyen wurde er um Mitternacht von Schleppern mit anderen Flüchtlingen mit einem Boot auf das Mittelmeer gebracht. Gefunden wurde das Flüchtlingsboot auf hoher See dann durch ein ziviles Seenotrettungsschiff. Nicht alle, die versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, haben so viel Glück wie Malik. 22.200 Menschen sind in den letzten sieben Jahren im Mittelmeer ertrunken auf der Flucht nach Europa, belegt eine Statistik der UNO.
Menschen menschlich zu behandeln, zugleich die eigenen Grenzen zu schützen, darauf hat die Europäische Union noch immer keine Antwort gefunden. Weil sich zudem die Mitgliedsstaaten nicht auf eine Verteilung von Flüchtlingen einigen können, gibt es seit 2019 keine offizielle EU-Mission mehr, um Geflüchteten auf hoher See zu helfen. Private Seenotrettungsorganisationen haben das übernommen – Mission Lifeline, Sea-Watch, SOS-Mediterranee und andere. Die Evangelische Kirche in Deutschland unterstützt die zivile Seenotrettung im Mittelmeer. Ihr Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm begründet dies mit dem christlichen Menschenbild.
Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm:
Das hat zu tun mit der Grundorientierung des christlichen Glaubens, zu dem gehört, dass jeder Mensch geschaffen ist zum Bilde Gottes, egal, ob er Deutscher, Europäer, Afrikaner, Amerikaner ist. Da steht nicht, jeder Deutsche ist geschaffen zum Bilde Gottes, sondern jeder Mensch ist geschaffen zum Bilde Gottes. Und das hat natürlich Konsequenzen für die Frage, wie wir mit Menschen umgehen, insbesondere wenn sie extrem verletzlich sind. Und dass man Leben rettet, wo Menschen in Lebensgefahr sind, gehört zu den grundlegendsten Konsequenzen dieses Menschenbildes.
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat 2019 den gemeinnützigen Verein und zugleich das Bündnis United4Rescue mit gegründet. Inzwischen gehören ihm 789 Organisationen und Institutionen aus Kirche und Zivilgesellschaft weit über Deutschland hinaus an. Nach seiner Gründung haben Unterstützer innerhalb weniger Wochen so viel Geld gespendet, dass das erste von zwei Schiffen gekauft werden konnte, das heutige Seenotrettungsschiff "Seawatch 4". Der evangelischen Kirche geht es darum, den Finger in die Wunde zu legen, beharrlich darauf hinzuweisen, dass Menschen im Mittelmeer sterben. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres allein 896. Die evangelische Kirche will mit ihrem Engagement auf eine notwendige grundlegende Klärung der Flüchtlings- und Migrationspolitik hinwirken, wie der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm erklärt:
Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm:
Entscheidend ist, dass man natürlich die Diskussionen um den richtigen Umgang mit Migration, mit Asylsuchenden führen muss und führen kann, dass man sie aber nicht anstatt der Rettung von Menschenleben führen darf, sondern zusätzlich zur Rettung von Menschenleben führen darf. Und deswegen muss man natürlich die Fluchtursachen bekämpfen. Man muss natürlich auch die Schleppernetzwerke bekämpfen, aber da, wo Menschen aus Verzweiflung sich in diese Boote begeben, kann man sie nicht ertrinken lassen. Und das ist mit diesem Satz, den Sandra Bils in ihrer Predigt beim Kirchentag gesprochen hat und den wir alle bestärken "Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt", das ist mit diesem Satz gesagt.
Das Bündnis United4Rescue fordert, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten die Seenotrettung gewährleisten, und dass sie die zivile Seenotrettung nicht länger kriminalisieren und deren Schiffe nicht in den Häfen festgehalten werden. Das Bündnis erwartet, dass Bootsflüchtlinge faire Asylverfahren erhalten und Städte und Kommunen zusätzlich Schutzsuchende aufnehmen können, wenn sie dies wollen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, kann die Diskussion um Menschenleben zu retten, nicht verstehen.
Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm
Man hat solche Angst davor, dass jetzt ein 2015 mit einer Million Menschen, die kommen, sich wiederholt, dass man jetzt so restriktiv geworden ist. Dass man über ein paar tausend Menschen, die im Mittelmeer gerettet werden, solche Diskussionen überhaupt führen muss. Ich finde es unwürdig. Das ist eine Schande für Europa, dass Europa es nicht geschafft hat, mit diesem Problem umzugehen und deswegen Menschen ihr Leben verlieren.
Kritiker und Gegner der Seenotrettung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer monieren, dass dies noch mehr Menschen ermutige, sich überhaupt auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa zu begeben.
Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm:
Ja, der sogenannte Pull-Faktor, der ist im Hinblick auf die Seenotrettung in keiner Weise belegt. Die Studien, die ich gelesen habe, von renommierten Institutionen, die Studien haben genau untersucht, zu welchen Zeiten wie viele Flüchtlinge da aufs Meer gegangen sind und sie haben diesen Zusammenhang, der immer behauptet wird, genau nicht nachweisen können.
[Die Seenotretter sagen mir übrigens auch, dass sie – weil die ja die Funksprüche haben enotrettungsschiffe sind und die Leute dann gerettet werden. Das sind skrupellose Leute.]
Der CSU-Politiker Manfred Weber ist der Vorsitzende der Fraktion der EVP, die die konservativen europäischen Parteien im Europäischen Parlament vertritt. Er sieht ein politisches Versagen der Europäischen Union. Dass Menschen in Seenot gerettet werden müssen, steht für ihn außerhalb jeder gesellschaftlichen Debatte.
Manfred Weber:
Da geht es schlicht um Menschlichkeit. Und Europa schafft es derzeit viel zu wenig im Mittelmeer dafür zu sorgen, dass Menschen nicht ums Leben kommen und deswegen ist es eines der offenen Wunden dieses Kontinents, dass dieses nicht gelingt.
Was erwartet Manfred Weber von den christlichen Kirchen und was hält er von ihrem Engagement für die Seenotrettung? Ist das nicht eine staatliche Aufgabe?
Manfred Weber:
Es gibt ja gar nicht mehr so viele, die derzeit, auch wegen anderer schlimmer Entwicklungen, so stark über die Entwicklungen im Mittelmeer und über die Todesraten dort reden. Deswegen ist Bewusstseinsbildung, den Finger in die Wunde legen, eine wichtige Aufgabe der Kirchen und das wird praktiziert. Was ich mir wünschen würde, ist, Kirchen, vor allem unsere christlichen Organisationen, müssen uns Europäer an die Seele des Kontinents erinnern. Wir haben eine veritable Debatte "Was heißt denn eigentliche christlich sein in diesem Zusammenhang?" Wir haben sehr konservative Kräfte, auch in christlichen Kreisen, die behaupten, dass wir die europäische Identität verteidigen müssen und deswegen Migration begrenzen müssen. Das ist nicht meine Vorstellung von christlicher Einstellung. Meine Vorstellung ist, dass wir Menschen in Not helfen müssen, dass wir Leben erhalten müssen, dass wir Perspektive geben müssen [[und insofern ist der Beitrag der Kirchen jetzt vor allem, klar zu legen, darzustellen, was heißt christliche Verantwortung für diesen Kontinent in dieser Zeit, mit diesen Herausforderungen.]]
Manfred Weber kritisiert, dass es in der Europäischen Union oft nicht gelingt, dass diejenigen, die nach einem rechtsstaatlichen Verfahren abgelehnt werden und kein dauerhaftes Bleiberecht erhalten, in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden können. [[In Italien werden 60 Prozent der Asylgesuche in den Ankunftszentren laut UNHCR abgelehnt. Die Asylsuchenden bekommen auch nur schwer eine Arbeitserlaubnis. Wer beides nicht hat, wird aufgefordert, Italien zu verlassen. Auf eigene Kosten. Das macht aber kaum jemand.]]
