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Sendung zum Nachlesen
Mit dem Rad fahre ich in Potsdam durch den Park Sanssouci mit seinen Schlössern. Weiter geht es zum Havelufer in Richtung der Stadt Werder. Ich fahre durch weite Felder und Wälder. Hier kann ich Ruhe schöpfen vom Alltag. Zeit der Besinnung.
Ich biege um eine Kurve. Vor mir liegt eine Kaserne, die Henning-von Treskow-Kaserne. Hier befindet sich das Einsatzführungskommando, das die Auslandseinsätze der Bundeswehr steuert.
Ich radele zu einem Hain am Rande des Kasernengeländes. Wald der Erinnerung heißt er. Die großen Bäume bilden quasi ein schützendes Dach für den Besucher. Vögel zwitschern, Sonnenstrahlen scheinen durch die Blätter.
Ein Ort der Besinnung und der Erinnerung inmitten wunderbarer Natur. Ein Weg zwischen den Bäumen führt mich vorbei an mannshohen Stelen. Ich lese Namen von Soldatinnen und Soldaten. Menschen, die während ihres Bundeswehreinsatzes im Ausland ums Leben gekommen sind. Manche durch einen Unfall, andere im Gefecht, einige durch Suizid.
An manche Namen erinnere ich mich. Ich habe sie gekannt, habe sie als Militärseelsorger im Einsatz begleitet, mit den Angehörigen gesprochen, habe die Trauerfeiern gestaltet. Erinnerungen, die mich wohl nie mehr loslassen.
Die meisten von ihnen waren noch nicht alt. Viele unter 30. Manche hatten gerade geheiratet, eine Familie gegründet. Einige hatten schon Pläne geschmiedet für einen großen Umzug und einen Neustart. "Nur noch dieser eine Einsatz!" Es sollte für sie der letzte sein.
Um die Stelen herum gibt es Gedenksteine. Ursprünglich standen sie in den Einsatzgebieten: in Rajlovac, Kabul, Masar-i-Sharif, Kundus, Prizren. An manchen Steinen habe ich schon gestanden. Zum Gebet, zum Gedenken an die Gefallenen in Bosnien und Herzegowina, in Afghanistan, im Kosovo.
Jedes Mal, wenn ich den Wald der Erinnerung besuche, habe ich vor Augen, was es bedeutet kann, wenn Menschen in den Auslandseinsatz gehen. Sie riskieren ihr Leben. An diesem Ort fühle ich mich den Toten verbunden, besonders jenen, die ich als Militärpfarrer begleitet habe.
Neben den Stelen und Gedenksteinen gibt es weitere Zeichen der Erinnerung. An einzelnen Bäumen entdecke ich Gedenkplaketten, Kerzen, Kuscheltiere. Die Angehörigen und Kameraden der Getöteten haben sie unter den Baum gelegt.
Wenn ich diesen Wald der Erinnerung besuche, empfinde ich nicht nur Schmerz, sondern auch Trost. Denn ich entdecke, ich bin mit meiner Trauer nicht alleine. Ich spüre unter diesen hohen Bäumen, dass uns auch im tiefsten Leid Gott begleitet, der Himmel und Erde geschaffen hat.
Mit dem Rad fahre ich in Potsdam durch den Park Sanssouci mit seinen Schlössern. Weiter geht es zum Havelufer in Richtung der Stadt Werder. Ich fahre durch weite Felder und Wälder. Hier kann ich Ruhe schöpfen vom Alltag. Zeit der Besinnung.
Ich biege um eine Kurve. Vor mir liegt eine Kaserne, die Henning-von Treskow-Kaserne. Hier befindet sich das Einsatzführungskommando, das die Auslandseinsätze der Bundeswehr steuert.
Ich radele zu einem Hain am Rande des Kasernengeländes. Wald der Erinnerung heißt er. Die großen Bäume bilden quasi ein schützendes Dach für den Besucher. Vögel zwitschern, Sonnenstrahlen scheinen durch die Blätter.
Ein Ort der Besinnung und der Erinnerung inmitten wunderbarer Natur. Ein Weg zwischen den Bäumen führt mich vorbei an mannshohen Stelen. Ich lese Namen von Soldatinnen und Soldaten. Menschen, die während ihres Bundeswehreinsatzes im Ausland ums Leben gekommen sind. Manche durch einen Unfall, andere im Gefecht, einige durch Suizid.
An manche Namen erinnere ich mich. Ich habe sie gekannt, habe sie als Militärseelsorger im Einsatz begleitet, mit den Angehörigen gesprochen, habe die Trauerfeiern gestaltet. Erinnerungen, die mich wohl nie mehr loslassen.
Die meisten von ihnen waren noch nicht alt. Viele unter 30. Manche hatten gerade geheiratet, eine Familie gegründet. Einige hatten schon Pläne geschmiedet für einen großen Umzug und einen Neustart. "Nur noch dieser eine Einsatz!" Es sollte für sie der letzte sein.
Um die Stelen herum gibt es Gedenksteine. Ursprünglich standen sie in den Einsatzgebieten: in Rajlovac, Kabul, Masar-i-Sharif, Kundus, Prizren. An manchen Steinen habe ich schon gestanden. Zum Gebet, zum Gedenken an die Gefallenen in Bosnien und Herzegowina, in Afghanistan, im Kosovo.
Jedes Mal, wenn ich den Wald der Erinnerung besuche, habe ich vor Augen, was es bedeutet kann, wenn Menschen in den Auslandseinsatz gehen. Sie riskieren ihr Leben. An diesem Ort fühle ich mich den Toten verbunden, besonders jenen, die ich als Militärpfarrer begleitet habe.
Neben den Stelen und Gedenksteinen gibt es weitere Zeichen der Erinnerung. An einzelnen Bäumen entdecke ich Gedenkplaketten, Kerzen, Kuscheltiere. Die Angehörigen und Kameraden der Getöteten haben sie unter den Baum gelegt.
Wenn ich diesen Wald der Erinnerung besuche, empfinde ich nicht nur Schmerz, sondern auch Trost. Denn ich entdecke, ich bin mit meiner Trauer nicht alleine. Ich spüre unter diesen hohen Bäumen, dass uns auch im tiefsten Leid Gott begleitet, der Himmel und Erde geschaffen hat.
Es gilt das gesprochene Wort.