Im Sommer lässt sich ahnen, was man in einigen Wochen ernten kann. Das Wachsen und Reifen steht bei Jesus für die Frage: Woher bekomme ich Kraft?
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Sommerzeit, Gartenzeit. Mein Rosenbeet ist eine einzige Freude, der Lavendel und die Katzenminze dazwischen: ein Fest. Erdbeeren sind schon abgeerntet, aber Johannisbeeren reifen nach. Und die kleinen Birnen lassen ahnen: Es wird eine schöne Ernte geben im Spätsommer.
Der Dichter Paul Gerhardt hat sich mit seinem Sommerlied in die Herzen der Leute geschrieben: "Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit… Schau an der schönen Gärten Zier…" Und dann dichtet er einen Rausch an Farben und Lebenslust.
Am Ende nimmt sein Sommerlied eine bezaubernde geistliche Wendung. So wie Gott die Natur beschenkt mit Segen, so dass alles prächtig gedeiht, so möge Gottes Geist auch unsere Seelen segnen: "Gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spät viel Glaubensfrüchte ziehe."
Von Glaubensfrüchten hat Christus gesprochen mit einem Vergleich von dem Weinstock und den Reben. Es geht dabei um diese untrennbare Verbundenheit zwischen dem Stamm, gut verwurzelt, und den einzelnen Weinreben, an denen die Trauben wachsen und reifen. Glaubensfrüchte sind gemeint, und woher sie ihre Kraft erhalten. Christus sagt seinen Jüngerinnen und Jüngern: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, bringt viel Frucht."
Ist schon klar: Wenn in meinem Leben Glaubensfrüchte wachsen dürfen, dann ist es nicht das Ergebnis meiner eigenen Strategie. Es ist ein Geschenk, wenn ich in das Leben Vertrauen habe und in Gott. Oder, wie Paul Gerhardt sagt, es ist Gnade. "Gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe."
Dankbar bin ich dafür, so wie ich die Johannisbeeren einsammle und mich einfach daran freue. Wer zu Christus gehört, lebt an der Quelle des Segens. Und selbst dann, wenn die Lebenskräfte schwächer werden mit den Jahren, bleibt die Verbundenheit mit einer inneren Kraft, die Seelensommer auch in die dunklen Zeiten hineinträgt.
Darum bitte ich jeden Tag neu: "Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe."
Es gilt das gesprochene Wort.
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