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Er gehört zur Geschichte meiner Heimat und hat einen eindrucksvollen Namen: Adolf von Schauenburg und Holstein. In Skulpturen und auf Bildern wird er meistens als Ritter oder Krieger dargestellt. Aber er ist ein Beispiel dafür: Kein Mensch muss ewig Krieger bleiben. Denn Adolf von Schauenburg und Holstein hat eine große Lebenswende gemacht.
Er hat zahlreiche Schlachten geschlagen und dabei mehrere Siege errungen. So im 13. Jahrhundert in der Schlacht bei Bornhöved, unweit meines Heimatorts.
Der große Krieger. Doch diese Skulptur von ihm ist anders. Ich stehe vor dem Kieler Kloster. Ein ehemaliges Franziskanerkloster, fast so alt wie die Stadt, gegründet durch Adolf von Schauenburg und Holstein. Später entstand neben dem Kloster die Kieler Universität. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster zerstört. Danach als Theologisches Studienhaus wiederaufgebaut. Ich habe hier studiert und erinnere mich gerne an die theologischen Diskussionen und die Studenten-Feiern zurück.
Nun stehe ich nach Jahren einmal wieder hier. Ich sehe die Skulptur. Adolf von Schauenburg und Holstein. Er ist hier nicht mehr als Krieger dargestellt. Er legt die Ritterrüstung ab und streift sich die Mönchskutte über. Ein entscheidender Moment im Leben dieses Herrschers. Bei der gewonnenen Schlacht von Bornhöved legt er das Gelübde ab, Franziskanermönch zu werden. Sein Leben bleibt bewegt: Hamburg, Rom und schließlich die letzten fünfzehn Jahre im Kieler Kloster. Hier wird er bestattet. Noch heute kann man seinen Grabstein dort sehen.
Aus dem Krieger wird ein Klosterbruder. Statt Ritterrüstung nun die Mönchskutte. Man erzählt sich, dass er wie andere Franziskaner bettelnd umherging und Almosen sammelte.
Der Ritter wird Bettelmönch. Ich finde, das ist ein befreiender Akt. Weg von einer Welt aus Gewalt und Gegengewalt hin zu friedvollem Miteinander. Weg von Herrschaft hin zur Demut. Weg von Feindschaft hin zur Geschwisterlichkeit. Und das an diesem Ort in Kiel, der auch von den Schrecken des Krieges erzählt.
Für mich ein Zeichen: Wer die Liebe Christi annimmt, zieht ein neues Gewand an. Ein Lied beschreibt das so: "Unsere Augen sehen dann wieder, was dem Weggefährten droht. Schwestern werden wir und Brüder, teilen Brot und heilen Not."
Es gilt das gesprochene Wort.