Göttlicher Rausch

Göttlicher Rausch
Göttlicher Rausch
Nicht nur Milch und Honig
06.10.2019 - 07:05
13.06.2019
Björn Raddatz
Über die Sendung:

„Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott.“ Das kann man von vielen Dingen sagen. Und nicht zuletzt auch vom Bier. Eine archäologische Spurensuche am Erntedanktag.

Der "Feiertag" im DLF zum Nachhören und Nachlesen.

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Dem Volk Israel wurde von Gott ein Land verheißen, in dem Milch und Honig fließen. Archäologen haben herausgefunden: Es floss offenbar auch Bier. Die weltweit älteste bekannte Brauerei befand sich wohl im gelobten Land. Wir gehen also am Erntedank-Morgen zeitlich zurück - ein paar Jahrtausende. Zunächst in die Geschichte des Volkes Israel - und dann insbesondere in die Geschichte des Bieres.

Nur am Rande: Ich nenne das ein gut evangelisches Interesse: Der Reformator Martin Luther soll gesagt haben: „Wer kein Bier hat, hat gar nichts zu trinken!“

 

 

In der Bibel im Alten Testament gibt es zwei Geschichten, die sich in einem entscheidenden Punkt ähneln. Einmal die von Abraham, dann die von Mose. Beiden Männern wird Land versprochen. Gutes Land; viel Land. In der Abraham-Erzählung klingt das so:

An dem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben, von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom Euphrat: die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter, die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.

(Gen 15, 18-21)


Aber es kommt zwischenzeitlich anders: Die Nachkommen Abrahams werden als Zwangsarbeiter nach Ägypten verschleppt und fristen ihr Dasein weitab von dem Land, das Gott Abraham versprochen hatte. Da, so erzählt es die Bibel, tritt Mose auf den Plan. Episch wird nun berichtet, wie das Volk Israel aus der Fremdherrschaft in Ägypten flieht und sich auf den Weg macht in ein Land, in dem angeblich Milch und Honig fließen. Gott zeigt den Weg und führt das Volk.

Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

(Ex 3, 7-8)

 

Die biblischen Erzählungen sind keine exakte Geschichtsschreibung, keine Quellentexte, mit denen man 1:1 historisch umgehen könnte. Aber: Auch in den Überlieferungen, die sich Generationen am Lagerfeuer erzählt haben, bevor sie aufgeschrieben wurden, steckt noch eine Menge historische Information. Die Geschichten spielen nicht im luftleeren Raum, sie sind in eine Zeit und einen Ort eingebettet.

 

Wir befinden uns im fruchtbaren Halbmond, rund 1.000 bis 1.500 Jahre vor Christi Geburt. Am Nil, an Euphrat und Tigris sind bereits Hochkulturen entstanden. An den Rändern des fruchtbaren Landes gibt es – wie auch heute noch - heiße Wüsten und etwas kargere Landstriche. Die Israeliten waren sicher kein einheitliches Volk. Die Bibel berichtet schon ganz treffend von eher lose verbundenen Sippen, die umherzogen. Immer der Ziegenherde nach, sozusagen. Hochkultur - das waren die anderen.

Und ägyptische Fremdherrschaft hin oder her: Die Israeliten kannten schon auch die Vorzüge der Hochkultur. Die Erfindung der Vorratshaltung in Ägypten - volle Kornspeicher! - reklamieren sie für sich: Josef, ein Nachfahre Abrahams, ein Israelit, habe sie erfunden, berichtet die Bibel. Aus ägyptischen Hieroglyphenschriften ist belegt: Brot und Bier waren Bezahlung für ägyptische Arbeiter und Beamten. Der ägyptische Staat hatte ein Biermonopol - unter anderem mit dem Erlös aus dem Verkauf wurden die Pyramiden errichtet. Es wurde nicht wenig Bier getrunken. Davon berichtet die Bibel zwar nicht direkt. Sie berichtet aber vom Unmut des befreiten Nomaden-Volkes, das durch die Wüste wandert und sich bestimmt auch an die Bierkrüge in Ägypten zurück wünschte:


Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste. Und die Israeliten sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst.

(Ex 16, 2-3)

 


Es gibt die Theorie, dass die Überlieferung der Landnahme in Israel, die nach 40 Jahren Wanderung durch die Wüste stattfand, eine Art kräftiger Nachhall ist: Von einer der wirklich großen Zäsuren in der Menschheitsgeschichte. Aus Nomaden werden sesshafte Bauern. Aus Jägern werden Viehzüchter. Natürlich gibt es Streit zwischen denjenigen, die da schon sesshaft sind und einen Acker besitzen, und denen, die noch umherziehen und den Begriff „Landbesitz“ oder das Wort „Eigentum“ noch gar nicht kennen. Teilweise vertreibt die neue Bevölkerung die alte, teilweise gründet sie neue Ortschaften zwischen denen, die bereits existieren. Teilweise arrangiert man sich. Auch davon berichtet die Bibel.

