Das Wort zum Sonntag: "Geburtstag..."

Das Wort zum Sonntag: "Geburtstag..."
Pastorin Annette Behnken
25.01.2014 - 22:05
Weitere Videos: 

Video zum 60jährigen Jubiläum

Guten Abend! Gleich kommt Boxen – aber jetzt gibt es hier erst einmal einen Geburtstag. „Das Wort zum Sonntag“ wird nämlich 60 Jahre alt. Und wie Sie sehen hat es zum Geburtstag ein neues Aussehen bekommen. Hinter uns Sprechern ist der Hintergrund ab jetzt nicht mehr blau sondern bunt. Und jede Woche anders. Mit 60 Jahren ist diese Sendung die zweitälteste des Deutschen Fernsehens. Älter ist nur die Tagesschau, die ist schon 61.

 

Über 300 Sprecher gab es hier seit dem Start, Berühmtheiten wie Jörg Zink, zwei Päpste. Hunde und Hühner gab es zu sehen. Ein Sprecher brachte einmal einen Sarg mit und eine Sprecherin hat auch einmal eine Sexpuppe namens Maria mit ins Studio gebracht. Inzwischen ist „Das Wort zum Sonntag“ über 3000 Mal über den Schirm geflimmert. Früher hat es eine viertel Stunde lang gedauert. Danach war dann immer Sendeschluss. Heute dauert es vier Minuten - und Sendeschluss gibt es keinen mehr. Für Manche sind das vielleicht die vier Minuten zum Bierholen. Oder zum Umschalten. Sie bleiben offenbar dran und hören zu. Vielleicht stehen Sie auch gleich auf und schreiben eine Email an einen von uns Sprechern. Wir kriegen eine Menge Post von Ihnen. Und Sie kriegen eine persönliche Antwort von uns. Also: machen Sie das ruhig, schreiben Sie uns, wie Sie „Das Wort zum Sonntag“ finden.

 

60 Jahre „Das Wort zum Sonntag“  - mitten zwischen Tagesthemen und Boxkampf. Genau da gehört es hin. Mitten rein in all das, was Sie hier sehen und hören, mitten zwischen die Tragödien der Nachrichten, die  Auseinandersetzungen in Kiew, die Autobomben in Ägypten, zwischen die UN-Friedenskonferenz und den Bürgerkrieg in Syrien, - mitten zwischen all diesen Tragödien und dem Adrenalin des Boxkampfs da gibt es ... - noch etwas. Wir ringen um Worte dafür. Und streiten oft, ob es die richtigen waren. Es ist die treibende Kraft des Lebens. Lässt uns dazwischenrufen: „So nicht!“, wenn Menschenwürde, Lebenswürde verletzt wird. Christen nennen diese Kraft Gott. Er lässt uns beten und danken und ab und an auch fluchen und hadern und den Glauben an ihn verlieren, weil er uns manchmal so elend viel zumutet. Und: er beschenkt uns mit dem Schönsten und Schützenswertesten, das es gibt: dem Leben. Er setzt uns Flöhe ins Ohr und reißt uns Tomaten von den Augen, damit wir hören und sehen, wie es sein könnte. Wie es sein sollte. Das Leben. Ein Riesengeschenk. Das ist niedergeschrieben in der Bibel und geglaubt seit Jahrtausenden. Ein unfassbares Riesengeschenk ist das Leben, und zwar jedes, jedes einzelne, egal wie lang oder kurz, elend oder wie glücklich, egal wie angepasst oder irrsinnig es ist. Jedes gehört respektiert und jedes gehört gefeiert. Jeder kleine Augenblick. Das kann man nicht oft genug sagen. Und darum gehört es hierhin, genau hier, „Das Wort zum Sonntag“.

 

Danke allen Millionen von Zuschauern, die am Samstagabend dranbleiben beim „Wort zum Sonntag“! Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Boxen. Und: eine gute Nacht!

 

 

Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat „das Wort zum Sonntag" zu seinem 60-jährigen Bestehen als "wohltuende Unterbrechung im Getriebe des Alltags" gewürdigt.

 

=>> mehr