"Hast du was Schönes geträumt?" Eine scheinbar kleine Frage am Morgen. Aber in der Bibel bewirken Träume Großes.
Sendung nachlesen:
Und, hast du was Schönes geträumt? Das frage ich gern meine Frau und die Kinder, wenn wir am Morgen noch schlaftrunken in der Küche stehen. Hast du was Schönes geträumt? Manchmal sind es ganze Traumszenen, an die sich unsere Kinder erinnern und voller Details wiedergeben können. Manchmal sind sie mit der Frage überfordert, so wie ich eigentlich immer: "Ja, ich hab‘ wohl was geträumt, aber ich kann mich nicht so richtig dran erinnern."
Die Bibel ist voll von Träumenden. Deren Träume sind nicht nur Verarbeitung dessen, was sie erlebt haben. Die Träume in der Bibel zeigen, was kommt. Jakob, einer der Urväter des biblischen Israel, träumt von einer Himmelsleiter, einer direkten Verbindung zwischen Himmel und Erde. Der Traum macht ihm Mut, sein Leben neu auszurichten.
Josef, einer der Söhne dieses Jakobs, wird auch der Träumer genannt. Josef rettet durch seine Träume nicht nur sich, sondern sein ganzes Volk. Und ein anderer Josef, der Vater von Jesus, erfährt im Traum: König Herodes will das Jesuskind töten lassen, weil es von ihm heißt: Das ist der neugeborene König. Aufgrund des Traums bringt Josef seine kleine Familie in Sicherheit.
Wenn die Bibel heute noch weitergeschrieben werden würde, stünden bestimmt auch Martin Luther King und sein Traum drin. "I have a dream …" hat der Baptistenpastor gesagt im August 1963. In Washington vor 250.000 Menschen: "Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Kinder früherer Sklaven und die Kinder früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können. Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum heute..."
Martin Luther King: ein Träumer, dessen Blick weiterging als das, was ihm die eigene Realität täglich vor Augen führte. Und diese Realität war gekennzeichnet durch Rassismus, Ausgrenzung, Gewalt und Chancenlosigkeit gegenüber den Schwarzen in den USA.
Martin Luther King pflanzte einen Hoffnungssamen in die Herzen der Zuhörenden, der bis heute wächst. Ich habe einen Traum... Heute vor 60 Jahren, am 14. Oktober 1964, wurde Martin Luther King für seinen Kampf für die Rechte der Schwarzen der Friedensnobelpreis zuerkannt.
Ein Teil von "I have a dream" ist Wirklichkeit geworden. Manches steht noch aus. Aber die Saat des Traums von Freiheit und Gleichheit für alle Menschen wächst weiter. Träume haben Kraft. Hast du heute was Schönes geträumt? Ja - I have a dream!
Es gilt das gesprochene Wort.