Gemeinfrei via Fundus/ Andy Weinhold
Kurz vor Heiligabend ist immer so viel zu tun. Da bleibt die Besinnung auf der Strecke. Oder stellt sie sich vielleicht gerade mitten in Hektik und Trubel ein?
Adventsende
Worauf es beim Weihnachts-Endspurt wirklich ankommt
22.12.2025 06:20

Kurz vor Heiligabend ist immer so viel zu tun. Da bleibt die Besinnung auf der Strecke. Oder stellt sie sich vielleicht gerade mitten in Hektik und Trubel ein?

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Gestern war der vierte Advent,

In zwei Tagen ist dann schon der Heilige Abend.

Dabei war es gefühlt doch gerade erst noch Sommer!

Auch in diesem Jahr kommt Weihnachten, jedenfalls für mich, wieder viel zu schnell.

 

Denn vorher ist in dieser Zeit ja immer so viel zu tun.

Da will ich die Wohnung schmücken, Geschenke besorgen und besinnlich sein.

Daneben bin ich mit Freundinnen oder Kollegen zum Glühweintrinken verabredet,

dann muss ich schnell von einer Weihnachtsfeier zur nächsten.

Die Kinder bringen Theaterstücke auf die Bühne oder haben Vorspiele mit ihrem Instrument. Bei der Arbeit muss der Jahresabschluss geschafft sein,

das Festessen für die Feiertage will geplant und die Wohnung geputzt werden

und zum Zahnarzt sollte ich auch noch fürs Krankenkassenbonusheft.

 

Und alle sind voller Erwartung:

Die Kinder erwarten einen gut sortierten Weihnachtsmann,

Partnerin oder Partner erwarten Hilfe beim Saubermachen, Christbaum putzen und Vorkochen.

Adrett soll’s im Haus sein, die Servietten gebügelt, der Umgang freundlich,

mit Frieden im Herzen und guten Gedanken,

voller Licht, Liedern und Liebe.

Darum sind viele Leute in dieser Zeit besonders angespannt,

sagen so Sachen wie ich gerade diese hier –

und wollen im Grunde doch jene besondere Phase im Jahr gar nicht anders haben:

 

Vertraute Gerüche aus dem verrußten Räuchermännchen,

spezielle Geschmackserlebnisse aus der Lebkuchenschatulle,

und besondere akustische Reize machen in mir hoch die Tür für wohlige Gefühle

und verklärte Gedanken an frühere Lebenszeiten.

 

Vielleicht ist es das, was in mir ganz unbewusst eine wirkliche Be-Sinnung hervorruft.

Denn dafür soll diese Zeit ja eigentlich da sein – Besinnung auf Sinn.

Mehr Geschichten als Geschenke,

Zeit statt Zeug,

Platz im Herz statt Unmengen von Plätzchen.

 

Denn wenn alles voll ist, voller

Dinge und Deko, Gewese und Gewesenem,

wenn alle voll sind, voller Gebäck und Glühwein,

dann müssen wir aufräumen, dann müssen wir ausräumen.

Denn wir hätten sonst keinen Raum in der Herzkammer.

 

Darum muss auch in den nächsten Tagen überhaupt nichts perfekt sein.

Und wir müssen es auch nicht.

 

Gott – so die christliche Botschaft dieser Zeit – will zu uns kommen.

Will uns alle Furcht und alles Fürchten nehmen,

will Heil und Heilung bringen, Achtsamkeit und Wachsamkeit,

dass Frieden sei auf Erden.

In uns, um uns - und durch uns auch.

 

Advent meint:

Gott kommt bei uns an.

Darauf kommt es an.

 

Es gilt das gesprochene Wort.

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