Er war Liegewagenschaffner, Müllpresser, Hilfsarbeiter auf dem Bau und Paketbote – doch schließlich ist Jörg Thadeusz, der schon als Kind gern im
Mittelpunkt stehen wollte, beim Fernsehen gelandet. Aber gerade gegenüber den Machern dieses Mediums nimmt Thadeusz eine besonders kritische Haltung ein:
„Vieles im Mediengeschäft widert mich schlicht an. Ich finde, dass Journalisten ihr eigenes Urteil oft krass überschätzen und dass sie mitunter jede Art von Anstand verloren haben. Was sich manche Leute im Fernsehen einbilden, obwohl sie keinen Staat lenken oder ein Krankenhaus zu verantworten haben.
Sie haben nur eine Fernsehsendung, die man mit einem einzigen Knopfdruck wegschalten kann.“
Jörg Thadeusz, der einmal Pfarrer werden wollte, hat für seine journalistische Arbeit klare moralische Grundsätze: „Ich werde nicht einen Interviewpartner ‚knacken oder grillen’, wie das Kollegen sagen. Das geht einfach nicht. Schließlich bin ich kein Ankläger oder Richter.“
Warum Jörg Thadeusz gerne zu Lebzeiten mit einem Reiterstand auf dem Berliner Boulevard Unter den Linden geehrt werden möchte, und wieso sein Lebensmotto ‚Nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit’ lautet, darüber spricht er mit Julia Scherf bei „Um Gottes Willen – N24 Ethik“.