Women's March in Washington
Bild: Gemeinfrei via unsplash.com (Vlad Tchompalov)
Frauen erheben ihre Stimme
100 Jahre Frauenwahlrecht auch in der Kirche
03.03.2019 06:05
Sendung nachlesen:

Eine Frau weiß, dass sie Rechte hat und eine Stimme. Aber das heißt noch nicht, dass frau gehört wird und ihr Recht auch bekommt. Jesus hat diesen uralten Konflikt paradigmatisch erzählt. Seine Zuhörer*innen wussten, wovon er redet:

 

„Schaffe mir Recht“ hat eine Witwe lauthals gefordert. X-Mal hat sie beim Richter ihr Recht eingefordert. Vielleicht hatte man ihr und ihren Kindern die Grundversorgung verweigert, die sie zum Überleben brauchten. Aber sie hat sich nicht mundtot machen lassen und hat schließlich ihr Recht erstritten. (Lukas 18,1-8)

 

2000 Jahre später erheben Frauen wie Greta Thunberg ihre Stimmen und fordern z.B. eine andere Klimapolitik. Und werden dafür – als Frauen - angefeindet.

Luisa Neubauer, eine Umweltaktivistin, erzählt:

„Junge Frauen wie ich machen Konflikte auf mit älteren Herren in Machtpositionen und es ist ziemlich krass, wie patronisierend mit mir gesprochen wird – und das nimmt zu, je lauter und direkter wir werden“. (1) (https://ze.tt/Klima-Aktivistin-Luisa-Neubauer-ich-hoffe/)

 

Frauen haben eine Stimme und müssen doch kämpfen, dass sie gehört werden. Immer neu. Das Frauenwahlrecht ist tatsächlich erst 100 Jahre alt. Bis dahin war es ganz undenkbar, dass Frauen öffentlich eine Stimme haben. Und auch danach hat man sie lange von Entscheidungen ausgeschlossen, indem man ihnen leitende Ämter verweigert hat.

 

Auch in der Kirche: Vielen Theologinnen ging es wie Doris Faulhaber. Ein leitender Kirchenmann hat sie 1930 beschieden:

„Wir haben sie Examen machen lassen…. Eine Stelle für sie haben wir leider nicht. Ordinieren –also zur Pfarrerin berufen - können wir sie deshalb auch nicht.“

 

Ein Kirchenhistoriker bringt es auf den Punkt:

„Galt die Frau bis 1900 als nur beschränkt bildungsfähig, so nach 1900 als nur beschränkt amtsfähig.“ 

 

Frauen haben eine Stimme bei Christen und Juden. Von Anfang an eigentlich. Jedenfalls könnten sie eine haben. Sollten sie eine haben.

Ganz am Anfang der Bibel, im der Schöpfungsgeschichte wird nämlich wunderbar lapidar erzählt: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bild, zum Bilde Gottes schuf er ihn – und schuf sie männlich und weiblich.“( Gen 1,27)

Von Gott wird im Plural geredet: „Lasst uns Menschen machen“. Gott ist vielgestaltig. Wenn wir ihn als Mann denken, dann greift das zu kurz. Eine Frau ist er aber auch nicht. Gott ist vielgestaltig – und Adam, der Mensch, wörtlich, der Erdling, ist es auch. Adam, der Mensch, sie werden männlich und weiblich erschaffen. Vielleicht kann man sagen: Gerade die Differenz macht den Menschen zum Ebenbild Gottes: Männer und Frauen (Intersexuelle sicher auch), Afrikaner und Europäer, Indianer und Asiaten, Kranke und Gesunde, Starke und Schwache – lauter Ebenbilder des vielgestaltigen Gottes. Warum also sollten nur die einen ihre Stimme erheben und an der Gestaltung der Welt mitwirken dürfen?

 

So gibt es in der Bibel auch Spuren von Frauen, die sich zu Wort gemeldet haben. Deborah, eine Richterin und Anführerin im Krieg. Hulda, eine Prophetin. Judith, die den feindlichen König ermordet und damit ihr Volk befreit. Das sind außerordentliche Geschichten. Aber sie werden nur kurz und knapp und am Rande erzählt. Wahrscheinlich, damit sich keine Frau ein Beispiel an diesen Frauen nimmt und ebenfalls ihre Stimme erhebt.

