Auf Luthers Spuren

Der Prophet Jona
Auf Luthers Spuren
Begegnung mit seinen geistlichen Volksliedern
23.04.2017 - 07:05
23.04.2017
Fritz Baltruweit
Über die Sendung

Martin Luther sorgt dafür, dass Volkslieder und Tänze ihren Platz auch im Gottesdienst finden. „Die edle Musika ist nach Gottes Wort der höchste Schatz auf Erden“, sagt er. Alte und neue Lieder treten in einen inspirierenden Dialog.

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Wir gehen einen Waldweg entlang, dann ein paar Stufen; dann wird es ein gepflasterter Weg. Ich komme ganz schön ins Schnaufen. Es geht ziemlich steil bergauf. Dann der Platz vor dem Burgtor, auf dem alle ihre Fotos machen mit der Wartburg im Hintergrund. Wir gehen hinein, halten uns rechts. Dann eine Treppe, zweimal um die Ecke, dann sind wir da. Der Raum ist nicht sehr groß, die Wände aus Holzbohlen. An der Seite der Ofen, die Fenster ziemlich hoch gesetzt – und mit Butzenscheiben.

Ein Tisch und ein Stuhl, beide nicht original, wie es die Schilder beinahe entschuldigend erläutern. Und den Tintenfleck an der Wand erneuert auch niemand mehr. Original ist vermutlich der Walwirbel, der ihm als Fußstütze gedient haben soll, als er da über die Bücher und sein Manuskript gebeugt saß, fast ein Jahr lang, jeden Tag.

Wir bleiben einen Moment. Natürlich sind wir nicht allein. Aber alle, die hineinkommen, machen es wie wir: Sie werden still. Denn hier war es. Hier hat er gearbeitet, geschlafen, gegessen, gebetet, vielleicht gesungen, während draußen die Bäume grün waren – und bunt wurden – und wieder kahl.

 

„Ganz oben am Berg, wo sich Himmel und Erde ganz nah sind,

an diesem Ort mach ich mich fest,

ordne meine Gedanken, finde Schutz.

Ganz oben zwischen Sonne und Wind

schweift mein Blick weit über das Land.

Ja: Hier wacht sie über Land und Leute:

die Burg.“

 

Die Burg. Die Wartburg. Es kann keine andere Burg gewesen sein, an die Martin Luther gedacht hat, als er später den 46. Psalm übersetzt.

 

„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke,

eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

Der Herr Zebaoth ist mit uns,

der Gott Jakobs ist unser Schutz.“

 

Diese Burg war der Schutz für ihn, den Verfolgten und Vogelfreien, eine Zuflucht in den Nöten, in die er geraten war, hoch oben im Wald, wo ihn keiner finden konnte.

Er hat das Lied „Ein feste Burg…“ darüber gemacht, später, nachdem er ein paar Jahre wieder „mitten in der Welt“ war, bevölkert von Gegnern und von Feinden, von Streit und Krieg, so heftig, wie er sich das damals in der stillen Stube auf der Wartburg gar nicht vorstellen konnte.

Deshalb klingt das Lied so trutzig. Und je mehr Feinde, desto trutziger wurde das Lied gesungen. Aber eigentlich ist es ein fast tänzerisches Lied – dieses Lied zu Psalm 46.

 

„Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen.

Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.

Der altböse Feind mit Ernst er’s jetzt meint;

groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist.

Auf Erd ist nicht seinsgleichen.

 

Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren;

es streit‘ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren.

Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ,

der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott,

das Feld muss er behalten.“

 

Mir stellt sich beim Singen des Liedes oft die Frage: Welche Seite will ich zeigen nach außen: Die der trutzigen Burg – oder die der stillen Stube auf dieser Burg?

