Das Wort zum Sonntag zum ESC in Kopenhagen von der Reeperbahn, Hamburg

Das Wort zum Sonntag zum ESC in Kopenhagen von der Reeperbahn, Hamburg
Pastorin Annette Behnken
10.05.2014 - 19:55

Vielen Dank, Barbara Schöneberger! Ja, tolle Stimmung hier auf der Hamburger Reeperbahn und gleich auch in Kopenhagen.

 

„Is it right, or is it wrong“ werden Elaiza nachher singen. In dem Lied geht`s darum, wie schwer es ist, herauszufinden, was richtig und was falsch ist. Und um die großen Fragen des Lebens: Wo gehör ich hin? Wie will ich leben? Was ist richtig. Was ist falsch.

 

Während wir den Eurovision Song Contest feiern in Ländern wie Dänemark mit einer langen demokratischen Tradition, brennt an den Rändern Europas die Luft. Krieg in der Ukraine. „Wir wollen nach Hause, nach Russland“, rufen die einen; „Wir wollen nach Europa“ die anderen. Ein tiefer Riss geht durchs Land. Und auf beiden Seiten glaubt man, auf der richtigen Seite zu sein.

Auch in den Köpfen und Herzen der ukrainischen Menschen – wie in denen aller Menschen überhaupt - geht‘s um die großen Fragen: Wo gehören wir hin? Wie wollen wir miteinander leben? Visionen vom guten Leben. Die haben alle. Wie das allerdings aussehen soll, das gute Leben, daran scheiden sich die Geister. Und wir merken mittlerweile schmerzhaft: so einfach, so schwarz-weiß ist die Antwort längst nicht mehr. In der Politik genauso wenig, wie im Privaten.

 

Was ist richtig. Was ist falsch. „Was ist das höchste aller Gebote?“, wird Jesus gefragt und er antwortet überraschend und ganz anders, Er sagt: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft.“ Und weiter sagt er: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."  Lieben! Keine Regeln! Liebe! Es sagt nicht: Das ist richtig und das ist falsch. Frag dein Herz, sagt er. Halte die Ungewissheit aus. und schau in deine Seele. Such mit deiner ganzen Kraft. Und nimm die anderen genauso wichtig, wie dich selbst.

 

Und natürlich! Krieg führt nicht zu einer guten Lösung, das tut er nie, denn Krieg hat immer Gewinner und Verlierer zur Folge, und das führt zu neuem Unfrieden. Und zu Hass, dem Gegenteil von Liebe. Eine gute Lösung hat Gewinner auf beiden Seiten.

 

Was ist richtig, was ist falsch - richtig ist es, in und um Europa um Wege des Friedens zu ringen. Um Gewinner auf beiden Seiten. Um Lösungen, die vor dem Liebesgebot Christi Bestand haben. Mit aller Kraft. Eine große Aufgabe ist das. Und vielleicht die größte Sehnsucht zur Zeit.

Nichts drückt unsere Sehnsucht so aus, wie Musik. Nichts geht so sehr unter die Haut wie Musik. Musik ist hart oder zart. Mit Musik kann ich abfeiern oder heulen. Träumen, von einem besseren Leben. Gute Musik geht direkt ins Herz.

 

Heute Abend in Kopenhagen wird es Verlierer und einen Gewinner geben. Aber das ist ja auch nicht todernst. Es ist ein Spiel. Ein Spiel allerdings, das unsere Sehnsucht nach einer besseren Welt ausdrückt.

 

Für heute Abend erst mal alles Gute für Elaiza. Ihnen viel Spaß Ihnen beim Zuschauen -

Morgen geht unser Ringen um den Frieden weiter.

 

Jetzt aber zurück zu Barbara Schöneberger.