gemeinfrei via unsplash / Matthias Neufeld
Glaubensstrauß
Blüten und Bedeutung
02.05.2025 06:20

Löwenzahn, Osterglocke, Pfingstrose – für welche Qualität von Glauben könnten Blumen stehen?

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Die ersten Blumen zieren schon seit vielen Wochen die Wiesen mit ihren kräftigen Farben. Ich staune jeden Frühling darüber. Ich sehe im Park die Blüten an den Büschen und am Wegesrand, und ich frage mich: Wenn mein Glaube ein Strauß Blumen wäre, welche Blumen wären wohl darin?

Der Weg ist gesäumt von Hahnenfuß und einigen späten Krokussen. Sie gehörten zu den ersten, die in diesem Frühjahr, als es noch kalt und dunkel war, ihre Knospen geöffnet haben.  Sie würden beide einen Platz in meinem Strauß erhalten. Sie erinnern mich mit ihren lebensbejahenden Farben an das Gefühl von Hoffnung und Leichtigkeit. Daran, dass die Lebenskraft der Schöpfung auch den kalten Zeiten trotzt.   

Definitiv wären auch Tulpen in dem Strauß: Sie stehen für den Neuanfang. Und Osterglocken natürlich: Sie symbolisieren die Auferstehung und das Leben. Ich glaube: Jesus Christus ist vom Tod auferstanden, damit wir leben.

Löwenzahn kämpft sich durch einen kleinen Spalt im Asphalt und streckt seinen Blütenkopf in den Himmel. Löwenzahn wäre ganz gewiss in meinem Glaubens-Strauß! Denn diese Kraft finde ich auch in meinem Glauben: nicht aufgeben, sondern durchhalten, auch nach dem kleinsten Lichtblick streben.

In den Strauß meines Glaubens wäre auch ein Zweig vom Tränenden Herz, weil ich bei dem Leid in der Welt manchmal tiefe Trauer und Zweifel habe.

Leben ist zart und zerbrechlich. Daran erinnern in meinem Strauß die roten Mohnblumen. So kraftvoll wie ihr rot ist, so zart sind ihre Blüten. So kraftvoll und doch so zart blüht das Leben. So verletzlich stehe ich vor Gott.

In die Mitte des Straußes platziere eine große Pfingstrose. Sie symbolisiert für mich Gottes unendliche Liebe. Und umringt wäre die Rose von einem Bündel Vergissmeinnicht. Weil ich immer daran denken will: Die Liebe ist die größte unter ihnen.

Es macht Freude, in Gedanken diese Blumen zu sammeln und sie zu einem Glaubensstrauß zu binden. Aber noch schöner sind sie draußen, wo sie wachsen und gedeihen können. Mein Glaube ist eine ganze Blumenwiese! Auf der ich wandeln und verweilen kann und dem Frieden für einen Augenblick ganz nah bin.

Die Blüten sind das, was man von meinem Glauben nach außen sieht. Darunter gibt es mehr: den Boden, auf dem mein Glaube wächst. Seine Wurzeln, die immer tiefer reichen, sich verzweigen und verflechten zu einem großen, sicheren Netz.

Es gilt das gesprochene Wort.

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