Manchmal ist es eher die eine, manchmal mehr die andere Seite. Unser Glaube lebt ja davon, dass er nicht so oder so ist, sondern immer so und so. Das ist das Anstrengende am Evangelisch-Sein. Es ist wirklich nichts für Leute, die es gerne einfach haben. Ich kenne beides, die stille Stube voller Zweifel und Anfechtung, aber dann auch voller Gewissheit und Zuversicht – und die trutzige Burg der Abwehr, dann auch der Überzeugung und der Selbstvergewisserung. Unsere Freiheit besteht darin, dass beides zusammengehört und wir uns nicht für das eine oder andere entscheiden müssen.

So brauchen wir manchmal auch die stilleren Töne. Die klingen dann zum Beispiel so.

 

„Du bist mein Zufluchtsort,

ein Mantel, der mich schützt.

Wenn es kalt wird in unsern Zeiten,

deckst du mich mit ihm zu.

Ein Ofen voller Liebe, der ewig wärmt,

das bist du.“

 

Lieder wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ waren wichtig für die Protestanten damals. Denn auf diese Weise verbreitete sich Luthers Lehre. Damals konnte ja kaum jemand lesen. Aber Singen. Auswendig. Die Reformation war eine richtige Singbewegung. Wie eine Begebenheit im Jahr 1533 im Fürstentum Lippe zeigt – im östlichen Westfalen.

Der Bürgermeister der Stadt Lemgo kam ganz aufgeregt zu seinem Landesherrn und rief: „Die Protestanten sind da.“ Da fragte der Landesherr Simon V.: „Singen sie schon?“ –“Dann sind wir verloren.“

Die Geschichte der protestantischen Volkslieder begann auf den Marktplätzen. Und so gehen wir gleich mal auf einen solchen Marktplatz im Jahr 1523.

Der Duft von frischem Brot und Bier liegt in der Luft. Dazu eine undefinierbare Mixtur von Gerüchen aller Art. Auf engen Gassen schieben sich die Menschen an Marktständen vorbei.

Marktschreier preisen ihre Ware an. Mühelos übertönen sie das Gegacker der Hühner und das Blöken der Schafe, die zum Verkauf stehen. Und so mancher Kauf wird dann in der Kneipe feucht-fröhlich besiegelt. Natürlich gibt es auch Musik.

Aus der Musikgruppe tritt ein bunt gekleideter Mann nach vorn. Ein Bänkelsänger. Er steigt auf eine Bank und singt.

 

„Nun freut euch, lieben Christen g'mein, und lasst uns fröhlich springen,

dass wir getrost und all in ein mit Lust und Liebe singen,

was Gott an uns gewendet hat und seine süße Wundertat;

gar teu'r hat er's erworben.“

 

„Nun freut euch, lieben Christen g’mein“ ist als beschwingtes Liebeslied komponiert – genauer gesagt: Luther nutzt eine bekannte Melodie von einem Liebeslied für seinen neuen Text. Das ist so ähnlich, als ob wir heute einen neuen Text z.B. zu „Let it be“ oder „Atemlos“ schreiben. Die Menschen sollten diese Liebeslied-Melodie wieder erkennen.

Damit allen klar ist: Hier geht es um Liebe. Denn „Nun freut euch, lieben Christen g’mein“ erzählt Gottes Liebesgeschichte mit jedem einzelnen von uns. Diese Erkenntnis war damals revolutionär. Denn viele dachten, man müsse sich Gottes Liebe mit Spenden, Wallfahrten und Opfern erkaufen. Damit macht Luther Schluss.

In seinem Reformationsschlager erzählt er: Gott liebt uns – so wie wir sind. Mit unseren Begabungen und unseren Fehlern. Mit all dem sind wir gehalten in seiner Liebe – ohne, dass wir etwas tun, etwas leisten müssten.

Diese Erkenntnis wollte Luther „volksnah“ ausdrücken. Deshalb diese Form. Martin Luther nimmt Melodien, die das Lebensgefühl der Menschen ansprechen. Dazu schreibt er neue Texte. Er nutzt Gassenhauer, Schlager, Volkslieder.

