Feiertag
Kaffee und Kirche
Eine überraschende Nachbarschaft
17.07.2016 07:05

 

Sendung zum Nachlesen

Der Gottesdienst ist zu Ende. Die meisten Besucher verlassen die Kirche. Einige bleiben noch. Im Vorraum sind ein paar Tische gedeckt. Kaffee, Tee und Kekse stehen bereit. Zwei freundliche Damen schenken aus. Auch der Pastor und der Organist kommen hinzu. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee wird über die Predigt gesprochen, über Gemeindeangelegenheiten, die bevorstehenden Kirchenvorstandswahlen. Probleme des Stadtteils werden erörtert, die Parkplatzprobleme durch die neuen Bürobauten, der schwere Unfall letzte Woche. Jemand erwähnt eine kranke Nachbarin, die mal besucht werden sollte. Kaffee nach der Kirche, eine kommunikative Fortsetzung der Gottesdienstgemeinschaft.

 

Eine Tasse Kaffee nach der Kirche gibt es in vielen Gemeinden landauf landab in Deutschland. Geselliges Beisammensein bei Kaffee, Tee und Keksen holt die gottesdienstliche Gemeinde auf den Boden des Alltags zurück. Manche Gemeinden besitzen sogar eine große Espressomaschine.

 

Vielleicht haben Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, heute Morgen ganz selbstverständlich Ihre gute Tasse Kaffee getrunken. Oder sogar schon einen Capuccino genossen, zusammen mit einem duftenden Brötchen oder Croissant aus dem Ofen. Nichts liegt ferner als die Warnung vor dem Kaffee, wie sie in Bachs heiterer Kaffeekantate der Herr Schlendrian gegenüber seiner Tochter Liesgen ausspricht. Bach komponierte diese Kantate im Jahr 1732 (vermutlich). Herr Schlendrian mahnt: "Du böses Kind, du loses Mädchen. Ach, wenn erlang ich meinen Zweck: Tu mir den Coffee weg."

Der Vater droht, ihr keinen Mann zu geben wenn sie nicht mit dem Kaffeetrinken aufhört. Liesgen stimmt zu, lässt aber heimlich verbreiten, sie nehme nur einen Mann, der ihr erlaube "den Coffee, wenn ich will, zu kochen."

 

Das wirft die Frage auf: Seit wann wird eigentlich ganz selbstverständlich Kaffee getrunken? Eine kleine historische Erkundung soll diese Frage beantworten: Um 1650 war der Kaffee in Europa noch weitgehend unbekannt. Er tauchte in Orient-Reiseberichten als Exotikum auf. Doch wenige Jahrzehnte später ist er bereits ein fest etabliertes Getränk. Und das hat erstaunlicherweise mit dem Geist des Protestantismus zu tun, vor allem mit der geänderten Einstellung zur Arbeit, wie sie durch den Protestantismus hervorgerufen wurde. Denn das Bürgertum des ausgehenden 17. Jahrhunderts begrüßt den Kaffee als den großen Ernüchterer. Die Vernunft und die Geschäftstüchtigkeit des Kaffeetrinkers werden dem Rausch, der Unfähigkeit und Faulheit des Alkoholtrinkers gegenübergestellt. Hören wir den englischen Puritaner John Howell:

 

"Es ist erwiesen, dass der Kaffee die Völker nüchtern macht. Während Handwerker und Kaufmannsgehilfen früher Ale, Bier und Wein als Morgentrunk genossen, sich dadurch einen dumpfen Kopf holten und zu ernsthaften Geschäften unfähig wurden, haben sie sich jetzt an diesen wach haltenden bürgerlichen Trunk gewöhnt."