Manfred Weber:
Weil eben Partnerschaft mit den Herkunftsstaaten nicht funktioniert, andere Gründe vorliegen. Und dieser Umstand führt dazu, dass leider Gottes das Schleppermodell massiv gestärkt wird, dass dadurch es attraktiv ist, sich diesen Mafiaorganisationen anzuvertrauen. Und das ist unsere politische, gesellschaftliche Aufgabe, dieses schlimme Modell mit dem Leiden, mit der Perspektivlosigkeit von Menschen zu durchbrechen und das Geschäftsmodell der Mafia zu zerstören.
Ein politisches und ethisches Dilemma, Grenzen schützen und menschlich bleiben. Abschrecken kann heißen, Menschen ertrinken zu lassen; oder sie bleiben in Folterlagern in Libyen. Gibt es eine Lösung, die vor Herz und Verstand bestehen kann? Der CSU-Politiker Manfred Weber sieht verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union entwickeln könnte. Zum einen blickt er auf die Genfer Flüchtlingskonvention: Menschen, die aus Bürgerkriegsregionen kommen, müssen wir nach humanitären Kriterien Schutz bieten:
Manfred Weber:
Da muss Europa auf Kontingentlösungen setzen, so wie es die Vereinten Nationen mit vielen Staaten der Welt betreiben. Mein Wunsch wäre, dass wir Europäer schlicht und einfach in die Flüchtlingscamps, nach Jordanien beispielsweise, in den Libanon gehen. Wir sollten die Europa-Fahne hochziehen und sagen "Bitte bewerbt Euch" und dann können wir nach humanitären Kriterien auswählen, wer denn den höchsten Schutzbedarf hat. Und lassen Sie es (mich) mal deutlich sagen: Und eben nicht den 18-jährigen jungen Mann nach Europa holen, sondern die 50-jährige Frau, den 70-jährigen Rentner, die vergewaltigte Frau, die man vielleicht nach Europa holt.
Als zweites Themenfeld sieht er das Asylrecht. Dieses steht für ihn nicht zur Diskussion. Und als Drittes gilt nach seiner Auffassung die Frage zu beantworten, wie Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen versuchen nach Europa zu kommen, eine Perspektive gegeben werden kann.
Manfred Weber:
Und da wird die Frage im Raum stehen, ob Europa mit legalen Möglichkeiten, sprich mit zirkulärer Migration, Menschen temporär Perspektiven gibt, aber auch mit der Zusage: Wenn ihr eine Ausbildung bei uns bekommen habt, geht bitte auch wieder zurück in euer Heimatland und baut auch euer Heimatland auf. Wir müssen über diese Toolbox, die wir haben, diskutieren, sprechen und sie dann aber auch konsequent umsetzen.
Leoluca Orlando ist der Bürgermeister von Palermo (auf Sizilien); ich treffe ihn dort in seinem Büro.
Leoluca Orlando:
Wir haben in Palermo keine Ausländer, keine Immigranten. Wer in Palermo spazieren geht, ist ein Palermitaner. Sie können natürlich Palermo verlassen, wenn Sie wollen, bis dann sind Sie Palermitaner.
Leoluca Orlando:
(…) Natürlich ist Palermo keine reiche Stadt. Als man sagte "oh alle Migranten kommen nach Palermo, sie können nicht gut leben. "Ich sagte "ja, ich weiß" Das Leben ist wie die anderen, nicht gut. Es sind Palermitaner.
Bürgermeister Orlando setzt sich für einen humanen Umgang mit Geflüchteten ein, auch wenn es für die Stadt schwierig ist. Allein 2021 sind über 30.000 Migranten auf der Insel angekommen. Viele davon junge Menschen ohne Familie.
Leoluca Orlando:
Wir haben natürlich die kulturellen Vermittler[[, die Hinweis geben, wie funktioniert das Leben in Palermo.]] Sie erklären, was es bedeutet, in Palermo zu leben. Und das passiert zeitig, zu verstehen und zu hören, wie sie in Palermo leben möchten, um eine Harmonie zwischen den verschiedenen Kulturen und verschiedenen Lebensstilen zu haben. Und ich denke, was wir getan haben, alle geben das Notwendige, um zu überleben und zu leben. Normalerweise gehen sie in die Schule, wir haben Schüler mit 47 verschiedenen Kulturen und Staaten. Das ist ein wunderschöner Regenbogen. [Und in Palermo, so sage ich, gehen der Hund, die Katze und die Maus zusammen spazieren. In anderen Ländern ist der Hund gegen die Katze und die Katze gegen die Maus. In Palermo wohnen und leben sie zusammen.] Ich spreche nicht über Integration. Das ist ein schlechtes Wort "Integration". Ich spreche über zusammenleben, "mitleben". Wir leben zusammen in unserer gemeinsamen Stadt.