 

Es gibt ein paar wenige Erzählungen über Frauen, die in schwieriger Situation das Richtige tun. Rahab zum Beispiel, die Fremde bei sich aufnimmt, versteckt und schließlich rettet (Jos 2). Und Frauen, die um ihr Recht kämpfen. Tamar zum Beispiel, eine Witwe, die sich mit Schlauheit und List ihre Daseinsberechtigung erkämpft. Genauso Rut, eine Witwe auch sie. Frauen, die keinen Mann hatten, hatten es besonders schwer, gehört zu werden.

 

Und ausgerechnet diese Frauen tauchen dann im Stammbaum von Jesus auf. Insgesamt vier Frauen in einer Liste mit 40 Männern. Genauer gesagt fünf Frauen. Die letzte war seine Mutter Maria. Eine ganz junge Frau, erzählt die Bibel und legt ihr einen Psalm in den Mund, der eine stolze Frau zeigt. Eine, die ihre Stimme erhebt. Sie sagt von sich:

Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.“ (Lk 2, 46-48)

 

Da sieht man, wie Frauen sich damals sehen mussten: als niedrige Magd. Und Maria erlebt – Gott braucht mich. Gerade mich. Er hat große Dinge an mir getan.

Jesus selber hatte ein für seine Zeit ungewöhnliches, entspanntes Verhältnis zu Frauen. In einer Zeit, in der fromme Männer Frauen nicht einmal ansehen sollten, hat er mit ihnen gesprochen. Hat ihnen von Gott erzählt, der gerade auch den Frauen nahe ist. Eine, die jahrelang gebückt und gebeugt war unter der Last ihres Lebens, hat er aufgerichtet (Lk 13, 10ff). Mit einer anderen hat er sich über Gott und die Welt unterhalten und ihr damit geholfen, neu auf Gott zu vertrauen.

 

Später hat der Apostel Paulus - nach seiner Herkunft eher kein Freund der Frauen – an die ersten christlichen Gemeinden in Galatien geschrieben, bei uns:

„Ist nicht Jude noch Grieche, nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau. Denn ihr seid allesamt einer in Christus“. (Gal 3, 28)

 

Also doch wieder wie am Anfang: Gott schuf sie als Mann und Frau - und jetzt: Mann und Frau sind „allesamt einer in Christus“. So soll es sein. So sollte es sein… Keiner und keine muss beim anderen um ihr Recht betteln.

 

 

Sanft klingt dieses Magnificat der Maria. Was für ein Kontrast zum aufrührerischen Ton Marias in der Bibel. Den diese Musik zitiert: „Meine Seele erhebt den Herrn, Gott hat große Dinge an mir getan. Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.“

 

Frauen erheben sich selten in der Kirchengeschichte. Meist werden sie verzärtelt, erniedrigt, leise gestellt. Ein wichtiges Mittel dazu ist: Das biblische Bild, das Mann und Frau gleichgestellt sind, wird übertüncht. Ein Motiv, warum das so sein müsse, kehrt immer wieder. Es heißt: Die Unterordnung der Frauen ist gottgefügt. „Dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein“ (Gen 3, 16) wird als Anweisung Gottes für die Frauen im anderen Schöpfungsbericht der Bibel wiedergegeben. Der Mann stark, die Frau schwach, der Mann öffentlich, mit Stimme und Amt, die Frau verborgen in Haus und Familie. Das gilt Jahrhunderte lang.

 

Kein Wunder, dass Paulus (von Haus aus ein jüdischer Schriftgelehrter) im Brief an die Korinther schreibt: „Die Frauen sollen in der Gemeindeversammlung schweigen… sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.“ (1. Kor 14, 34)

Noch im 19. Jahrhundert ist darum für einen Kirchenmann die Frauenbewegung gefährlicher als eine soziale Revolution.