(Wolfgang Schivelbusch, Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft. Eine Geschichte der Genussmittel, Frankfurt/M, Fischer-Verlag 1990, S. 29,6 Z)

 

Dazu muss man wissen: Im Mittelalter und darüber hinaus bis ins 17. Jahrhundert war neben dem Brot Bier das Hauptnahrungsmittel der breiten Bevölkerung Mittel- und Nordeuropas. Das Frühstück bestand in der Regel aus einer Biersuppe. Der Gerstensaft war Nahrungsmittel für die gesamte Familie, Kinder eingeschlossen. Bierbrauen gehörte zur Hauswirtschaft wie das Brotbacken und das Schlachten. Saufgelage waren an der Tagesordnung. Kritik an ihnen kommt im 16. Jahrhundert vor allem infolge der Reformation auf. Indem die Kritiker das Verhältnis zwischen Gott und Mensch neu als ein persönliches bestimmen, regelt sich auch das weltliche Verhalten neu – wie beim weltlichen Beruf und beim Zinsnehmen so ist der Christ auch beim Alkoholtrinken Gott verantwortlich. An den alltäglichen Dingen zeigt sich, ob er sein Christsein ganz ernst nimmt.

Bei Luther ist die Haltung noch nicht konsequent rigide. Er war ein wortmächtiger Theologe und ein sinnlicher Mensch, der das Leben und seine Genüsse: gutes Essen, die Sexualität und das Bier schätzte. So konnte er zwar gegen die Saufteufel wettern, aber das von seiner Frau Käthe zu Hause gebraute Bier trank er gern und regelmäßig.

Die gesellschaftlichen und ökonomischen Voraussetzungen für die Abschaffung der Sauferei waren noch nicht geschaffen. Das geschieht erst Ende des 17. Jahrhunderts in England. Der strenge englische Puritanismus möchte den übermäßigen Bierkonsum beenden. Er sieht in dem Kaffee das ideale Getränk, um dieses Ziel durchzusetzen. Die in alkoholischer Benebelung dahindämmernde Menschheit soll mit Hilfe des Kaffees zu bürgerlicher Vernunft und Geschäftigkeit geleitet werden.

Kaffeetrinken ist dann zunächst eine öffentliche Angelegenheit. Er wird in Kaffeehäusern getrunken, deren erstes in England Edward Lloyd um 1687 in der Londoner Tower Street eröffnete – Lloyds Kaffeehaus. Das Kaffeehaus ist primär ein Geschäftslokal für Männer. Neben der Wirtschaft sind es Politik, Literatur und Kultur, die hier verhandelt werden. Um 1700 gab es in London sage und schreibe 3000 Kaffeehäuser. Im Kaffeehaus entwickelt sich eine neue Gesprächskultur. Das Kaffeehaus ist der Ort bürgerlicher Öffentlichkeit, ein soziales Zentrum, an dem das Bürgertum kommerziell wie kulturell neue Formen der Kommunikation entwickelt. Das Nüchternheitsgetränk Kaffee befreit sich also von seiner fromm-geschäftlichen Ernüchterungsfunktion und wird zum Verbreiter demokratischer Tugenden.

 

Auch in Kontinental-Europa wird der Kaffee zunächst öffentlich getrunken. In der Nachahmung des englischen Vorbilds eignet man sich ein wenig von dessen Weltläufigkeit an. Da Frauen aus diesen öffentlichen Kaffeehäusern ausgeschlossen waren, blieb ihnen das private Kaffeekränzchen – oft verspottet und schon früh in der Literatur zu Ehren gelangt.

 

"Wenn man den Frauen verspräche, dass sie im Fegefeuer Kaffee zu trinken bekämen, würden sie nicht nach dem Paradies verlangen."

(W. Schivelbusch, Das Paradies, S.80, 4 Z.)

 

… heißt es bei dem Dichter Picander zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Und der Schlusschor von Bachs Kaffeekantate auf einen Text desselben Dichters lautet:

 

"Die Katze läßt das Mausen nicht,

Die Jungfern bleiben Kaffeeschwestern.

Die Mutter liebt den Kaffeebrauch,

Die Großmama trank solchen auch,

Wer will nun auf die Töchter lästern!"