Wirksame humanitäre Hilfe auf der einen Seite und gelingende Integration und Zusammenleben auf der anderen. Gibt es eine Grenze, bis zu der eine Gesellschaft Geflüchtete aufnehmen kann? Der CSU-Politiker Manfred Weber befürwortet Migration, wenn sie kontrolliert ist.
Manfred Weber:
Migration hat auch etwas mit Identitätsfragen zu tun, mit Fremden, die ins Land kommen zu tun. Und da brauchen wir in Europa Offenheit dafür, weil wir in einer globalisierten Welt leben, wir auch davon profitieren und da gehört auch Migration dann mit dazu. [[Andererseits gibt es auch Grenzen dieser Frage der Integrationsfähigkeit einer Gesellschaft.]] Ich glaube, dass Europa viel leisten kann, aber Europa kann nicht unendlich viel leisten und deswegen müssen wir auch über Grenzen der Aufnahmefähigkeit reden. Ganz konkret haben wir in Deutschland einmal die Frage diskutiert, ob wir 200.000 Migranten pro Jahr als Obergrenze definieren. Von dem sind wir aktuell entfernt. Und insofern kann Europa, auch Deutschland, viel leisten[[, aber klar ist, es gibt auch Grenzen]].
Der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, ist davon überzeugt, dass Migration in Europa auch gewünscht ist und nicht alle Bürger davor in Sorge sind. Erst im Juni 2021 haben sich in Palermo Bürgermeister aus Städten in ganz Europa getroffen, die bereit sind, mehr Geflüchtete aufzunehmen.
O-Ton 18 Leoluca Orlando
[Und die Menschen in Bergamo in Norditalien fragen den Bürgermeister, warum die Migranten nicht mehr nach Bergamo kommen.] Ich denke, es gibt einen Kontrast zwischen den Wünschen der Bürgermeister und den Wünschen der Europäischen Staaten. Das ist ein großes Problem. Ich denke, wichtiger ist, es ist falsch zu sagen, dass die Bürger und Bürgerinnen keine Migranten wollen. Die Bürgermeister wurden wieder und wieder gewählt und die Bürger sind bereit und einverstanden, wenn der Bürgermeister die Migranten aufnehmen würde.
Und noch einmal zurück zu Malik aus Gambia – Was wünscht er sich für seine Zukunft?
Malik:
It’s a little bit complicated now. Because first, my dream was to be a footballer.
I follow it a bit and I see it doesn’t work. Or maybe it doesn’t work here in
Sicily. Here in Italy, I want to study, but I don’t know, what is going to happen in the future.
Es ist jetzt ein wenig kompliziert. Zuerst war es mein Traum, Fußballer zu sein. Das habe ich ein bisschen verfolgt, aber dann sah ich, dass es nicht funktioniert. Oder jedenfalls nicht hier auf Sizilien. Hier in Italien will ich studieren, aber ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird.
Malik, Bürgermeister Leoluca Orlando und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm werden mitwirken in dem evangelischen Fernsehgottesdienst, den das ZDF heute um 9.30 Uhr aus Palermo überträgt. Beim Zuschauen und Mitfeiern kann man noch mehr über die Seenotrettung und das Engagement der Evangelischen Kirche im Mittelmeer erfahren. Und vor allem Menschen wahrnehmen, um die es dabei geht.
Neue Wege der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik zu finden, ist dringend nötig, damit die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleibt.
Es gilt das gesprochene Wort.
Musik dieser Sendung:
1 Anouar Brahem, Vague
2 Anouar Brahem, L‘ Aube
3 Anouar Brahem, Halfaouine
CD Le Voyage de Sahar
4 Trio Three Times, Sonne der Gerechtigkeit
CD Touch the Spirit