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Ich sitze auf einer Bank im Stadtpark und beobachte, wie einige Spatzen in einer großen Pfütze baden. Sie plustern sich auf, planschen und wirbeln das Wasser hoch. Sie flattern aufgeregt hin und her. Auf ihren Federn glitzern die kleinen Wassertropfen, in denen sich das Sonnenlicht bricht. Ich atme tief ein: Endlich März! Die Sonne hat nun schon so viel Kraft. Die Tage werden länger, grüner und wärmer, und ich weiß, die dunkelsten Monate habe ich hinter mir.
Ich liebe den Winter mit seiner Ruhe und dem weißen, wattigen Schnee und dem kristallklaren Himmel an hellen Wintertagen. Aber gerade in Berlin kann der Winter herausfordernd sein. Ein eisiger Wind fegt oft durch die Straßen. Der Schnee schmilzt schnell zu grauem Matsch und verstärkt die Tristesse und Dunkelheit, die sich an vielen Ecken der Stadt finden.
Sicherlich kommt man auch mit wenig Licht aus. Die Menschen in den Polargebieten beweisen es: Tage ohne direktes Sonnenlicht während der Polarnacht. Und dennoch brauchen wir das Licht. Pflanzen brauchen das Licht für die Photosynthese, um wachsen zu können. Wir Menschen brauchen das Sonnenlicht für unseren Stoffwechsel, um wichtige Vitamine aufzunehmen. Licht macht uns wach und sorgt im Kontrast zum Dunkel für einen Tag-Nacht-Rhythmus.
Gerade aus diesem Kontrast zur Dunkelheit wurde das Licht zu einem starken Symbol für das Leben überhaupt und für Hoffnung. In vielen Religionen spielt es eine zentrale Rolle bei religiösen Festen, mit Kerzen, die angezündet werden. Das Licht wird auch als Metapher für das Göttliche verwendet. Ein Vers aus der Bibel beschreibt es für das Christentum so: "Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8,12)
Ich halte mein Gesicht in die Märzsonne und denke: Es gibt viele Quellen des Lichts in meinem Leben. Ich glaube daran, dass Gott Licht in meine Welt bringt und mich auch durch dunkle Zeiten leitet. Und dann denke ich an die anderen Lichtquellen in meinem Leben: ein herzliches Lachen, eine freundliche Geste, Familie und Freund*innen wenn ich merke, ich bin nicht allein. Es fühlt sich an wie dieser tiefe Seufzer bei den ersten Sonnenstrahlen nach einem langen Winter, wenn ich spüre, jemand ist da, Hoffnung ist da, Gott ist da.
Es gilt das gesprochene Wort.