„Unsere Zeit stellt alles in Frage… Zwischen Sozialismus und Familie - Patriarchalismus möchte man sagen- das ist der …entscheidende Gang in dem großen Zweikampfe unserer Zeit. Die Frauenfrage ist der wichtigste Kampfplatz dieses Zweikampfes, ungleich wichtiger als zum Beispiel das Eigentum.“

 

Oder Ernst Troeltsch, eine ‚der‘ intellektuellen Stimmen in Kirche und Gesellschaft um 1900. Für ihn ist Kirche männlich.

„Das Frauenstimmrecht würde eine sehr bedenkliche Entmännlichung der Kirche bewirken.“

 

Eine Stimme haben in der Kirche und die Macht, eigene Anliegen auch durchzusetzen, das war ans Geschlecht gebunden. Wer sein Anliegen durchsetzen wollte, der brauchte eine Position, ein Amt und musste ein Mann sein.

 

Es gab Gegenstimmen, auch männliche. Aber noch 1958 konnte ein Mitglied der bayrischen Synode sagen, dass Männer und Frauen nicht die gleichen Rechte haben:

„Wir wissen ja alle, … dass das Wesen, die Gaben, die Aufgaben der beiden vollständig voneinander verschieden sind und dass man nicht (vielleicht) von einer Abwertung sprechen darf, wenn man der Frau nicht alles das einräumen will, was man dem Mann nun einmal bestimmungsgemäß eingeräumt hat“ (Synodaler Scharlach, Bayern, 1958)

 

 

Durch die Geschichte hindurch waren es nur ganz vereinzelt Frauen, die außerhalb ihrer Hauswirtschaft die Stimme erhoben haben. Johanna von Orleans fällt mir ein, Elisabeth I von England, die gelehrte Ordensfrau Hildegard von Bingen…

 

Im evangelischen Bereich wird immer wieder Katharina von Bora genannt, die Ehefrau Martin Luthers. Sie hat viel für die Reformation getan, indem sie ihrem Mann mit tüchtiger Hauswirtschaft den Rücken frei gehalten hat. Ihre Stimme erhoben hat sie nicht. Aber immerhin: Anscheinend hat sie kluge Fragen gestellt, die das Denken ihres Mannes weitergebracht haben. So, wie man das von einer Frau erwartet hat.

 

Die erste Frau in der evangelischen Kirche, von der man weiß, dass sie öffentlich geredet und geschrieben hat, war Katharina Zell, die Ehefrau des Straßburger Reformators Matthäus Zell. Auch sie kümmerte sich um Kranke, Arme, Leidtragende und Gefangene. Das Münsterpfarrhaus hat sie zu einer Herberge für Notleidende und Schutzsuchende gemacht.

Aber sie hat auch reformatorische Schriften verfasst und Briefe geschrieben. Da hat sie ausgiebig mit biblischen Beispielen und Frauengestalten argumentiert. Sie las die Bibel aus der Perspektive einer Frau und rechtfertigte ihr eigenes Handeln immer wieder mit dem Auftreten und der Rolle von Frauen in der Bibel. Sie setzte sich mit dem biblischen Schweigegebot für Frauen auseinander und verteidigte ihre öffentlichen Auftritte unter Berufung auf die Geschichte von Zacharias und Elisabeth, auf die Auferstehungszeugin Maria Magdalena oder die Prophetin Hannah.

Katharina Zell hat sogar öffentlich gepredigt, bei der Beerdigung ihres Mannes 1548 zum Beispiel und bei der Bestattung von Täuferfrauen, denen die evangelischen Prediger eine christliche Beerdigung verweigert haben.

 

Aber das blieben einzelne Frauen, von denen man bis heute weiß. Erst 350 Jahre später, 1891, veröffentlichte die Schriftstellerin und Pfarrhaushälterin Elisabeth Malo in der „Christlichen Welt“ einen Aufsatz. Sie leitete darin das kirchliche Stimmrecht für Frauen aus dem allgemeinen Priestertum der Gläubigen her. Aber damit war sie damals ihrer Zeit allzu weit voraus. Der Aufsatz verhallte ohne Reaktionen hervorzurufen. Elisabeth Malos Ideen wurden schlicht totgeschwiegen.