So tritt diese gesungene Liebesgeschichte einen geradezu unglaub­lichen Siegeszug an: Das Bänkellied verbreitet sich in Windeseile in den ganzen deutschen Landen – auf Marktplätzen, in Schusterstuben – und dann auch in Kirchen.

 

„Er sprach zu mir: ‚Halt dich an mich, es soll dir jetzt gelingen;

ich geb mich selber ganz für dich, da will ich für dich ringen;

denn ich bin dein und du bist mein,

und wo ich bleib, da sollst du sein, uns soll der Feind nicht scheiden.‘“

 

Ja, diese Lieder wurden zu Motoren der Reformation. In der Heiligen Messe dagegen waren (seit dem Baseler Konzil 1435) solche Lieder verboten: Das Singen in der Landessprache. Und Volkslieder sowieso. Dort war allein „heilige“ Musik erlaubt.

 

Martin Luther sorgt dafür, dass Volkslieder ihren Platz auch im Gottesdienst finden. Denn ihm ist wichtig, dass sich die Menschen im Gottesdienst zu Hause fühlen.

 

„Die edle Musika ist nach Gottes Wort der höchste Schatz auf Erden. Sie regiert alle Gedanken, Sinn, Herz und Mut.“

 

Wer so etwas sagt, schreibt auch selbst Lieder. Der Lautenspieler Martin Luther beginnt 1523, seine Theologie in Liedtexte zu fassen. Allein 24 der 39 von ihm überlieferten Lieder entstehen in einem knappen Jahr. Und 1529 gibt Luther ein Gemeindegesangbuch heraus. Der Name ist Programm.

Das Lied „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ ist ein Teil aus Luthers Vorrede „auf alle guten Gesangbücher“. In dem Lied geht es nicht nur um den Mai: Egal, ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – die Musik, das Singen erfüllt die Zeit und lässt sie zur guten, zur „besten Zeit“ werden.

 

„Die beste Zeit im Jahr ist mein,

da singen alle Vögelein,

Himmel und Erden ist der voll,

viel gut Gesang der lautet wohl.“

 

Die Nachtigall beeindruckt Luther besonders – durch ihren wunderschönen Gesang. Daher leitet sich auch ihr Name ab: Die Silbe „gal“ bedeutet auf althochdeutsch Gesang. Die Nachtigall ist eine Nacht-Sängerin. Und als solche ist sie nicht nur eine Botin des Frühlings, sondern auch ein Sinnbild der Liebe. Martin Luther war die einmalige Bedeutung dieses Vogels noch gut bekannt, denn er betont:

 

„Die Nachtigall ist eine besondere Meisterin und Predigerin. Sie tut uns gut. Macht alles fröhlich überall. Das macht dankbar. Auch für die schöne Musik.“

 

Das Singen zeigt, wofür nicht nur die Nachtigall, sondern wir Menschen geschaffen sind: unseren Schöpfer zu loben, „der alles so wunderbar gemacht hat“. Zum Musikmachen, zum Singen sind wir geboren. Indem Musik erklingt, erklingt dem Schöpfer ein Lob.

 

„Dem singt und springt sie Tag und Nacht,

seins Lobes sie nichts müde macht:

den ehrt und lobt auch mein Gesang

und sagt ihm einen ewgen Dank.“

 

Ja, die beste Zeit im Jahr ist mein. Mir selbst geht das auch so. Wenn ich Musik mache, wenn ich singe, dann lebe ich richtig auf. Dann erlebe ich am eigenen Leib: Musik hat Kraft. Und gibt Kraft. Sie inspiriert und sie heilt. Manchmal pfeife, summe, singe ich einfach so vor mich hin – mitten am Tag. – So stelle ich mir auch den großen Reformator vor: Wie er durch Wittenberg geht und vor sich hinpfeift und singt...

...und den dann immer wieder die Muse küsst. Denn er war ein phantastisch-kreativer Sprach- und Wortschöpfer.

