Wort zum Tage
Behüte dein Herz
Weisheit aus dem Buch der Sprüche
10.10.2019 06:20
Sendung zum Nachlesen

Der altgewordene Vater sitzt im Schatten des großen Baumes auf der Bank vor seinem Haus. Um ihn versammelt sind seine Kinder. Er gibt ihnen etwas von seiner Lebensweisheit mit auf Weg, so wie schon sein Vater vor ihm. Sie hören aufmerksam zu. Dieses Bild malt die Bibel im sogenannten Buch der „Sprüche“. Die Weisheit der Alten wird von Generation zu Generation weitergegeben. Lerne aus Fehlern, bewahre Einsichten! „Behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.“ (Sprüche 4,23)

In meiner Vorstellung bin ich mit dort, spüre die Sonne auf meiner Haut und genieße die Gemeinschaft, höre die freundliche und mahnende Stimme des Vaters und setze mich zwischen die jungen Leute, die da im Schatten auf der Erde sitzen und zuhören.

Wie kann Leben gut werden? Der alte Herr gibt ihnen weiter, was ihn im Leben getragen hat. Leben wird gut mit Gottvertrauen und einem Herz, das sich dem Guten öffnet.

Ich folge seinem Blick und sehe sie alle da sitzen:

Johanna, deren Herz so verunsichert ist. Sie traut sich nichts zu, weicht immer zurück, will keine Fehler machen. „Ach, Johanna“, sagt er. „Vertraue Gott! Er sieht in Dein Herz und kennt Dich! Trau Dich! Und wenn Du Fehler gemacht hast, steh dazu, steh wieder auf und geh weiter. Gott hat immer eine neue Perspektive für Dich! Fülle Dein Herz mit Zuversicht!“

Daneben sitzt der ehrgeizige Jojachin. Er will immer der Beste sein, viel erreichen und andere ausstechen. „Ach Jojachin, wenn Du eines Tages vor Gott stehst, wird er nicht fragen, wie viel Geld Du verdient hast und wie viele Häuser Du gebaut hast. Ihn interessiert, ob Du Gutes getan, Deine Mitmenschen gesehen, Dich für andere eingesetzt hast. Mach langsamer, Jojachin, sieh Dich um und fülle Dein Herz mit Liebe. Das ist wichtiger als all die scheinbaren Notwendigkeiten des Lebens.“

Daneben sitzt die selbstbewusste Rahel. Sie ist immer schnell dabei, hat ein sicheres Gespür für Unrecht, kann gut organisieren und vorangehen. Manchmal ist sie ganz schön rechthaberisch. „Ach Rahel,“ sagt er, „der Weg des Glaubens ist ein Weg, auf dem wir uns verändern. Wenn wir Gott unser Herz hinhalten, wird er mit uns gemeinsam an uns arbeiten, wird unseren Glauben vertiefen, die Liebe wachsen lassen, unsere Seele stärken und unser Herz weicher und weiter werden lassen. Wer mit Gott geht, bleibt nicht, wie er oder sie ist. Wird anders, wird reicher.“

Und wenn der alte Mann mich anblicken würde? Was würde er mir sagen?

Unter anderem eben dies: „Behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.“

 

Es gilt das gesprochene Wort.