Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Die Evangelische Christuskirche in Meran:

Erster protestantischer Kirchenbau in Tirol

 

Im Zentrum der Kurstadt steht direkt an der Kurpromenade an der Passer die ehrwürdige Christuskirche der Evangelischen Gemeinde Augsburger Bekenntnis (A.B.) Meran. Die Grundsteinlegung erfolgte am 6. Oktober 1883 in der Passerstadt. Am 13. Dezember 1885 wurde die Kirche bereits unter zahlreicher Anteilnahme feierlich eingeweiht. Im neugotischen Stil wurde sie von dem Berliner Architekten Johannes Vollmer entworfen und gebaut. Die längste Ausrichtung misst 31 Meter in der Länge, die höchste Erhebung ist der Glockenturm mit 50 Metern ohne Wetterfahne.

 

Der Innenausbau im neugotischen Stil beinhaltet eine schlichte und feine Ausstattung. Der Altaraufbau und die Holzkanzel wurden vom Bildhauer Dag aus Hannover entworfen und ausgeführt. Die Christusfigur am Kruzifix des Altars sowie die drei Reliefs an der Kanzel (Jesus und die Samaritanerin, Maria und Martha, Jesus und Nikodemus) und das Relief am Altar (Emmausjünger) stammen vom Bildhauer Franz Xaver Pendl aus Meran.

 

Das Rundfenster im Chorraum (Der gute Hirte) und die farbigen Fenster der Südseite (Jesus und die Kinder sowie Maria und Martha) wurden von der Mayerschen kgl. Hof- und Kunstanstalt München entworfen und ausgeführt. Die Fenster an der Nordseite (mit Wappen) lieferte die Anstalt für Glasmalerei Rederer in München. Das Gemälde vom gekreuzigten Christus links vom Chorraum hat der Historien- und Portraitmaler G.A. Goldberg (1848-1911) aus München geschaffen.

 

Die „romantische“ Orgel auf der Empore wurde 1885 vom Orgelbauer G.F. Steinmeyer aus Öttingen a. Ries erbaut. Der Taufstein aus verschiedenfarbigen Marmor, sowie die handgefertigte Taufschale mit Taufkanne aus Kupfer sind ein Geschenk seiner kaiserlichen Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm des I. Die Nachbildung der 2,10 meterhohen Christusfigur von Bertel Thorvaldsen (1768-1844) über dem Eingang an der Turmfassade wurde 1897 von der Union Baugesellschaft Wien in Laas/Vinschgau aus Laaser Marmor gefertigt und zeigt die segnenden und zugleich einladenden Hände von Jesus Christus, der seine Gäste willkommen heißt.