Die erste Kerze: Hoffnung

Wort zum Tage

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Die erste Kerze: Hoffnung
mit Marianne Ludwig
30.11.2021 - 06:20
15.09.2021
Marianne Ludwig
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Was wäre der Advent ohne Kerzenlicht? Kerzen schmücken den Adventskranz und leuchten in den vier Wochen vor Weihnachten einfach überall. Selbst Advents- und Weihnachtsmuffel spüren, wie das warme, lebendige Licht die Stimmung verändern kann. Es verschafft ein wenig Ruhe, mitten im vorweihnachtlichen Trubel.

Aber Adventskerzen können noch mehr als eine schöne Atmosphäre zaubern. Auf eine ganz besondere Weise stimmen sie auf das Fest ein. Davon soll heute und an den folgenden Tagen die Rede sein.

Ursprünglich, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, leuchteten 24 Kerzen auf dem Kranz. Sie zeigten, den Kindern vor allem, wie viele Tage es noch dauert bis zum Fest. Je näher das Fest rückte, desto stärker wurde auch das Licht. Obwohl heute nur noch vier Kerzen zum Adventskranz gehörten, bleibt dieser Eindruck: Das Licht wird von Sonntag zu Sonntag heller, mitten in der dunklen Jahreszeit. Aber nicht nur das: Jede der Kerzen hat eine besondere Bedeutung.

Die erste Kerze wurde am vergangenen Sonntag entzündet. Für Christen heißt das: Nach der Zeit des Totengedenkens im November beginnt das neue Kirchenjahr. Zum neuen Anfang, dem ersten Advent gehört die „Kerze der Hoffnung“. Diese Hoffnung gilt dem Frieden weltweit. Wie soll das geschehen? Die Menschen der Bibel hofften auf einen göttlichen Friedensstifter. Allerdings kommt er anders als von vielen erwartet, sicher auch heute noch: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. Er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.“ (Sacharja 9, 10 -12)

Für Christen ist Jesus Christus derjenige, der die Hoffnung auf den großen Frieden in die Welt getragen hat. Auch wenn er sich oft nur in Spuren zeigt. Aber wo immer Frieden verwirklicht wird, hat es mit einer Hoffnung begonnen. Sie überwindet die großen Bremsklötze des Hasses, der Resignation und Trägheit. Das gilt für den Frieden zwischen Völkern und zwischen einzelnen Menschen. Es gilt aber auch für den Frieden, den ich mit mir selbst, mit meinen eigenen inneren Widersachern schließen kann. Dieser Frieden ist möglich. Dafür leuchtet die erste Adventskerze, die Kerze einer guten Hoffnung. In diesem Jahr aufs Neue.

Es gilt das gesprochene Wort.

15.09.2021
Marianne Ludwig