Früchte des Geistes – Freiheit zum eigenen Handeln

Wort zum Tage
Früchte des Geistes – Freiheit zum eigenen Handeln
17.09.2015 - 06:23
25.06.2015
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh

Verändert der Glaube einen Menschen? Vor allem: verändert er sein Verhalten?

Ja! sagt der Apostel Paulus. Mit dem Glauben ändert sich die Einstellung zum Leben. Wer weiß, dass dieses Leben nur ein Teil des Ganzen ist und dass wir mit Gottes Macht und Hilfe rechnen können, wird bewusster und aufmerksamer leben; und wird vor allem möglichst all die Dinge lassen, die anderen Menschen oder ihm selbst schaden.

Mit dem Glauben zieht ein anderer Geist in den Menschen ein, seine Gedanken werden weiter.

 

Wie das gehen kann? Für mich ist das zum Beispiel im Gebet so. Schon ein Stoßgebet wie „Oh Gott, schenke mir Geduld!“ oder „Christus, füll mein Herz mit Frieden!“ verändert die Richtung meiner Gedanken und die inneren Bilder. Gerade in Krisen und Konfliktsituationen kann ich so aussteigen aus dem Gedankenkarussell. Mit der Bitte um Frieden spüre ich für einen Augenblick auch Frieden und kann über das, was mich gerade bewegt, neu nachdenken. Ein neuer Geist zieht ein und ermöglicht mir, mich neu auszurichten.

 

Der Glaube verändert  Menschen, weil sich ihr Denken verändert. Einem Menschen, der mit Gott in seinem Leben rechnet, wird das immer wieder zugesagt: „Gott liebt alle Menschen und Gott liebt auch dich.“ Wo ein Mensch das tief in seinem Herzen spürt, verändert sich sein Denken und seine Geisteshaltung anderen gegenüber.

Für Paulus ist das wie ein guter Boden, auf dem reichlich Frucht wachsen kann. Im Galaterbrief spricht er von den „Früchten des Geistes“: Sie sind: „Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Güte und Großzügigkeit, Treue, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung.“ (Galater 5,22+23)

Große Worte und ein hoher Anspruch! Und dennoch: Für mich ist das ein Wachstumsprozess. Wenn ich Gott darum bitte, dass er mein Herz mit Liebe füllt, kann ich sie schon spüren und verändere so, mit Liebe im Herzen, meinen Blick auf die Welt – und ganz sicher meine Weise, der einen oder dem anderen zu begegnen.

Welche Haltung ich mir auch immer für heute vornehme: Geduld, Güte, Großzügigkeit, Freundlichkeit, Respekt … Allein der Gedanke daran wird meine Weise verändern, diesen Tag zu gestalten. Und Gott – so hoffe ich – wird mitgehen und mich unterstützen.

25.06.2015
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh