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Schöpfungszeit
Wenn der September kreativ wird
19.09.2025 06:20

Septemberlicht macht alles weicher. Bäume bereiten sich aufs Loslassen vor. Ein guter Monat, um die Natur besonders wahrzunehmen und die eigene schöpferische Kraft zu entdecken. Die fängt schon mit kreativen Worten an.

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Schöpfungszeit. So nennen die evangelische, die katholische und die orthodoxe Kirche den September. Der September ist ein Monat zwischen Spätsommer und Frühherbst mit Ernte und Weinlese, mit kühlen Temperaturen am Morgen, aber immer noch einigen Stunden voller Sommer im Lauf des Tages. Und mit diesem Septemberlicht. Die Sonne steht tiefer und taucht die Welt in Gold. Alle Dinge wirken sanfter, weicher.

Schöpfungszeit. In diesem Übergangsmonat zwischen den Jahreszeiten beobachte ich besonders intensiv, wie die Natur sich wandelt von eben noch kräftigem Grün hin zu den vielen Farben des Herbstes. Bis die Bäume ihre Blätter loslassen und die Pflanzenwelt sich ins Innere zurückzieht, um den Winter zu überstehen.

Im September als Schöpfungszeit machen sich viele Christinnen und Christen bewusst: Wir Menschen sind ein Teil dieser Schöpfung. Wir sind hineingestellt und hineinverwoben in das Wachsen und Vergehen, in das Frucht-Bringen und das Loslassen. Wir sind Mitgeschöpfe. Wer daran glaubt, vertraut darauf: Gott ist der Herr der Schöpfung, nicht wir.

Von Gott kommt alle schöpferische Energie. Und die macht uns kreativ, so dass wir viel erreichen. Das fängt bei der Sprache an. Worte können schöpferisch sein. Sie können Lebensenergie freisetzen und Schaffenskraft wecken. Ich bin darum jetzt im September auf der Suche nach solchen kreativen Worten. Ich habe in meinem Freundeskreis gefragt: Was sind schöpferische Worte für euch?

Eine Freundin hat mir geschrieben: "Du musst mit allem rechnen, auch mit dem Schönsten." Der Satz gefällt mir. Er stärkt den Optimismus, dass nicht alles nur den Bach runtergeht. Der Satz rechnet mit der Möglichkeit: Es kann überraschend gut werden.

Eine andere Freundin hat mir drei Wörter geschrieben, die ihre Kreativität wecken: "Ich bin"; "Danke". Sie sagt: "Abends vor dem Einschlafen spiele ich damit ABC: Nach ‚Ich bin‘ setze ich ein Adjektiv mit A. Zum Beispiel: Ich bin achtsam. Und nach ‚Danke‘ etwas mit A, wofür ich dankbar bin. Danke für jeden Atemzug, der mich am Leben hält. Und danach schaue ich, was mir zum nächsten Buchstaben einfällt, bis ich eingeschlafen bin."

Ich probiere das mal aus für diesen Freitagmorgen mit dem Buchstaben F. "Ich bin ein froher Mensch." Meistens jedenfalls. Und: "Danke, Gott, es ist Freitag!"

Es gilt das gesprochene Wort.

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