Immerhin: 1895 hält Elisabeth Gnauck-Kühne als erste Frau den Hauptvortrag beim evangelisch-sozialen Kongress; Damit durchbrach sie als erste das sogenannte paulinische Verdikt, dass die Frau in der Gemeinde zu schweigen habe. Jedenfalls das wurde damals vielfach in der Presse vermerkt.

Auch in der Kirche haben sich Männer für die Rechte der Frauen eingesetzt. Sehr vehement und mit theologischen Argumenten z.B. der deutschnationale Berliner Hofprediger Adolf Stöcker. 1899 verfasste er Leitsätze zur Inneren Mission, darin forderte er die Beschränkung des Schweigegebots für Frauen auf die „sakrale Sphäre“ und die Beschränkung der „Unterordnung der Frau unter den Mann auf die Ehe“: so wollte er das Potential der kirchentreuen Frauen für ehrenamtliche Sozialarbeit gewinnen, um die sozialen Missstände am Ende des 19. Jahrhunderts abzumildern. In der Kirche hatte man begriffen: Der Dienst der Frauen war nur mehr zu kriegen, wenn man ihnen auch Mitsprache ermöglichte.

 

 

In der Weimarer Republik erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. In ihrer ersten Rede im Reichstag sagte die Sozialdemokratin Marie Juchacz am 19.2.1919:

„Ich möchte hier feststellen und glaube damit im Einverständnis vieler zu sprechen, dass wir deutschen Frauen dieser Regierung nicht etwa in dem althergebrachten Sinne Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“

 

„Schaffe mir Recht“ hatte die Witwe gefordert und war damit ihrem Richter auf die Nerven gegangen. So hatte es Jesus erzählt. Bis 1919 hat es gedauert, bis die Frauen ihr Recht bekommen haben und öffentlich mitberaten und mitentscheiden durften.

 

In der evangelischen Kirche war es dann endlich auch so weit: 1919/1920 wurde in den ersten Landeskirchen das Frauenwahlrecht zu Synoden und Kirchengemeinderäten eingeführt; allerdings nicht überall. In der letzten deutschen Landeskirche wurde das Frauenwahlrecht erst 1967 eingeführt.

 

Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Frauenwahlrecht in der evangelischen Kirche weitgehend selbstverständlich. Allerdings hat Josef Goebbels in einer Art Rückwärtsrolle in der Zeit des Nationalsozialismus befunden:

„Die deutschen Frauen wollen[…] in der Hauptsache Gattin und Mutter, sie wollen nicht Genossin sein, wie die roten Volksbeglücker es sich und ihnen einzureden versuchen. Sie haben keine Sehnsucht nach der Fabrik, keine Sehnsucht nach dem Büro und auch keine Sehnsucht nach dem Parlament.“

 

1949 wurde dann aber die Gleichberechtigung von Frauen in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen und auch in der ersten Verfassung der DDR wurde sie verankert.

 

In den evangelischen Kirchen gibt es inzwischen in den Kirchengemeinderäten durchschnittlich 40% gewählte Frauen, in der EKD-Synode sind es seit 2015 48%. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern in diesen Wahlämtern ist also nahezu ausgeglichen. Das ist vielleicht auch kein Wunder, sind es doch in der Regel weit mehr Frauen, die aktiv sind in den Gemeinden und dann auch zur Wahl gehen.

 

Die Ordination von Frauen ins Pfarramt ist allerdings erst seit 1968 möglich. Bis heute gibt es ablehnende Stimmen. Man beruft sich vor allem auf eine Stelle aus dem 2. Timotheusbrief:

"Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre.“ (1.Tim 2,12)

 

Aber kann man wirklich eine einzelne Schriftstelle als Offenbarung Gottes heranziehen? Die Offenbarung Gottes ist nach christlichem Bekenntnis Jesus Christus selbst. Und für den waren Männer und Frauen gleichberechtigt.