(Kaffee-Kantate BWV 211, Nr.10)

 

Kaffeeklatsch wird zur Parodie des ernsten Männergesprächs im Kaffeehaus. Das Kaffeekränzchen ist also eine Art Revolte gegen das Kaffeehaus. In der Öffentlichkeit nicht zugelassen entfalten die Frauen hier ihre eigene Kultur. Später wandert das Kaffeekränzchen ins Café und die Konditorei aus. "Aber bitte mit Sahne" karikiert Udo Jürgens in einem bekannten Schlager diese Haltung.

 

Mit dem Wirtschaftswunder nach 1945 ist der Bohnenkaffee zum Standard geworden. Die großen Kaffee-Marken ziehen in den Alltag der Deutschen ein. Und sind aus ihm nicht mehr wegzudenken. Wenn das Pfund anderswo 20 Pfennig billiger war, lief Frau schon mal einen Kilometer mehr. Wurde der Kaffee zunächst von Hand mit Filter gebrüht, trat später die Kaffeemaschine ihren Siegeszug an. Mit einer Kaffeemaschine in jedem Haushalt schien der Kaffeewohlstand erreicht. Doch weit gefehlt.

Anfang der 90er Jahre meldet sich die italienische Kaffeekultur bei den Deutschen an. Der Capuccino – vor 20 Jahren noch eine Kostbarkeit auf der Italienreise, in Venedig kaum zu bezahlen, dann ein gelegentlicher Luxus –, ist heute dank der neuen Vollautomaten für viele ein tägliches Getränk. Musste man zunächst noch komplizierte Einfüll- und Aufschäumverfahren von Hand vornehmen, so reicht es heute, Kaffeebohnen, Wasser und Milch einzufüllen – den Rest übernimmt der Vollautomat. Für die ganz Fortschrittlichen ersetzen die Kaffeepads mit Genussvarianten das übliche Verfahren. Das typisch deutsche Café bzw. die Café-Conditorei wird zunehmend von den neuen Kaffeehäusern aus den USA und ihren europäischen Imitaten verdrängt. Die köstlichsten Kaffee-Kreationen werden hier angeboten – zu allerdings nicht geringen Preisen. Eine Kaffee-Welt für sich, ein kleines Paradies, in dem auch der katholische Kakao wieder zu Ehren kommt. Einen Capuccino zu trinken – das gehört zum guten Lebensstil.

Diese neuen Cafés sind vor allem Treffpunkte der Touristen, der smarten Angestellten und erfolgreichen Frauen, der Jeunesse dorée, die sich die teuren Getränke leisten kann. Die Angebotspalette ist groß: nicht nur Capuccino und Latte Macchiato, auch Kaffees mit Eis sind dabei.

In den Technik-Kaufhäusern gibt es inzwischen eigene Abteilungen für Espressomaschinen, über deren Vielfalt man nur staunen kann. Teure Maschinen werden ohne lang zu zögern gekauft. Kaffee, einst ein Getränk der Nüchternheit, ist heute eines des raffinierten Genusses geworden. Zeichen einer Überflussgesellschaft. Getreu dem Motto Oscar Wildes:

 

"Man versorge mich mit Luxus. Auf den Rest kann ich getrost verzichten."

(Gerhard Schulze,Die Erlebnisgesellschaft, New York, Campus-Verlag, E 1992, S.8,1 Z.)

 

Zurück zur Rolle des Kaffees in der Kirche. Als Pastor habe ich 1980 das Kaffeetrinken der großen Frauenhilfe in Recklinghausen mit Gebet und Andacht eröffnet. Rund einhundert evangelische Frauen kamen regelmäßig zu diesem Treffen. Die Atmosphäre war geprägt von einer Mischung aus Ehrenamtlichkeit, Liedern und Kaffeeduft, der einmal die Woche verführerisch durch das Gemeindehaus zog. Später konnte ich in anderen Kirchengemeinden beobachten: Einige Frauen hatten eine geradezu atemberaubende Kunst entwickelt, an möglichst vielen Kaffeekränzchen verschiedener Organisationen teilzunehmen. Von der Kirche über die AWO, dem Johanniterbund und dem örtlichen Kleingartenverein bis zur Sozialrentner-Vereinigung.