 

Und die Nachkommen des Keniters Hobab, mit dem Mose verschwägert war, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Männern von Juda in die Wüste Juda, die im Süden von Arad liegt, und gingen hin und wohnten mitten unter dem Volk. Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und sie erschlugen die Kanaaniter in Zefat und vollstreckten den Bann an ihnen und nannten die Stadt Horma.

Doch eroberte Juda nicht Gaza mit seinem Gebiet und Askalon mit seinem Gebiet und Ekron mit seinem Gebiet. Dennoch war der HERR mit Juda, dass es das Gebirge einnahm; es konnte aber die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte, und er vertrieb daraus die drei Söhne des Anak. Aber Benjamin vertrieb die Jebusiter nicht, die in Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei denen von Benjamin in Jerusalem bis auf diesen Tag.

(Ri 1, 16-21)


Warum Menschen sesshaft werden und lieber einen Acker bestellen, als Gräser und Körner zu suchen, leuchtet uns modernen Menschen sofort ein. Aber wozu brauchten sie eine Überschuss-Wirtschaft? Warum produzierten Menschen irgendwann mehr, als sie essen konnten und lagerten es ein? „Für schlechte Zeiten“ ist möglicherweise nur die halbe Wahrheit.

Aufschluss gibt ein Fund, den Professor Dani Nadel, Archäologe der Universität Haifa, bei Grabungsarbeiten in der Höhle Raqefet im Karmelgebirge getätigt hat. In Stein gehauen finden sich Vertiefungen, Tröge, 40-60cm tief. Die sind, so hat der Archäologe herausgefunden, 13.000 Jahre alt. In manchen wurde Getreide gelagert, aber, so vermuten die Archäologen, es wurde dort auch fermentiert. Dani Nadel sagt: „Wenn wir uns nicht täuschen, ist dies der älteste Hinweis auf eine Alkoholproduktion weltweit.“ Im gelobten Land stand also sozusagen die älteste Brauerei der Welt!

 

 

Der Befund deckt sich, zumindest was die Region angeht, grob mit den schriftlichen Zeugnissen, die es über Bier gibt. Das Getränk stammt genau aus der Gegend von Euphrat, Tigris, Nil. Sumerische Schriften, 4.000 Jahre vor Christus, erzählen von Bier. Und auch im Gilgamesch-Epos, das im dritten vorchristlichen Jahrtausend aufgeschrieben wurde, hat Bier eine Schlüsselrolle. Enkidu ist ein unkultivierter Urmensch. Bis er eine Frau trifft, die ihn zum kultivierten Mann macht:

Enkidu wusste nicht, was Brot war und wie man es zu essen pflegt. Auch Bier hat er noch nicht gelernt zu trinken. Da öffnete die Frau Ihren Mund und sprach zu Enkidu: „Iss nun das Brot, o Enkidu, denn das gehört zum Leben, trink auch vom Bier, wie es ist des Landes Brauch. (…)

Enkidu trank sieben Becher Bier und ihm wurde leicht ums Herz. In dieser Verfassung wusch er sich mit Wasser und salbte sich mit Öl. So wurde er zum Menschen.

(Gilgamesch-Epos, Tafel 2. Zitiert nach: Bier-Lexikon)


Im Gilgamesch-Epos ist es das Bier, das Menschen erst zu Menschen macht. Wahrscheinlich hat bei der Entdeckung des Getränkes der Zufall geholfen: Wenn Getreide - oder besser noch ein Brot - nass wird und dann, weil das labberige Zeug keiner essen will, liegen bleibt, dann fängt es in seiner Wasserlache irgendwann von selbst an zu blubbern. Es dauert eine Weile - dann hört das auf. Und das: „Getreidewasser“ - schmeckt! Und: Es macht sogar etwas satt - und seltener krank als manches stehende Wasser. Und im Kopf macht dieses Getränk leicht beschwingt. In Wasser fermentiertes Getreide - der Definition nach ist das schon Bier. Wenn auch lange nicht so ausgeklügelt, haltbar und alkoholisch wie unsere heutigen Biere. Was wohl als Zufall begann, wurde danach reproduziert, in Rezepte gefasst - und es verbreitete sich. In einer ägyptischen Grabkammer ist folgende Inschrift angebracht:

Um Bier zu brauen, nimmt man Gerste oder eine andere Getreideart, feuchtet sie an oder gräbt sie auch ein, damit sie zu keimen beginnt. Dann wird das Getreide gemahlen und unter Zusatz von Sauerteig zu Brot geformt. Die Brote bäckt man ein wenig - so, dass nur die äußerste Kruste brotartig wird. Das Innere muss roh bleiben. Dann werden die Brote in Stücke geschnitten, in einen großen Topf getan und mit Wasser begossen. So lässt man sie einen Tag stehen. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen anderen Topf gegeben, wobei die aufgeweichten Brotstücke auf dem Sieb mit den Händen geknetet werden. Das weißlich schäumende Getränk, das so entsteht, hat einen bitteren Geschmack. Es muss gleich nach der Bereitung getrunken werden, weil es sich nicht aufbewahren lässt und, wenn man es in verschlossene Gefäße füllt, diese zersprengt.

(zitiert nach: Bier-Lexikon)


Wie hat das Bier nach ägyptischem Rezept damals geschmeckt? Das wollten experimentelle Archäologen der israelischen Altertumsbehörde herausfinden. In rund 5.000 Jahre alten Keramiken, die bei Tel Aviv ausgegraben wurden, hatten sie nämlich alte Hefekulturen gefunden. Die Tontöpfe wurden einst zum Brauen genutzt. Sensationell war, dass die Hefen noch brauchbar waren - und so haben die Forscher daraus mit Hilfe eines Brauexperten ein Bier gebraut. Farblich ähnelt es heutigen Bieren, schmeckt aber süßlicher - die Hefe macht den Unterschied.

 

Auch an anderen Orten gibt es ähnliche Funde wie in der Höhle Raqefet, der ältesten Brauerei der Welt, im heutigen Israel. Beispielsweise in Göbekli Tepe, das in der heutigen Türkei liegt. Nicht sehr weit entfernt. Die Funde hier sind einige Jahre jünger. Die in Göbekli Tepe ausgegrabene, große Anlage ist sogar UNESCO Weltkulturerbe. Auch hier wurden Bottiche gefunden, die zum Lagern von Flüssigkeiten gedacht waren. Aber in einer Größe, die die Forscher nach wie vor staunen macht. Auch hier wird vermutet: Es wurde ein einfaches Bier gebraut, aber im großen Stil - und das wurde dann zu Festtagen mit von weither anreisenden Menschen konsumiert. Anders lässt sich nicht erklären, wozu derart große - nennen wir sie - Fässer in Göbekli Tepe gebraucht wurden.

 

Große Felder, Überschusswirtschaft, mehr Getreide als zum Backen gebraucht wird - manche Forscher glauben heute: Die Sesshaftwerdung des Menschen hat weniger mit dem Backen zu tun. Es ging denen, die ihre nomadische Lebensweise aufgaben und sesshaft wurden, von vornherein ums Brauen. Im fruchtbaren Halbmond gab es damals genug zu essen, der Jagderfolg dürfte gesichert gewesen sein. Wozu also mit Getreideanbau experimentieren? Warum sollte sich ein nomadischer Jäger darauf einlassen? Brot statt Gegrilltes? Der Zusatznutzen liegt auf der Hand: Bier zum Steak! Mit dieser Vermutung sind wir ganz bei Gilgamesch: „Enkidu trank sieben Becher Bier - So wurde er zum Menschen.“

 

Welcher Religion die Menschen von Göbekli Tepe und die bei der Höhle Raqefet angehörten, wissen wir nicht. Ergebnis ihrer Braukünste ist zweifellos zunächst der gemeinsame, kleine oder größere Rausch, ein Fest; zudem wahrscheinlich ein Kult.

 

 

Dass unter anderem der Rausch zum Kult gehört, das hat sich bis heute fortgesetzt. Auch im Christentum geht es um ein neues, anderes Bewusstsein - und das wird auch im christlichen Kult leicht mit Alkohol unterstützt: Sicher, symbolisch und sakramental. Aber: Der kleine Schluck Wein beim sonntäglichen Abendmahl meldet sich, erst recht auf nüchternen Magen, bei manchen schon auch ein wenig im Kopf. Und welches Wunder vollbringt Jesus zuallererst? Es hat nichts mit Bier zu tun …

 

Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge. Jesus spricht: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat.

(Joh 2, 1-11 gekürzt)


Seit Jahrtausenden mögen Menschen den kleinen Kick nach einem großen Schluck - und bringen ihn im Zweistromland, am Nil, bei den Sumerern, Ägyptern, in Göbekli Tepe und in Raqefet sehr wahrscheinlich mit einem göttlichen Sausen in Verbindung. Brot macht Leute satt - bei Bier und Wein rücken sie zusammen – oft zu einem rauschenden Fest; das Fest und der Rausch binden aneinander.