 

 

Seit 1968 werden in den evangelischen Kirchen Frauen für das Pfarramt ordiniert. Damit war endlich klar, Frauen und Männer sind gleichrangig, gleichgestellt, haben gleiche Rechte. Den Frauen ihre öffentliche Stimme vorzuenthalten, ist Unrecht.

 

Inzwischen sind mehr als 1/3 der Pfarrstellen (37%) mit Frauen besetzt. Auf der mittleren Ebene der Superintendenten und Dekane gibt es deutschlandweit 21% Frauen, die Zahl der Bischöfinnen und Kirchenpräsidentinnen kann man immer noch an einer Hand abzählen.

 

Vielfach traut man Frauen Leitungsämter nicht zu. „Glauben Sie, dass Sie das schaffen mit Familie und Kindern?“ werden Frauen noch immer – durchaus besorgt und wohlmeinend – gefragt, wenn sie sich um ein Leitungsamt in der Kirche bewerben. Es ist ein Klischee und stimmt trotzdem: Männer werden das nicht gefragt.

 

Außerdem unterstellt man Frauen nach wie vor oft, sie könnten nur im kommunikativen Stil leiten. Das ist eine Sichtweise, die Frauen eine Zeit lang mit befördert haben, als sie herausgestellt haben, ihr Führungsstil sei anders als der der Männer. Selbst wo das stimmt, bedeutet das nicht, ihnen fehle die nötige Durchsetzungsfähigkeit und Festigkeit für eine Leitungsposition. Die alten Vorstellungen von Weiblichkeit sind noch immer in vielen Köpfen – und danach scheinen Frauen weniger geeignet für Leitungsaufgaben.

 

Schaffe mir Recht! Hat die Witwe aus der biblischen Geschichte gefordert.

Was sie damals eigentlich konkret wollte, geht aus der Geschichte nicht hervor. Schaffe mir Recht. Heute heißt das für Frauen: Gleichberechtigung, geteilte Aufgaben und geteilte Macht. 51 Prozent der Bevölkerung sind Frauen, in der Kirche sind deutlich mehr Frauen aktiv als Männer. Deshalb müssen Frauen nicht nur ihre Stimme erheben, sondern auch die Möglichkeit haben, ihre Anliegen durchzusetzen.

 

Was aber kann man tun damit die Frauen nicht nur ihr Recht bekommen, sondern es auch wahrnehmen können?

 

In Brandenburg will man bei den nächsten Landtagswahlen erstmals versuchen, paritätische Wahllisten aufzustellen. Immer ein Mann und eine Frau abwechselnd. Angelika Weigt-Blätgen, die stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland hat dazu im Januar dieses Jahres gesagt:

 

„Um eine faire, gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an politischen Entscheidungen zu gewährleisten, brauchen wir Parität. Das heißt: Wir brauchen ein neues Wahlgesetz, das alle Parteien verpflichtet, ihre Wahllisten abwechselnd und damit paritätisch mit einer Frau und einem Mann zu besetzen. Dafür treten wir als evangelische Frauen ein.“

 

Ich denke, in der Kirche sollte das doch möglich sein. Wozu soll das gut sein?, fragen manche. Was ist der besondere Beitrag der Frauen? Nun, sie sind die Hälfte der Bevölkerung; sie können und sollen für sich selber sprechen, für ihre Kinder, ihre Familien, ihre Arbeitsbereiche. Ist das nicht genug als Argument? Und weitere starke Argumente liefert die Erfahrung: Dort nämlich wo die Balance stimmt. Nur gemeinsam findet man Lösungen, die für alle gut sind und gerecht.

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Musik dieser Sendung:

  1. The march of the women, Eiddwen Harrhy, British Composers A Celebration
  2. Meine Seele erhebt den Herrn, Rene Jacobs – Basler Madrigalisten, Italian Sacred Music
  3. Raus mit den Männern aus dem Reichstag, Maegie Koreen, Dann wackelt die Wand – Hommage an C Waldoff
  4. God put your hand on me, Carmel, Set me free
  5. Talking ‘bout a revolution, Tracy Chapman, Tracy Chapman