 

Das Kaffeetrinken ist eine besondere Verbindung von frommer Gemütlichkeit und protestantischer Nüchternheit. Leider gibt es bislang kein Lied im Gesangbuch, dass diese schöne ebenso evangelische wie kommunikativ-weibliche Frömmigkeitsform in Worte fasst. Die vielen Kaffee-Kränzchen sind für manch eine eine Chance, um überhaupt unter Leute zu kommen, mit anderen Menschen Kontakt zu haben.

Kaffeetrinken ist also ein soziales Bindemittel. Und das gilt – wegen der neuen öffentlichen Kaffeekultur jenseits von Omas Kaffeekränzchen – auch für jüngere Generationen, für Männer wie Frauen, der Kirche nahe stehende Personen wie für Menschen, die sich von der Kirche distanziert haben oder gar keiner mehr angehören. Und so nutzen zum Beispiel City-Kirchen heute das Interesse der Menschen an den Kirchenräumen und bieten auch einen gastronomischen Service an.

Wer in der Stadt zum Shoppen unterwegs ist, geht gerne für eine Weile in eine offene Kirche in der Innenstadt. Hier finden die Konsumenten Augenblicke der Ruhe. Hier können sie sich hinsetzen, eine Kerze anzünden. Ein Bild betrachten. An die Kirche angeschlossen ist häufig ein Kirchencafé. Zumindest in den großen Städten ist seit 15 Jahren der Kaffee gewissermaßen an seinen protestantisch-demokratischen Ursprung zurückgekehrt.

Das Kirchencafé ist etwas anderes als Kaffee nach der Kirche. Der Kaffee nach der Kirche, das ist geselliges Beisammensein der Kirchenbesucher zum Predigtnachgespräch und zum Austausch, aber auch Refugium für die Einsamen und Belasteten, die nicht so schnell in ihre unbehauste Wohnung zurückwollten. Das gab und gibt es in vielen Gemeinden immer noch. Die Kirchencafés in den Innenstädten aber sind Treffpunkte für alle. Einerseits will hier Kirche ganz alltagsnah präsent sein. Keine sakrale Schwelle hindert am Eintritt. Selbst wenn das Café in einem kleinen Anbau direkt an der Kirche liegt. Wie das Kirchencafé an der Hamburger St. Jacobikirche. Direkt neben einem kommerziellen Schlüsseldienst findet sich das Café. Es ist klein, 6 mal 2,50 Meter und mehr als zehn Jahre alt. Große Schaufenster. Vor der Tür zwei Stehtische. Mark Möller, Sozialarbeiter und Diakon von Beruf, ist der Leiter dieser Einrichtung.

 

"(Und) die Idee war, hier in der Innenstadt von Hamburg, ganz zentral gelegen, einen Platz zu schaffen, wo Menschen bei Kirche zu Gast sein können, ohne gleich in die Kirche hineinzugehen."

 

Der Capuccino ist hier genauso gut wie in dem kommerziellen Kaffeehaus auf der anderen Straßenseite und kostet erheblich weniger. Das hat Folgen für die soziale Zusammensetzung der Kundschaft.

 

"Es kommen eigentlich alle, es kommen Menschen, die hier arbeiten, vor allen Dingen, es kommen Touristinnen und Touristen, es kommen, die hier Pause machen möchten, (es kommen) da kommen genauso die Menschen, die an der Bank arbeiten wie Hinz und Kunst-Verkäuferinnen und Verkäufer, die hier ne Pause machen, also ne ganz bunte Mischung."

 

Auf die Frage, ob bei einem so buntgemischten Publikum nicht Probleme entstehen, ob es zu Konflikten kommt, antwortet Diakon Möller:

 

"Es ist eher so, dass Menschen hier miteinander in Kontakt kommen. Wir sind ein kleines Stehcafé und auch wenn wir hier an den Bänken durchaus die Möglichkeit haben, sich mal kurz hinzusetzen, ist es so, dass ne sehr kommunikative Atmosphäre da ist und da kommen auch der Bankdirektor und der Wohnungslose miteinander ins Gespräch."

