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Das Schönste an Advent und Weihnachten ist für mich immer diese eine, kleine Hoffnung. Es gibt auch sonst viel Schönes in dieser Zeit. Die Lichter und Kerzen, das Glitzern und die Geschenke, das feine Essen. Oder dass manche gerne für sich sind, fern aller Unruhe, und einfach nur Musik hören wollen und stille sein. Das alles mag ich auch. Manchmal treffe ich mich gerne mit anderen, manchmal bleibe lieber alleine. Aber das Schönste an Advent und Weihnachten ist für mich doch immer wieder diese eine, kleine Hoffnung: Vielleicht ist die Welt doch nicht alles; vielleicht gibt es ja manchmal wirklich so ein Eingreifen des Himmels in mein Leben. Damit etwas Schweres leichter wird und etwas Trauriges freundlicher.
So war das ja damals; eigentlich bei allen in dem Dörfchen Bethlehem. Maria, die Mutter von Jesus, machte sich große Sorgen - aber dann war da ihr Josef, der sich um alles Nötige kümmerte. Die Hirten dämmerten eher vor sich hin - aber dann kam der Engel und brachte ihnen die gute Nachricht, dass Gott sie wertvoll findet. Und erst die Könige, die stolzen Herren - sie gingen vor dem Kind sogar auf die Knie und teilten ihren Besitz. Bei allen war der Himmel im Spiel. Leise und hoffnungsvoll.
Das ist für mich das Schönste an Weihnachten: die kleine Hoffnung, dass der Himmel mich mag, wie ich bin. Dass Gott zur Welt kommt und überhaupt nicht fragt, ob die Menschen wohl gut genug sind dafür. Gott kommt - und alle, zu denen er kommt, sind ihm wichtig und recht: Maria und Josef, die Hirten, die Könige. Niemand wird geprüft, ob er oder sie wohl würdig sind. Alle sind Gott recht. Ich darf sein, der ich bin. Aber - ich muss nicht so bleiben, wie ich bin. Ich kann auch versöhnlicher werden zu anderen; ich darf auch freundlicher werden. Ich kann Menschen so anschauen lernen, als seien sie nicht meine Gegner, sondern wie meine Geschwister. Das macht mein Leben etwas liebevoller. Wie immer, wenn der Himmel in mein Leben eingreift. Dann kommt Liebe ins Leben. Damit Schweres etwas leichter werden kann - und Trauriges etwas freundlicher.
Es gilt das gesprochene Wort.