 

„Wer über neuere deutsche Literatur reden will, muss mit Luther beginnen.“

 

Das Wort von Heinrich Heine steht für die Aussagen vieler, die mit Sprache umgehen. Luthers Prinzip:

 

„Man muss nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man deutsch reden soll, sondern man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen aufs Maul sehen, wie sie reden, und danach dolmetschen, so verstehen sie es denn und merken, dass man deutsch mit ihnen redet.“

 

Ich hab ein Lied gemacht – mit lauter Wortschöpfungen von Martin Luther. Achten Sie mal drauf, welche Worte Ihnen heute noch geläufig sind – und welche sie selber noch sagen.

 

„Lückenbüßer, Lästermaul, Feuertaufe, Machtwort,

Morgenland und Judaslohn, Lockvogel sein und Stein des Anstoßes.

Ein Herz und eine Seele, Feuereifer, Herzenslust,

Barmherzigkeit, für immer und ewig jemanden auf Händen tragen.“

 

„Jemandem das Maul stopfen,

’nen Denkzettel verpassen,

Gewissensbisse haben

aus seinem Herzen keine Mördergrube machen.

Wolf im Schafspelz sein,

auf Felsen, nicht auf Sand bau’n

mit Sicherheit,

auf eigene Faust,

keine Perlen vor die Säue werfen.“

 

„Mit ganz neuen Worten hast du mehr als sieben Siegel von dem Buch aufgetan.

Wenn Gott meine Sprache spricht, kommt mir das Wort ganz nah,

ist für mich da, ganz nah, begeistert mein Leben, ist mein Zuhaus

und geht doch weit über mich hinaus.

…ist für mich da, ganz nah, begeistert mein Leben, ist mein Zuhaus,

macht meine Seele weit und schenkt mir ein Stück Ewigkeit.“

 

Im ausgehenden Mittelalter gab es eine eigenwillige Szenerie: den Totentanz auf dem Friedhof. Er hatte einen anstößigen Hintergrund: Im Tod sind alle gleich. Die großen Standesunterschiede im Leben spielen keine Rolle mehr.

 

Der Totentanz fand auf dem Kirchhof statt, während die Pfarrer die leeren Kirchen beklagten. Dabei führt der Tod als eindrucksvolles Gerippe den Tanz an. Ihm folgen die geistlichen und weltlichen Herren, schließlich die einfachen Leute – dazwischen immer wieder der Tod, der Einzelne zum Tanz auffordert – begleitet von einem umfangreichen Instrumentarium: Neben den Sängern gab es Flöten, Schalmeien, Oboen, Dudelsäcke, Hörner und Trompeten, tragbare Orgeln, Zittern, Gitarren, Harfen, Leierkästen, Pauken, Tamburins, Zimbeln, Schellen, Holzklappern und Trommeln. Plötzlich verstummt alles. Die vom Tod aufgeforderte Person fällt und stellt sich tot.

 

„War nun der Tote ein Mann, dann gehen alle Frauen nacheinander zu ihm und küssen ihn. Er muss aber aufpassen, sich dabei nicht zu bewegen. Spielt eine Frau die Rolle der Tanzleiche, dann kommen alle Männer…“

 

Schließlich fällt fröhliche Musik ein, der Tote steht auf – und alle führen einen großen Rundtanz um ihn auf.

 

„Im Tod, da seid ihr alle gleich,

ob Kaiser, Papst, Mann, Kind und Weib,

ihr werdet einer nach dem andern

hin zu euerm Grabe wandern,

bis ihr endlich alle gleich.“

 

Mit dem Totentanz, mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. Das war damals allen klar. Und auf großen einprägsamen Bildern konnten alle sehen, wie die Teufel die Menschen in der Hölle quälten. „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ – das war die Hauptfrage, auch die von Martin Luther. Ein Gott, der mich im jüngsten Gericht freispricht, auch wenn ich keine Ablassbriefe kaufe.