 

Hier treffen sich schon mal Oben und Unten, die Geschäftsleute und Medienmanager und die Armen und Ausgeschlossenen. Man kommt schnell ins Gespräch. Vom Einkaufen erschöpfte ruhen sich aus. Gelegentlich ergeben sich Seelsorgegespräche. Der Pastor schaut vorbei und auch die Bischöfin ist hier schon gesehen worden. Eine Gemeinde der Verschiedenen also, die sich zum Sakrament des Alltags, für den liturgischen Moment der Tasse Kaffee trifft und dann wieder auseinander geht.

Wie in der kirchlichen City-Arbeit an anderen Orten ist auch hier der tägliche Betrieb nicht ohne die Ehrenamtlichen möglich. Heute hat Christa Wartat Dienst. Seit zwei Monaten, seit sie in Rente ist, ist sie dabei.

 

"Diese Caféarbeit war für mich ganz neu. Dieses Bedienen der Menschen, die reinkommen und das Aufschäumen der Milch, das ist alles neu für mich, das muss ich noch lernen. Ich bin auch noch ein Lehrling hier."

 

Christa Wartat schätzt die Kontakte mit den anderen Mitarbeitenden und die Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern. Nach ihren ersten Wochen ehrenamtlicher Arbeit hier im Kirchencafé an der Jacobikirche in Hamburg resümiert die Rentnerin:

 

"Eigentlich ist es immer ein schönes Erlebnis, wenn ich hier bin. Ich freu mich jeden Tag, wenn ich hier einmal in der Woche Dienst tun darf oder auch zweimal, wie es meine Zeit erlaubt, es ist für mich jedes Mal wieder ein sehr schönes Herkommen und ein schönes Nachhausegehen wieder."

 

Auch der Kuchen, der im Kirchencafé verkauft wird, ist von Ehrenamtlichen gebacken. Kekse gibt es umsonst. Ein Gast, der häufiger kommt, will heute nur ein Glas Wasser trinken – aus Gesundheitsgründen, wie er sagt. So kommt er gleich ins Gespräch mit seinem Nachbarn, der ihm erzählt, dass er eine Hüftoperation hinter sich hat. Ein Dritter mischt sich ein und erwähnt die Heilungsgeschichten Jesu in der Bibel. Daraus entspinnt sich ein theologisches Gespräch. So ist es oft, sagt Diakon Mark Möller.

Der Kaffee als protestantischer Gleichmacher und als Anreger, als Gesprächseröffner und Genussmittel. Auch Christen können endlich ohne Schuldgefühle den Luxus, der sich in einem Latte macchiato manifestiert, genießen. Doch halt, nur wenn hier fair gehandelter Kaffee getrunken wird, Kaffee, der nach Gerechtigkeit schmeckt. Aber das lässt sich ja bewerkstelligen, den gibt es inzwischen auch in Supermärkten und kommerziellen Cafés. Allerdings schränkt Diakon Möller für das Kirchencafé Hamburg ein:

 

"Unser Kaffee, den wir hier anbieten und unsere Tees, die sind fair gehandelt. Der Espresso ist aus ´ner anderen Rösterei, das hat Geschmacksgründe, da gibt es leider im Moment noch nichts nichts Vergleichbares, finden wir."

 

Für Diakon Mark Möller ist das Kirchencafé eine Mischung von Diakonie, Mission und Präsenz der Kirche in der City. Das letzte ist ihm am Wichtigsten. Andere Kirchencafés in der Bundesrepublik betonen mehr den missionarischen Aspekt.

Einmal im Jahr findet ein bundesweites Treffen statt, bei dem man sich über die unterschiedlichen Erfahrungen austauscht. Im Hamburger Kirchencafé an der St. Jacobikirche gibt es auch Dichterlesungen in der Adventszeit und Meditationen in der Passionszeit. Der Kaffee als ursprünglich protestantischer Ernüchterer wirkt hier anregend, lässt auch fragen nach dem, was über den Kaffee hinausgeht. Himmel, was wollen wir mehr!

Sendungen von Pfarrer Hans-Jürgen Benedict