 

Dass gemeinsames Zechen Freunde zu Feinden machen kann… Kommt vor. Dass gemeinsames Zechen Fremde zu Freunden machen kann - das ist universell. Es galt im fruchtbaren Halbmond, es gilt auch in unseren europäischen Breiten. Auch hier wurde schon vor Jahrtausenden Bier gebraut. Aber wie das Bier hierher kam - das ist nicht ganz klar klar. Zwei Möglichkeiten gibt es. Die erste: Auch in unseren Breiten fand irgendwann der gleiche Zufall statt: Brot wurde nass und begann zu gären. Die mir plausibler erscheinende, zweite Variante: Das Rezept kann aus dem Zweistromland und Ägypten schon früh direkt nach Norden weitergetragen worden sein. Auch hier im Gebiet des heutigen Deutschland fand vor rund 7.000 Jahren derselbe Prozess statt wie im heiligen Land und im fruchtbaren Halbmond um Euphrat und Tigris: Die einen waren nomadisierende Jäger und Sammler - und dann kamen Siedler auf der Suche nach Acker- und Weideland dazu.

Paläogenetiker können anhand der Knochen aus steinzeitlichen Gräbern im deutschsprachigen Raum heute feststellen, woher unsere Vorfahren stammen. Das Ergebnis überrascht: Unser Genom besteht zu 30% aus den Genen der Jäger und Sammler, die sehr früh aus Afrika hierher kamen. Von ihnen stammen die blauen Augen, die viele von uns Nordeuropäern haben. Die Haut dieser Vorfahren war aber dunkel. 40% unserer Gene haben wir vom Volk der Yamnaya, das waren kaspische Steppen-Viehhirten, die ihren Herden hinterher in unser Gebiet gekommen sind. Von diesen Ahnen haben wir die blonden Haare geerbt. Spannend in unserem heutigen Zusammenhang: 30% unseres Genoms stammen von anatolischen Frühbauern. Diese Menschen zogen auf der Suche nach Ackerfläche vor 7.000 Jahren nach Norden. Von ihnen haben wir unsere helle Haut geerbt - und, sehr gut möglich: das Bier. Im Gen-Puzzle fehlen noch Teile - aber es ist denkbar, dass Verwandte der Braumeister von Göbekli Tepe und Raqefet letztlich samt ihrem Bierrezept im heutigen Deutschland gelandet sind. So verbreitete sich auch ihr Wissen. Weil es aber hier keine Schriftkultur gab, gibt es auch leider heute keine Aufzeichnungen, die sich finden ließen. Wie das Bier hierher kam: Wir wissen es nicht sicher. So viel ist klar: Als die Römer mit Christentum und Wein im Gepäck vor rund 2.000 Jahren in Mittel- und Nordeuropa auftauchten, da wurde hier schon ordentlich beim Bier zugeschlagen. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus notierte: „Hunger und Kälte können die Germanen aushalten. Nicht aber den Durst!“.


Ein Dank für die Ernte, für den Überschuss - das ist in dieser Perspektive ein Dank für eine ganze Lebensweise. Und für leicht alkoholische Getränke. Vielleicht steht ja heute zum Erntedankfest vor dem einen oder anderen Altar auch eine Flasche Wein - oder sogar ein Kasten Bier. Jedenfalls könnten viele auch dafür von Herzen danken und singen. „Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott.“ (EG 508)

Und wer weiß, vielleicht hätte die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste keine 40 Jahre gedauert, wenn als Belohnung über Milch und Honig hinaus auch Wein und Bier vor Augen gestanden hätten. Aber das bleibt natürlich Spekulation.

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

 

 

 

Musik dieser Sendung:

  1. Emin Corrado, Al Gromer Khan, Archeologists at work, Mother Earth
  2. Quadro Nuevo, Jakob Elija, Mocca Flor
  3. Henri Poch, Dead Land, Mother Earth
  4. Quadro Nuevo, Miserlou, Mocca Flor
  5. Quadro Nuevo, O sarracino, Mocca Flor
  6. Emin Corrado, Al Gromer Khan, Biogenesis, Mother Earth
  7. Quadro Nuevo, Mocca Swing, Mocca Flor

 

 

Literaturangaben:
 

Terra X „Drogen - eine Weltgeschichte“ (Teil 1)
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/drogen-eine-weltgeschichte-mit-harald-lesch-teil-eins-100.html

 

Terra X „Tatort Steinzeit“

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/tatort-steinzeit-deutschland-vor-7000-jahren-100.html

 

Paläogenetik:
https://www.3sat.de/wissen/nano/videos/190911-sendung-nano-100.html

 

Bierwissen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/israel-forscher-wollen-aelteste-brauerei-der-welt-entdeckt-haben-a-1228012.html

https://www.bier.de/wissen/bier-in-der-antike-die-erfindung-des-bieres-und-die-sumerer/

https://www.bier-lexikon.lauftext.de/aegypter.htm

 

https://www.welt.de/wissenschaft/article2399526/Am-Anfang-war-das-Bier-und-nicht-der-Hunger.html

 

https://dpavideo.23video.com/video/52366644/israel-bier-aus-5000-jahre-alten

13.06.2019
Björn Raddatz