gemeinfrei via pixabay / xxoktayxx
Jerusalem
Stadt des Friedens für die Welt
26.06.2025 06:20

Die Charta der Vereinten Nationen wird am 26. Juni 80. Zu ihrem Geburtstag hat unser Autor eine scheinbar verrückte Idee: Was, wenn die UN ihren Sitz nach Jerusalem verlegen würden?

Sendung nachlesen:

Am 26. Juni 1945 unterzeichneten 50 Staaten in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen. Es war der Anfang einer Hoffnung: Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Stattdessen: Miteinander reden, streiten, ringen – aber friedlich. Aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs wuchs eine neue Vision: eine Weltgemeinschaft, die auf Dialog, Gerechtigkeit und Menschenrechten beruht.

Heute, 80 Jahre später, ist diese Vision erschüttert. Der Krieg ist zurück auf europäischem Boden. Die Krisenherde weltweit – von der Ukraine bis nach Gaza, vom Sudan bis nach Myanmar – zeigen uns, wie brüchig der Friede ist. Und doch: Gerade jetzt braucht es eine neue, tiefe Sehnsucht nach Frieden. Nach echter Versöhnung.

Ich stelle mir vor: Die Vereinten Nationen verlegen ihren Sitz von New York nach Jerusalem. Ja, ausgerechnet dorthin. In eine Stadt, die wie keine zweite für Streit und Hoffnung zugleich steht. Eine Stadt, in der sich die Wege dreier Weltreligionen kreuzen – oft in schmerzhaften Auseinandersetzungen. Aber auch eine Stadt, deren Name "Frieden" bedeutet: Jeru-shalom – Stadt des Friedens.

Was wäre das für ein Zeichen, wenn dort, wo Hass und Gewalt so viele Male triumphierten, plötzlich die Suche nach Verständigung regiert? Wenn in Jerusalem nicht mehr Soldaten patrouillieren, sondern Diplomatinnen und Versöhner aus aller Welt tagen, beraten, heilen?

In der Bibel, im Prophetenbuch Jesaja heißt es: "Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Kein Volk wird das Schwert gegen das andere erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen." 

Diese Worte stehen heute – passend – vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Es sind nicht bloß poetische Hoffnungen. Es ist Gottes Vision für seine Welt.

Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, Friedensstifter zu sein. Nicht neutral – aber versöhnt. Nicht naiv – aber hoffnungsvoll. Jesus selbst hat diesen Weg gezeigt: Er hat keine Gewalt angewendet, keine Feinde vernichtet, sondern Vergebung gelebt.

Jerusalem als Sitz der Vereinten Nationen? Vielleicht ist das eine Utopie. Aber viele große Veränderungen beginnen mit einer Vision. Mit Menschen, die sagen: So kann es nicht weitergehen. So darf es nicht bleiben. Lasst uns umkehren – und einen neuen Weg gehen.

Zum 80. Jahrestag der UNO ist das mein Gebet: Gott, verwandle unsere Angst in Mut. Unsere Feindschaft in Versöhnung. Unsere Gewalt in Gerechtigkeit. Mach aus Jerusalem eine Stadt, die ihrem Namen Ehre macht – und lass den Frieden von dort in alle Welt ausstrahlen.

Es gilt das gesprochene Wort.

Feedback zur Sendung? Hier geht's zur Umfrage!