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Sendung zum Nachlesen
Der Morgen graut. Die Nacht ist vorüber. Sieben frustrierte Männer sitzen in einem Boot und starren freudlos vor sich hin. Es sind Fischer, die einen guten Fang machen wollten. Nicht einen einzigen Fisch haben sie gefangen. Da entdecken sie am nahen Ufer einen Mann. Die Fischer erkennen ihn nicht, aber er scheint sie zu kennen. „Habt ihr nichts zu essen?“ fragt er. Nein, haben sie nicht. Da gibt der Mann am Ufer einen kuriosen Rat. „Werft doch einmal das Netz auf der anderen, der rechten Seite des Bootes aus!“ Der Mann scheint nichts von der Fischerei zu verstehen. Zum Ersten ist es schon viel zu hell, um auf einen akzeptablen Fang zu hoffen; zweitens: Warum sollen auf der einen Seite des Bootes Fische sein, auf der anderen aber nicht? Nun, den Männern ist das alles jetzt sowieso egal. Sie probieren es also allen guten Regeln zum Trotz aus und werfen ihre Netze an der anderen Seite ins Wasser. Und das Unglaubliche geschieht: Die Netze sind voll von Fischen, so dass die Fischer sie nicht an Bord ziehen können. Überrascht schauen sie zum Ufer: Ja, da steht er noch, der seltsame Mann. Einer von ihnen mit Namen Johannes erkennt ihn. Es ist der auferstandene Jesus Christus. Nun gibt es kein Halten mehr. Petrus springt ins Wasser und erreicht schwimmend das Land. Die anderen Jünger kommen mit dem Boot nach, die übervollen Netze hinter sich herschleppend. Jesus hat ein kleines Feuer gemacht und brät ein paar Fische. Eine gemeinsame Mahlzeit mit Fisch und Brot folgt. Damit speist er mehr als die hungrigen Mägen. Er sättigt die zermürbten, erschöpften Seelen. Er tut dies nicht nur für die sieben Männer mit ihren Fischen. Keine Nacht der Erde muss ohne die Hoffnung bleiben: Am Ufer steht Jesus und sättigt die verzweifelte Seele. Es wird wohl weiterhin Nächte geben, undurchdringlich und ohne Licht. Doch am Ende steht der, der von sich sagt, er sei das Licht der Welt. Der Theologe und Schriftsteller Jochen Klepper hat dies in einem Lied so formuliert: „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“ Der Morgenstern Jochen Kleppers ist identisch mit dem Jesus am Ufer. Das alles soll nun nicht Nöte kaschieren, die alles Hoffen scheinbar so sinnlos machen. Aber in allen Finsternissen dieser Welt und dieser Zeit darf man wissen: Am Ufer steht Jesus.
Es gilt das gesprochene Wort.