 

In dem Film „Katharina Luther“ gibt es eine sehr bewegende Szene. ...als Familie Luther Magdalene, eines der Kinder, begraben muss. Etwas später kommt die 10-jährige Tochter zu ihrer Mutter Katharina, die traurig auf dem Bett sitzt – und sagt:

 

„Du musst nicht traurig sein. Magdalene geht es gut. Sie ist bei Gott. Da ist es hell, warm. Und sie ist glücklich.“

 

Der Tod ist geblieben – und die Trauer auch. Aber das soll unser Trost und unsere Hoffnung sein: Wir können nicht tiefer fallen als in die Arme Gottes.

 

„Dir, Gott, in Tod und Leben gehört die Zeit. Gib Kraft, nun herzugeben, schenk Ewigkeit. Du Zuflucht im Erschrecken, du Trost allein. Du wirst uns wieder wecken zu neuem Sein.“

 

Und es gab noch etwas Revolutionäres in Luthers Leben. Ja, Luther war verheiratet. Der ehemalige Mönch heiratet eine aus dem Kloster geflohene Nonne. Durch die Heirat verändert sich vieles im Leben Martin Luthers.

 

Das Essen schmeckt besser – und morgens „liegen zwei Zöpfe“ neben ihm im Bett.

 

„Zuerst hat deinen Luther der Ehebund geschreckt,

doch bald schon wurde Liebe aus Achtung und Respekt.

An deinem Herzen zeigte dein Mann sich klein und schwach,

und hieltest du's für nötig, gab's auch mal Ehekrach.

Katharina, Katharina...“

 

Sie hatten sechs Kinder gemeinsam. Katharina bewirtschaftet das Haus, umfangreiche Ländereien, betreibt Viehzucht und eine Bierbrauerei, um Luther, seine Studenten und Gäste – oft fast 50 am Tag – zu verköstigen. Ihnen trat sie unterhaltsam und aufgeschlossen gegenüber.

Luthers Achtung vor seiner Frau war groß. Eine taffe Frau – in vielem gleichberechtigt. Im 16.Jahrhundert war das eine Sensation.

 

„Den großen Haushalt führtest du wohlorganisiert

und hast mit hohen Herren bei Tische disputiert.

Doch deine Worte waren für sie oft unbequem.

So mancher hätt’ dich lieber nur Braten bringen sehn.

Katharina, Katharina...“

 

Martin Luther hat die Menschen seiner Zeit mit dem Gedanken der Freiheit infiziert: Ihr seid frei von der Knechtschaft von Fürsten und sonst wem, auch von der Kirche – auch dann, wenn das nach außen noch nicht immer sichtbar ist. Euer Gegenüber, das Euch so frei macht, ist Gott. Allein Gottes Gnade.

 

„Mit deiner Gnade steh ich auf, vergnügt, erlöst, befreit. Mit ihr blüht meine Seele auf – sie trägt mich durch die Zeit.“

 

„Vergnügt, erlöst, befreit“ – die Worte von Hanns Dieter Hüsch beschreiben wunderbar, was geschieht, wenn ein Mensch Gottes Gnade erfährt.

 

„Im Augenblick, der mich beglückt,

bist du mir ganz nah.

Wo Lebenslust mich weiter trägt,

spüre ich dein Ja.

Mit deiner Gnade steh ich auf,

vergnügt, erlöst, befreit.

Mit ihr blüht meine Seele auf –

sie trägt mich durch die Zeit.

 

Wo dein Wort, Gott, mich tief berührt,

bist du mir ganz nah.

Wo meine Antwort von Herzen kommt,

spüre ich dein Ja.

Mit deiner Gnade steh ich auf,

vergnügt, erlöst, befreit.

Mit ihr blüht meine Seele auf –

sie trägt mich durch die Zeit.

 

Im Ausblick, der neue Welten zeigt,

bist du mir ganz nah.

In deinem weiten Horizont

spüre ich dein Ja.

Mit deiner Gnade steh ich auf,

vergnügt, erlöst, befreit.

Mit ihr blüht meine Seele auf –

sie trägt mich durch die Zeit.“

23.04.2017
Fritz Baltruweit